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O laß kein Herz dir fremde bleiben.

O laß kein Herz dir fremde bleiben,
Das dir des Lebens wirres Treiben
Im bunten Wechsel zugeführt;
In jedem tritt der Herr dir nahe,
Damit er deinen Gruß empfahe,
Wenn seine Nähe dich berührt.

So wird in wechselnden Gestalten
Er herrlicher sich stets entfalten
Vor deinem Blick, und nie verwaist
Wird sich dein Herz auf Erden dünken;
Denn wo dir Bruderaugen winken,
Da grüßt dich deines Herren Geist.

Nimm Chriftum in dein Lebensschiff.

Nimm Christum in dein Lebensschiff
Mit gläubigem Vertrauen,

Stoß ab vom Strand und laß vor Riff
Und Klippe dir nicht grauen;
Und flög' auf wilder Wogenbahn
Dein Schifflein auch hinab, hinan,
Und schlügen selbst die Wellen
Ins Schiff hinein,
Kannst ruhig sein,

Er läßt es nicht zerschellen.

Und sollt' er bei des Sturmes Wut
Das Steuer nicht gleich fassen,
Nur Mut, nur Mut! mußt seiner Hut
Dich gläubig überlassen.

Wie mächtig auch die Woge grollt,

| Die Blize sprüh'n, der Donner rollt,
Dein Schifflein ist geborgen;
Trägt's doch den Herrn,
Dem treu und gern

So Wind wie Meer gehorchen.

D'rum sei nur wach und sei bereit
Und laß nicht ab zu beten,
So wird der Herr zu seiner Zeit
Gewiß ans Steuer treten;

Dann schweigt der Sturm, von ihm bedroht,
Dann legen sich auf sein Gebot
Die wildempörten Wogen,

Und ausgespannt
Von seiner Hand

Wölbt sich der Friedensbogen.

Des alten Schulmeisters liebstes Lied. *)

Wie schön leuchtet der Morgenstern!
Hab' doch kein andres Lied so gern!
Mit Thränen füllt sich jedesmal
Mein Auge, spiel' ich den Choral.
's war damals, als der alte Frig
Noch stritt um Schlesiens Besiz,
Hier in den Schluchten lag sein Heer,
Der Feind dort auf den Höh'n umher.
Da sah's im Dorf gar übel aus,
Die Scheuern leer, kein Brot im Haus,
Im Stalle weder Pferd noch Kuh
Und vor dem Feind die Furcht dazu.
So hatt' ich eben eine Nacht
Mit Seufzen und Gebet durchwacht
Und stieg beim ersten Morgengrau'n
Den Turm hinauf, um auszuschau'n,
Wie's draußen stünd'; 's war still umher,
Und ich sah keine Feinde mehr.
Da zog ich still mein Käpplein ab,
Dem lieben Gott die Ehre gab.
Horch! Plöglich trabt's ins Dorf herein,
Der Himmel woll' uns gnädig sein!
Ein alter Schnauzbart jagt im Trab
Nach meinem Haus, dort steigt er ab;

*) Leimbach IV, 339.

Kaum bin ich unten, schreit er: „Lauf”,
Schließ' mir geschwind die Kirche auf.“
Ich bat: ,,,Bedenkt, 's ist Gottes Gut,
Was man vertraut hat meiner Hut,
Und Kirchenraub bestraft sich schwer."
Doch er schrie wild: „Was schwafelt Er?
Flink aufgeschlossen, sonst soll Ihn —!"
Schon wollt' er seinen Säbel zieh'n,
Da dacht' ich bang' an Weib und Kind
Und öffnete die Kirch' geschwind,
Und trat dann zagend mit ihm ein;
Mein Weib schlich weinend hinterdrein.
Er ging vorüber am Altar,
Hinauf dann, wo die Orgel war;
Da stand er still: „Gesangbuch her!
Hier den Choral da spielet Er,
Und daß sie brav die Bälge tritt!
Marsch! Vorwärts jezt und zögert nit!“
Ich fing mit einem Vorspiel an,
Wie ich's mein Lebetag gethan.
Da fiel der Alte grimmig ein:
Was soll mir das Geklimper sein?
Hab' ich's denn nicht gesagt dem Herrn:
Wie schön leuchtet der Morgenstern!“ -

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Was spielt Er den Choral nicht gleich?“
So spielt' ich denn, weil er's befahl,
Ganz ohne Vorspiel den Choral,
Der alte Schnauzbart sang das Lied,
Ich und mein Weib wir sangen mit.
Das Lied war aus, still saß der Mann,
Ein heißer Strom von Thränen rann
Ihm übers braune Angesicht,
Die funkelten wie Demantlicht.
Da stand er auf und drückte mir
Die Hand und sprach: „Da, nehmt das
hier."

Es war ein großes Thalerstück,
Ich wies das Geld beschämt zurück;
Er aber rief: „Was soll das, Mann?
Bei Gott, es klebt kein Blut daran!
Gebt's an die Armen in dem Ort."
Drauf gingen wir zusammen fort,
Und noch im Gehen sprach er weich:
„Kein Lied kommt diesem Lied mir gleich,
Es hat mich in vergangner Nacht
Zum lieben Gott zurückgebracht.
's rief gestern Abend der Major
Vor unsrer Front: Freiwill'ge vor!
's soll ein verlorner Posten steh'n
Dem Feinde nah', dort auf den Höh’n;
Hat keiner Lust, hat keiner Mut?""
Das trieb mir ins Gesicht das Blut:
„Da müßten wir nicht Preußen sein!"
Ich rief's und trat rasch aus den Reih'n;
Drei meiner Söhne folgen mir!

Gehst du, so gehen wir mit dir!""
So zogen wir nach jenen Höh'n,
Um dort die ganze Nacht zu steh'n.

Himmel entsprung'nen Glorreichen Frieden Hast du in Gnaden, Gott, uns beschieden! Was wir ersehnten, Du hast's vollbracht: Dein sei die Ehre, Dein ist die Macht!

Es blizte hier, es krachte da,
Es war der Feind uns oft so nah,
Daß er uns sicherlich entdeckt,
Wenn uns nicht droben Der versteckt.
Ja, Mann, ich hab' so manche Nacht
Im Feld gestanden auf der Wacht,
Doch war mir nie das Herz so schwer,
's kam nur von meinen Jungens her;
Jhr habt ja Kinder, nun, da wißt
Ihr selbst, was Vaterliebe ist.
Drum hab' ich auch emporgeblickt
Und ein Gebet zu Gott geschickt:
Und wie ich noch so still gefleht,
Da ward erhöret schon mein Gebet,
Denn leuchtend ging im Osten fern
Auf einmal auf der Morgenstern,
Und mächtig mir im Herzen klang
Der längst vergeßne fromme Sang;
Hätt' gern gesungen gleich das Lied,
Doch schwieg ich, weil's uns sonst verriet.
Zugleich fiel mir auch manches ein,
Was anders hätte sollen sein,
Vor allem, daß ich dieses Jahr
Noch nicht im Gotteshause war.
Das machte mir das Herz so schwer,
Das war's, das trieb mich zu Euch her.“
Der Alte sprach's, bestieg sein Pferd
Und machte munter rechtsumkehrt.
Seht! drum hab' ich das Lied so gern:
Wie schön leuchtet der Morgenstern,“
Und spiel' noch heute jedesmal
Ganz ohne Vorspiel den Choral,
Und wenn ich spiel', sigt immerdar
Mir dicht zur Seite der Husar,
Ich höre seinen kräft’gen Baß,
Und da wird mir das Auge naß.

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Friedenshymne.

Segne den Kaiser, Den mit dem Lande Innig verbinden Heilige Bande; Treu dir zu dienen Ist er bedacht: Dein sei die Ehre, Dein ist die Macht!

Heil'ger, erhalt' uns, Was du beschieden, Mache zur Burg uns Dauernden Frieden!

Kröne die Helden, Die mit dem Schwerte Freiheit erkämpften Heimischer Erde. Segne die Opfer Blutiger Schlacht; Dein sei die Ehre Dein ist die Macht!

Halte in Treue Ueber uns Wacht! Dein sei die Ehre, Dein ist die Macht!

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