Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Dein Nachbar gafft, und sieht mit Lächeln an,
Wie ein Poet so bâurisch graben kann. 17

Da flehst du nicht, dein Gütchen zu vermehren:
O mögte mir der nächste Fleck gehören!
Es würde dann mein Acker schnurgleich seyn.
O räumtest du, Mercur, mir dieses ein!

O könnt auch ich; durch Herculs Gunst und Fügen;
Wie jener Knecht, mir einen Schaß erpflügen!
(Der Kerl war schlau, als er den Geldtopf fand,
Erkauft er sich das herrschaftliche Land.) 8
Ein mäßig Feld, daran ein Garten schliesset,
Ein steter Quell, der nah am Hause fliesset,
Ein klein Gehölz war meiner Wünsche Zug.
Der Himmel gabs: ich habe mehr als gnug.
Nun fleh ich nur, durch würdiges Verwalten
Mir den Genuß des Glückes zu erhalten.

[ocr errors]

17 Rident vicini glebas & faxa Nec fum facturus vitio culpave

moventem.

Lib. I. Ep. XVI. 39.

18 Si veneror ftultus nihil ho- 20

rum: Of angulus ille

Proximus accedas, qui nunc
denormat agellum !

O fi urnam árgenti fors quæ
mihi monftret (ut illi,
Thefauro invento qui merce-
narius agrum
Illum ipfum mercatus aravit,
dives amico
Hercule!) Lib. II. Sat. VI. 8-12

19 Hoc erat in votis: modus agri

non ita magnus, Hortus ubi, & tec vicinus jugis aquæ fons, Et paulum fylvæ fuper his fo

ret, auctius atque Dii melius fecere. bene eft,

nihil amplius oro, Maja nate, nifi ut propria hæc

mihi munera faxis: Si neque majorem feci ratione mala rem,

minorem.
L. II. Sat. VI.1-7.

fi, quod adeft, gratuni ju vat: hac prece te oro, Pingue pecus domino facias, & cetera, præter v.12-14.

Ingenium.

*Man weiß, und es ist insonderheit vom Baxter bemerkt wor den, wie gewöhnlich dem Horaz war, mit Dilogien zu spielen : als Lib. I. Sat. VIII. 23. cur non hunc Regem jugulas, welche Barter, in seiner ersten Ausgabe, Dilogian peftiferam nennet. Lib. II. Sat. I. 82. mala carmina, Lib. I. Ep. XIX. 28. mafcula Sappho. Hier ist gar' von dreyen Dingen die Rede, auf welche alle das pingue sich bezies het. Man wird im Deutschen schwerlich ein Wort finden, das, wenn es, wie in dieser Stelle, zus gleich den Aeckern, den Herden und dem Verstande zugeeignet wird, von den beyden ersten eine

gute,

Hat`noch kein Griff der Unersåttlichkeit .
Dieß dein Geschenk vergrößert und entweiht;
Laß ich es nie, durch sträfliches Beginnen,
Durch eigne Schuld, vermindern und zerrinnen ;
Bin ich vergnügt, und dankbar für mein Glück:
So zieh von mir nie deinen Schuß zurück,
Eo gieb Gedeyn; 20 laß Acker, Weid und Herden,
Den Wih nur nicht, sonst alles, seister werden!*

Du bist vergnügt, und, war dein Vater gleich
Nicht aus dem Rath, nicht angefehn, nicht reich, 2x
Kein Edelmann vom pontischen Gestade:
Kein Flavius, den des Lucullus Gnade,

Als Mithridat ihm kümmerlich entkam,

Am Leben ließ, und mit nach Welschland nahm; 22

gute, und von dem leßtern eine
schlechte Beschaffenheit hinläng:
lich zu erkennen giebt, Wollte
man aber den Gedanken des Ho:
raz, auf eine in unserer Sprache
mögliche Weise, ausdrücken; so
würden, nach dem Erachten eines
Freundes, dessen Geschmack nicht
geringer ist, als seine Gelehrsam-
keit, vielleicht diese zwo Zeilen da:
zu dienen können:

Mach alles feist: laß Garten,
Feld und Herden,
Nur nicht den Wis des Herrn,
böotisch werden!

oder:

Nur nicht den Herrn im Wik bdotisch werden.

,,Das Land (Bootien) ist zum ,,Theil bergicht, insbesondere das ,,eigentliche Aonien: das übrige »ist niedrig und eben, und hat an ,,vortrefflicher Weide einen Uebers fluß; die Luft daselbst aber ist so ,dick und neblicht, daß es Horaz (Epift. L. II. Ep. 1. v. 144.) für

1

[ocr errors]
[blocks in formation]

pater macro pauper agello.

V. 71. Non ego me claro natum patre, non ego circum Me Saturejano vectari rura caballo,

Sed quod eram, narro. v. 58,

Patrem habuit Horatius Flavium Flaccum, ex generofa in Ponto ftirpe oriundum. Is Flavius in Mithridatis exercitu honeftis ftipendiis militabat; quo tempore rex Mithridates cum omnibus,

[ocr errors]

So läsfest du dich nie den Vorwurf quålen,
Und würdest dir nur ihn zum Vater wählen. 23
Als seinem Sohn ist vieles dir vergönnt.

Mun bringer dich ein Maulthier nach Tarent.
Den Mantelsack schnürst du ihm auf den Rücken,
So wund ihn auch sein Herr und Bündel drücken. 24
Der Aufzug ist für Edle viel zu schlecht,
Doch deinem Stand und deinem Sinn gerecht..
Dir ist der Staat, auf deinen kleinen Reisen,
Gleichgültiger, als Seneca, dem Weisen;
Und auch daheim, bey delnem irdnen Krug,
Sind Kichern, Lauch und Plinzen dir genug.

25

26

Doch bist du Wirth an deinem Freudenfeste, So wählst du dir erkannte, gleiche Gäste,

27

[ocr errors]

Copiis fufus fugatusque eft a L. 23
Lucullo, apud Cabiræ civitatem,
A. V. C. 681, captusque eft cum
plerisque dignitate confpicuis,

quippe quibus folis parcendum prædixerat Lucullus, quum reliquos mactari captivos juberet & Romain aliquanto poft perductus. a quæftore Venufino inter fervitia emtus eft. Verum quum quæitor ex eleganti cultu egregiaque fervi fui inftitutione fufpicatus effet magno eundem apud fuos effe genere, idque tandem verum effe comperiffet, liberum eundem effe juffit, ipfique paulo poft filiam, quam habebat unicam, clocavit.,, DU-HAMEL. Ganadon, Der diese Stelle anführet, seget hinzu: Si l'on demande à ce commentateur la preuve d'une A rare découverte, il n'en produit point d'autre que l'ode O`navis, referent, où il prétend que Flavius Flaccus apelle figurément fon fils Pontica pinus, fylvæ filia nobilis.

24.

Nur

nam fi natura juberet A certis annis ævum remeare pera&tum,

Atque alios legere ad faftum

quoscunque parentes Optaret fibi quisque : meis contentus, honeftos Fafcibus ac fellis nollem mihi fumere.

L.I. Sat. VI. 92-96.

nunc mihi curto

Ire licet multo, vel, fi libet,
usque Tarentum,
Mantica cui lumbos onere ulce-
ret, atque eques armos.
• v. 104.

25 Interim hoc meiter docuit, quam multa haberemus fupervacua, & quam facile judicio poffemus deponere, quæ, fi quando neceffitas abftulit, non fentimus ablata- - - Vehiculum, in quod impofitus fum, rufticum eft. Mulæ vivere fe ambulando teftantur, mulio excalceatus, non propter æftatem.

Nur wenige, nur die sich gerne sehn.

O mögte doch Biber die Kunst verstehn!
Durch diese Kunst verbrüdern sich die Herzen:
Kein falscher Freund verräth von unsern Scherzen
Wort' oder Ton. Was man beym Weine spricht,
Muß heilig seyn, und dient für Klåtscher nicht.
Soll einem Mahl nur Zwang und Ekel fehlen,
So muß Torquat zum Schaffer dich erwählen.
Bey dir, wo nichts die Nase runzlicht macht,
Verlängert ihr, beredt, die Sommernacht:
Wo Reinlichkeit den Tisch bestellt und decket,
Kein Schmus, fein Staub den Spiegelglanz verstecker,
Der Tischgeschirr und Trinkgefässe schmückt,
In welchen man sich, ungesucht, erblickt:
Wo Treu und Luft, ihr Bündniß recht zu schliessen,
Falerner Wein 28 in kleine Becher giessen.

Vix a me obtineo, ut hoc vehieulum velim videri meum. Durat adhuc perverfa recti verecundia. Quoties in aliquen coinitatum lautiorem incidimus, in- ` vitus erubefco: quod argumentum est, ilta, quæ probo, quæ laudo, nondum habere certam fidem & immobilem. Qui fordido vehiculo erubefcit, pretiofo gloriatur. Parum adhuc profeci: nondum audeo frugalitatem

[blocks in formation]

palam ferre etiam nunc curo 28 Vina bibes iterum Tauro dif

:

opiniones viatorum. SENECA, Epift. LXXXVII.

26

inde domum me Ad porri & ciceris refero, laganique catinum &c.

L. I. Sat. VI. -117. 27 Hæc ego procurare & idoneus imperor, & non

Invitus ne turpe toral, ne fordida mappa Corruget nares : ne non & cantharus & lanx

fufa, paluftres

Inter Minturnas Sinueffanum. que Petrinum.

v. 4.5. Diese Weine wuchsen in einer Gegend, die zwischen Einuessä, der duffersten Stadt im alten Latio, jenseits des Gränzfluffes Liris, der Stadt Minturn und dem Vico Petrino gelegen war, « welche bende, und also auch ihre Weinberge, sum Agro Falerno gehörten. S. CELLARII Notit. orb. ant. (Lipf. 1732.) Tom. I. pag. 662. 663.

29

So sehr, Horaz, es dir Vergnügen bringt,
Wenn Phyllis dir den schwarzen Gram versingt,
Und doch dein Ruf, ein Lob, daß du gefallen,
Dir reizender, als alle Lieder, schallen. 30
So giebt und nährt nur die Zufriedenheit
Dein schönstes Glück, das täglich dich erfreut,
Der Freyheit Frucht, die nur den Weisen rühret,
Der herrschen kann, und würdig sich regieret. 31
Was in der Welt ist von so hohem Werth,
Als Freyheit ist, die jede Lust vermehrt?

Und ist nicht sie dem Golde vorzuziehen?

32

Wer knechtisch lebt, dem Mangel zu entfliehen,
Entbehret stets, im Kleinen, den Genuß.
Wer immer wünscht, und, folglich, fürchten muß,

[blocks in formation]
« AnteriorContinuar »