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Phar.

har ist nur klein, und, was den Wit betrifft,
Scharf, kurz und neu, im Beyfall und im Zanken,
An Worten karg, verschwendrisch in Gedanken:
Der ganze Phar gleicht einer Ueberschrift.

Seltsamer Zorn des Cleons.

es Cleons spanisch Rohr, der Rächer seiner Ehre,
Gab einem Låsterer empfindlich Unterricht. `

Wie sinnlich demonstrict die Lehre,

Die fast des Schülers Rückgrad bricht!

Wohl zehnmal schrie der Bösewicht:

Herr, hab ich Sie verleumdt; so sterb ich auf der Stelle!
Doc Cleon gerbet fort, und spricht:

Das weiß ich schon, du sauberer Geselle;

Doch lobtest du mich gestern nicht? *

D

Der Geheimnißvolle. **

er Zischler Aeltester, Bisbill,

Lehrt heimlich, was er lehren will,

Und spricht mit allen im Vertrauen.

Noch gestern hat er, recht erstaunt,
Mir, unter uns, ins Ohr geraunt;

,,Der Preussen König weiß zu siegen und zu bauen.,,
Der Nachricht gab ich gern Gehör,

Und sagt ihm;,,Unter uns! der König weiß noch mehr.,,

*S. den Misantrope des van Effen, T. I. XL. P. 446.

**S. MARTIAL. L. I. Ep. 89. Garris in aurem femper &c.

† S. MARTIAL. Lib. III, Ep. 44. 45. 50.

Cincinn.

tt Diese poetische Kleinigkeit und die beyden folgenden stehen im 4ten Theile einer sonst wohlge: rathenen bekannten Sammlung, der im Jahre 1732 herausgekom men ist. Was übrigens von mei nen Sinngedichten und andern in derselben noch befindlich seyn mag,

wünsche,

1

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Cincinn.

laffen sich Cincinn und seines Lächelns Kunst,
In früher Gegenwart, bey Hofe täglich sehen,
Und hieraus schliessest du, er müsse recht in Gunst
Bey herrschenden Ministern stehen;

Doch durch sein Daseyn wird uns das nicht offenbart;
Erkennt man Christen bester Art

Allein an ihrem Kirchengehen?

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Arist und Suffen.

Ortolanen, Lachs, und Samos stolzen Wein

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Hat oft Arist das Glück, Suffenens Gast zu seyn.
Dann aber liest Suffen ihm seiner Dichtkunst Proben,
Und diese muß Arist stets hören, und stets loben.
Nun überschäße nicht dein theures Mahl, Suffen:
Gewiß, nur für Arist kömmt es recht hoch zu stehn. †
Full oft doth MAT. with TOPAZ dine,
Eateth bak'd Meats, drinketh Greek Wine:
But TOPAZ his own Werke rehearseth,
And MAT. mote praife what Topaz verseth
Now, fure as Priest did e'er fhrive Sinner,;
Full hardly earneth MAT. his Dinner.

A

PRIOR.

Eine, vor dem Jahre 1732,
seltene Sache.

Is herrscher überall ein dürftger stolzer Neid
Das lächerlichste Loos der lächerlichen Zeit.

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wünsche ich nicht geschrieben, und entdecket mir die Zukunft Fehler, noch weniger dem Drucke überges wo ich sie bisher noch nicht wahrs ben zu haben. Ich bin recht glück genommen habe, und wie wenig lich, wenn ich mit allen epigram ist einem Geschmacke, der noch im matischen Gedichten, die ich iso mer sich zu verbessern wünschet, zum Vorscheine kommen lasse, lan möglich, in seiner Wahl allezeit ge zufriedener bleibe, als ich iho_sich selbst ähnlich zu seyn! mit jenen bin. Aber wie leicht

Als ob das große Gut, Unsterblichkeit und Ehre,,
Nur Eines Eigenthum, und nicht zu theilen wäre.
Doch, wo regieret mehr Parteylichkeit und Haß,
Als auf dem heutigen Parnaß?

Biel eher findet man, bey so vergållten Trieben,
Drey Helden, die sich gern in gleicher Größe sehn,
Drey Schönen, die sich nie, aus Misgunst hintergehu,
Als zweene Dichter, die sich lieben,

Susanna,

nach Veranlassung zweyer Sinngedichte des Priors und Cobbs.

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173 I.

ufannens Keuschheit wird von allen hochgepriesen:
Das junge Weib, das jeder artig fánd,

That beyden Greisen_Widerstand,

Und hat sich keinem hold erwiesen.
Ich lobe, was wir von ihr lesen:
Doch räumen alle Kenner ein.
Das Wunder würde größer seyn,
Wenn beyde Buhler jung gewesen.

S

Auf den Gothilas.

er stolze Gothilas, ein neų - gedruckter Dichter,
Ein Geist von starker Zeugungskraft,

Fand, feiner Einsicht nach, den Glauben fehlerhaft,
Und ward des Christenthums undärtger Winkelrichter.]
Er qualte sein Gehirn, die Werkstatt früher List,
Dir, o Spinoja, nachzuäffen;

Als ein unsterblicher Deist,

Der kleinen Kcher Schwarm dereinst zu übertreffen.

Dieß Klügeln ward sein liebster Zeitsertreib;
Doch, da er lange gnug dem Himmel Hohn gesprochen,
Erzürnt der Himmel sich, und spricht im Zorne: Schreib!
Er schreibt: man pfeift ihn aus: der Himmel wird gerochen,

Res eft facra mifer. SENECA.

Ein jeder, den die Hand des schweren Schicksals krümmt,

Dem sie den leßten Hauch der müden Hoffnung nimmt,
Hat ein bethrantes Recht zum Mitleid aller Herzen;
Nur Henker figeln sich bey antrer Schmach und Schmerzen.
Die Großmuth ist voll Glimpf: sie hilft, sie schonet nur;
Und diese Regung krönt die sittliche Natur.

Doch wie? wenn Fehler uns zum Sturz und Abgrund leiten ?
Wen straft kein Selbstbetrug? Wie menschlich ists zu gleiten?
Auch ein verdienter Fall fless' uns Erbarmung ein!
Ein Unglückseliger sollt' unverleßlich seyn. *

In einer

schweren, oft schmerzhaften Krankheit.

M

1754.

ein Auge füllt sich leicht mit freundschaftlichen Zähren:

Iht flosset mir die Dauer eigner Pein

Die Thräne der Betrübniß ein.

Die Weisheit wird sie nicht verwehren:
Es ist erlaubt, sein eigner Freund zu seyn.

* v. Delectum Epigrammat. Lond. 1686. L., VI. 22.

Haged. 1 Th.

G

Trost

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Me

Trostgründe.

Dein Sophron, nichts geschieht vergebens.
Uns wißiget, uns übt die Widerwärtigkeit
Im Prüfungsstande dieses Lebens.

Die Seele siegt nicht ohne Streit.

Wenn wir auch nicht den Sieg erwerben;
So hat dennoch das Unglück seinen Werth,.
Weil es die größte Kunst uns lehrt:

Die, Glücklichen so schwere, Kunst zu sterben.

Character eines würdigen Predigers.

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s ist Theophilus ein Lehrer jeder Pflicht;

So heilig wie sein Amt, so wahr als sein Geficht;
Dem Irrthum billig feind, ohn Irrende zu hassen;
Voll Liebe, wie sein Gott, und, als sein Knecht, gelassen;
Mur eifrig für das Wort; besorgt für aller Heil,
Und keinem Eigennutz und keiner Meynung feil.
Er sucht die Ehre nicht, noch Güter dieser Erde:
Die Ehre fuchet ihn, damit sie edler werde.
Er unterscheidet sich so sehr vom Geist der Welt,
Daß er, im Priesterrock, uns, und nicht sich, gefällt.

An einen Mahler.

Millst du den Stolz für alle kenntlich mahlen:

So laß den Muth ihm aus den Augen strahlen! Sein Blick fey Hohn; ein Troß, der herrisch droht, Krumm ihm den Mund, fårb ihm die Wangen roth; Er spiegle fich, voll Freude sich zu sehen;

Es mag ein Pfau ihm steif zur Seite stehen;

Und fehlt ihm ja noch was an Aehnlichkeit:

So gieb ihm Calchas Kropf, und Wanst, und Priesterkleid !

* Dourche ist der unvergleichli: che Verfaffer der Verités en petits Contes, die er, für den damals vierjährigen Prinzen Ludwig von

Lothringen, der im Jahre 1711 vers storten ist, aus ehrlicher Absicht, erfunden, gereimt, und zu Naney 1708 herausgegeben hat.

An

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