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betrüebet. Myst. II. 285, 26 (auch: dar umbe. 30). Des ward Samuel zornig. 1 Kön. 15, 11. Auch bin ich des nit getriben und geübt. Eybe. 6. Im übrigen hat das adj. verschiedene präpos. neben sich, über die wir in der folge handeln. (Gr. 4, 878 ff.)

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2. Adverbialer ackusativ.

a. Bei verben:

Der ackusativ kann eine räumliche und zeitliche bestimmung enthalten, und ist in so fern adverbial zu nennen. In die vorlesung dauerte eine stunde" ist der ackus, deshalb adverbial, weil das intrans. dauern (wie auch: leben, währen) kein objekt zu regieren vermag (Gr. 4, 890). Ebenso ist der ackus. adverbial: Er führte sie einen richtigen weg (Gr. 4, 621); wenn er nun öfter die straße kam. G. Egm. 192; und wieder führte ihn ein richtiges gefühl die kürzesten und sichersten wege. Tieck A. 234. Daß im die zeher die backen abrannen. Pont. 35. Hält der trupp hier in der nähe? Wohl eine stunde den wald hinauf. G. G. 92. Im oberösterr. und bairischen hört man: Eine gute eicht (weile) warten, wart noch ein eichtel (einen augenblick). Mhd. beispiele sind nicht selten: Dô fuoren die herren beide walt unde heide. Cod. pal. 333, fol. 102, c. Der fuor wazzer unde wege. Parz. 826, 23. Andere beisp. Haupt zu Erec. von 3106 und Zeitschr. 3, 268.

Bei der zeitbestimmung drückt der ackus. die dauer aus (wie lange? wie oft ?); bei der bestimmung des wann? kann auch der genit. stehen (oben s. 163). Wie öl und wasser zusammengerüttelt sich den augenblick wieder aus einander sondert. G. Wahl 50; Less. 1, 269. Auch: im augenblicke, augenblicklich. Wir schweben diesen augenblick in einer größern gefahr als ihr alle nicht seht. Göthe 10, 86. Ich bat meinen vater, er möchte mich nur gewisse stunden des tages zeichnen lassen. G. Hor. 2. IV. 4 (ackus. und genit. neben einander). Laß dich die tag deines lebens vor meinen augen nicht mehr sehen! K. Simpl.

297 (stärker als das bloße nie; als nebensatz: so lange du lebst; attributivisch: dein lebtag, vgl. 1 Thl. s. 164). Jedoch hân ich ir mein tag einen gesehen pei der stat ze Nördlingen. Pf. Megenbg. 98, 8. Neben den gen. s. 163 tritt der ackus: Da ich diese tage ein paket an J. zu schicken habe. Briefw. 1, 102. Diese tage habe ich Ihnen nicht geschrieben, weil etc. Das. 1, 216. Sol ich nicht lenger leben denn disen halben tag. Uhl. Volksl. 1, 284. Den ersten tag (am ersten t.) war die schlacht unentschieden gewesen. Ranke 1, 82. Den andern tag gieng ich etc; viele tausend starben jeden tag (täglich). Hor. 2. IV. 34 u. 47. So werden wir alle tage schwächer. G. G. 95. Ich blieb auch wohl ganze tage bei ihm. G. 25, 300. Ich bin geritten so manchen tag. Uhl. Volksl. 1, 176. Die ganze zeit dieser cur besuchte ich Herdern morgens und abends. Das. So auch im griech: τοῦτον τὸν χρόνον (um diese zeit). Er sagte mir, N. sei die nacht entsprungen. Varnh. 1, 196 (in, während). Er hieß mich die nacht bei ihm verweilen. G. 21, 32. Er leert' ihn (den becher) jeden schmaus (bei jedem schm.) G. König in Thule.

Diesen adverb. ackus. der zeit hat auch die franz. sprache: Quelqu'un repondit que, la nuit précédente, il avait entendu celles de G. Pourquoi le son se propageait plus facilement la nuit que le jour. Em. S. 7. Le lendemain, le bonheur le réveilla plus tôt. Ders. 12. Il a déjà parcouru la vallée l'an dernier. Ders. 32.

Ferner sagen wir Sie werdens die leng nicht treiben. L. epist. 30. Jetzt mehr: auf die länge. Wolten ihn die leng nicht leben lassen. Avent. 410° (nicht länger mehr). In der erläuterung des sprichwortes „Ein zaun weret drei jare" sagt Agricola Nr. 661 elliptisch: Zehen jar ein kind, zweinzig jar ein jüngling, dreißig jar ein man, vierzig jare stille stan, 50 jare wohlgetan, 60 geet dichs alter an, 70 jar ein greis, 80 nimmer weiß, 90 jar der kinder spott, 100 jare gnad dir gott. (Man könnte hier "alt" ergänzen. Vgl. s. 124.)

Auch das datum setzen wir in den adv. ackus: Das theater ist den 22 sten vorigen monats eröffnet worden. Less. 7, 7.

Statt in fülle wird auch der ackusat. gebraucht: Was man in der jugend wünscht, das hat man im alter die fülle. G. 25, 1; auf s. 270 schreibt G. in demselben satze "genug." Statt für ebenfalls der ackus. oder nom: Sechs thaler das malter. Mös. Ph. 2, 57.

Adverbiale ackusative, die mit pronom. verbunden sind, werden zu adverbien verkürzt, namentlich der ackus. von weg und weile. Aus alle wege" wird allwege, allwegen, allweg; aus „alle weile" wird alleweil, allweil. Vergl. Gr. 3, 140; d. Wörtb. 1, 242. Andere sind: hînaht (oben s. 163), allzeit, jenseit, anderhalb, manchmal, diesmal (auch genit: als es des selben mals [damals] sit was. Leb. d. Heil. 272).

Weg: Ganc den wëc (apage te), daher: hinweg, weg (mit bewartem kurzen vokal). Dann bedeutet es auf diese weise z. b. aber den weg gebirt es nur feindschaft. H. S. Dial. 73, 36; auch mit präp: daß in den weg schad darauß folgen sölt. Das. 66, 8. Dieses dä wäk ist in der Schweiz noch allgemein; ebenso allwäk in mannigfaltiger bedeutung, namentlich als zweifel (st. was fällt dir ein?), st. jedenfalls etc. In den schriften bis auf die gegenwart:

Ich vergesse iz allewege (d. i. immer). Myst. I. 91, 14. Ein schrîber schrîbet allewege nicht (d. i. nicht immerfort). Das. 97, 24. Es müssen alle wegen zwei ungleiche zusammen kommen (d. i. stets) Agr. Sprichw. 354. Der bösen ist alle weg mehr denn der frommen. Agr. 704. In alle weg unzerstückelt. R. Ord. 172. Es hat solche art, das es sich nit allweg zufügt den guten (quae nec se bonis semper adjungit). Boet. 2, Pr. 6; allwegen siquidem. Das. Pr. 5. Das seind allweg (semper) sein sitten gewesen. Das. 1 Pr. Sie trůg allweg (immer) ein reinen schleir. Leb. d. Heil. 272; und ir har verbarg sie allweg; wann sie aber redet so redt sie allweg von irem lieben sun; und wann sie auf dem weg gienge, so neiget sie allwegen ir haupt. Leb. d. Heil. 272 u. sehr oft. Und het allweg (beständig) unsers herren tod und marter in seinem herzen. Das. 16. Wer got mit der

zungen lobt, der mag in nit alwegen loben, wer aber geistlich lebt, der lobt gott alwegen. Ksbg. arb. hum. 99. Solchs mus allweg volgen (jedenfalls) L. epist. 40; art. 42. Ich mein aber hie allweg das zeitlich glück. Seb. Fr. Spr. 1, 13; heilo leut haben alweg mehr glück dann andere leut. Das. 2, 60°; er hat alweg (semper) new werk am rocken. Das. 133. Die Römer und die Teutschen haben allweg vil schaden einander gethan. Avent. 120; das römisch reich hat allweg als starke rigel, darmit es nit weiter greif, zwen abgesagte todfeinde gehabt. Das. Daß der eltern tugenden nicht allweg auf die kinder erben. K. Simpl. 230. B. Auerb. hat es mit recht wieder aufgenommen: Du siehst mich an mit deinen blauen glotzaugen und dem allweg halboffenen munde. Schw. Dorfg. 1. Vergl. Gr. d. W. 1, 242. u. Pf. Germ. 2, 487. Das genitivische allerwegen (überall) ist mehr niederdeutsch. Die form allerwege wo" (st. überall wo) bei Imm. M. 1, 219: der dem herrn den altar baut allerwege, wo er die nacht über gerastet hat. Über den genit. vergl. s. 160.

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Weile (zeit, zeitraum). Als adverb. ackus. bloß mit dem artikel: Die weil ist daz kind 15 staffeln uffgangen in dem tempel. Ksbg. br. 10 (unterdessen). Wir wöllen die weil zusehen. L. Warn. 34. Wer predigt die weil. L. conc. 58. Ir vergeßt die weil euer selbs darbei. H. S. Dial. 45. Reines adverb: Er kann dieweilen im feld schaffen. B. Auerb. 15. Schon mhd. erscheint der wîle (Iw. 656) und neuere schriftsteller ziehen dieß (als adverb) vor: Ist's nicht ein mann, sei's derweil ein galan. G. 12, 152. Nehmen Sie doch derweile mein geld. Less. 1, 595. Derweil saß der Sebulon auf seinem tisch und nähete. Kinkel Erzähl. 87. Auch: derweilen und mittlerweile (interim, interea).

Mit pron: alleweile d. h. immer (álleweile), sogleich, eben jetzt (alleweile). Sie beten alleweile noch immer fort. K. u. HM. 86 (volkstümliche verstärkung). Im alemann: das summtem na allwil im chopf (summt ihm noch immer im kopf). Corr. 110; alliwil nächer und alliwil lüter (immer näher und lauter). Corr. 111. Die bedeutung semper hat auch alle zeit, allzeit; ebenso allewege.

Mit der präp. unter: underweilen (interdum) Agr. 305. Unterweilen (bisweilen) geschieht es, daß etc. Chr. Wolff. 1, 143. Visierte dann unterweil (unterdessen) nach einem neuen schatze. G. 12, 154. Getrennt: Dem vater ward unter der weile angst. K. u. HM. 25, wie unter dem wege" (Mös. Osn. 1, 29) st. unterwegs.

Eine neue bildung ist: zeitweilig d. i. eine zeit lang. Ein staatenbund, in dem die gleichberechtigten glieder dem Sachsen zeitweilig die vorstandschaft eingeräumt hatten. Gies. 1, 258.

b. Adv. ackus. bei adjektiven, auf die fragen: wie alt? wie lang? wie hoch? u. s. w. Vgl s. 124.

Bei alt, hoch u. a. stand früher der gen; jetzt nur der ackusativ, der vom adj. mehr unabhängig ist als der genit. (vgl. Gr. 730. 757. 758. 890).

Alt: Daz kindlin ist drei jar alt gesin. Ksbg. Br. 10.

Lang: Im mhd. mit gen: im ist der tac eins jâres lanc. Wack L. I. 433, 28. Ein kindelîn, niht einer hende lanc. Myst. I. 341, 27. Wir sagen eine spanne lang; im 16 jahrh. noch mit gen: wol einer spannen lang. Pont. 22. Es gedauchte mich die welt were nicht einer spannen lang. I. Faust 991. Dreier elbogen lang. Avent. 336. Mit dem subst. vereinigt: Das hat mir mein lebenlang nie gefallen. H. S. Dial. 48, 11.

Breit: zwei spannen breit, dagegen Nib. 74, 3: wol zweier spannen breit. Noch in Sch. u. E. 300: Und ward der mörder also zerrissen, daß nicht ein stück eines batzen breit an ihm blieb.

Hoch: Eine klafter hoch; früher: Zehand ward sie von der erd einer klafftern hoch gehaben. Leb. d. H. 126. Groß: Das kästchen war ungefähr eine halbe elle groß. G. Hor. 2. IV. 20. In der apposition gebraucht es G. auf s. 49 noch mit dem genit: Ich nenne nur einen Minervenkopf in Topas, einer starken nuß groß. Vordem häufiger: Ein fenster solt du daran machen, oben an, einer ellen groß. 1 Mos. 6, 16.

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