Wenn die Nachtigallen schlagen,
Hell die grüne Farbe brennt,
Will ich, was die Blumen sagen
Und das Auge nur erkennt,
Leise kaum mich selbst befragen.
Wenn ich wandl' auf stiller Flur,
Still verfolgend die Natur,
Und sie fühlend denkend lerne,
Folg' ich den Gefühlen nur;
Denn Gedanken steh'n zu ferne.
Wer es je im Herzen wagte,
Zu dem Aether zu entfliehen,
Den der Himmel uns versagte,
Denkt in leisen Phantasieen,
Was er nie in Worten sagte.
Worten ist es nicht gegeben,
Uns're Seele zu beleben,
Nah' sich ahnen schon das Ferne,
Lächelnd weinen, lieben Leben
Nur in Tönen mag sie gerne.
Wenn sich süß Musik ergossen,
Darf es der Gesang nur wagen,
Und in Wohllaut hingegossen
Leise zu der Laute sagen,
Daß im Wohllaut wir zerflossen,
Wenn man den Gesang nur kennte,
Jhn den Schmerzen nicht mißzgönnte,
Würden sie sich leicht versöhnen,
Und die schöne Liebe könnte
Alles, was sie will, verschönen.
Ein Zaubergarten liegt im Meeresgrunde;
Kein Garten, nein, aus künstlichen Kristallen
Ein Wunderschloß, wo blizend von Metallen
Die Bäumchen sprossen aus dem lichten Grunde;
Kein Meer, wo oben, seitwärts, in die Runde
Farbige Flammenwogen uns umwallen,
Doch kühlend, duftend alle Sinne allen
Entrauben, süß umspielend jede Wunde.
Nicht Zaub'rer bloß von diesen Seligkeiten,
Bezaubert selbst wohnet, zum schönsten Lohne,
Im eig'nen Garten selig selbst der Meister;
Drum sollen alle Feen auch bereiten
Des Dichterhimmels diamant'ne Krone
Dir, Calderon! du Sonnenstrahl der Geister.