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Stark: Zwölf regimenter sind sie stark. Sch. Wall. 169 (4, 6).

Das stimmt nun wieder zum lateinischen, wo die angabe des maßes, einer ausdehnung in raum und zeit im ack. steht: duodequadraginta annos tyrannus Syracusanorum fuit Dionysius, quum quinque et viginti annos natus (alt, im alter von) dominatum occupavisset. Cic. Tusc. 5, 20. Arabes gladios habebant tenues, longos quaterna cubita. Liv. 37, 40. So im griech: nãν yμag gegóμny, totam diem ferebar, einen ganzen tag lang; keinero dovoòs ¿own, er blieb einen speerwurf weit zurück.

Für das adj. kann aber auch das substantiv eintreten. Im deutschen mit präpos. oder im ackus: fünf fuß in die länge, oder: 5 fuß länge. Im lat. nur der ablat. von crassitudo und magnitudo z. b. digiti pollicis crassitudine. Im griech. der ackus: ὁ ποταμὸς εἴκοσι καὶ πέντε πόδας εἶχε τὸ sugos (der fluss maß 25 fuß in die breite).

V. Die präpositionen.

1. In allen vorhergehenden abschnitten haben sich fälle gezeigt, wo kasus und präpositionale umschreibung abwechseln, insbesondere bei dem genitiv. Durch die umschreibung: er wartet seiner - w. auf ihn; er spottet des dürftigen über den d; ich zürne dir - bin zornig auf dich; ein muster der ordnung von ordnung etc. wird verb oder nomen theils genauer bestimmt, theils wird der ausdruck erweitert. Was der kasus allein nicht auszudrücken vermag, das sucht die präposition, verbunden mit ihrem kasus, zu erreichen. In den alten sprachen hatten die kasus noch einen größern wirkungskreis; wir übersetzen Romae, domi mit zu Rom, zu hause (daheim Gr. 3, 136), se Rhodum contulit, er begab sich nach Rhodus; beides: ire Romam und ire in urbem geben wir durch die präp. nach R. gehen, in die stadt g. Manche unserer ackusative sind adverbien geworden z. b. heim (domum) = nach hause (Gr. 3, 140), daher steht es noch bei transitiven z. b. Hast nit heime finden können? Imm. M. 3, 106. Am deutlichsten tritt in den romanischen sprachen die präposition an die stelle der mangelnden flexion.

2. Im deutschen satze wird die präposition namentlich gebraucht:

a. statt eines adnominalen genitivs: Wenn eine person von vornehmem stande (vornehmen standes) sich dergleichen

erlaubt. Mös. Ph. 1, 90. Das verlangen nach ruhe. Das. 94. Die furcht vor dem zuchthause. Das. 132. Zuweilen ist der genitiv neben der umschreibung in gebrauch: Wie lieblich ist diese schattierung in vergleichung solcher gemälde, worauf der held in einem einfarbigen purpur steht (Das. 134.) in vergleich mit solchen gemälden. Auch statt des nominativs: Da es ihm an dem vermögen fehlet (Das. 91) da ihm das vermögen fehlet. Mit dem adnominalen berührt sich oft der attributive ausdruck; eine brotlose familie eine f. ohne brot; durch ein kamisol mit kurzen schößen drückte sich der schönste wuchs aus. Das. 92.

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b. Statt eines prädikativen kasus und adverbiale: Sie lachen über dergleichen gemälde. Mös. Ph. 1, 134. Die gesellschaft ist gerne bei uns. Das. 93. Sie kam einmal mit den worten in die stube getreten. Das. 91. Es gereicht uns zur ehre. Das. 135. Sie war müde v om arbeiten; ganz anderes sagt der genitiv: des arbeitens müde. Alle umstände der aussage werden deutlicher durch die präpos. ausgedrückt. Nicht bloß bei der aktiven, sondern auch bei der passiven aussage steht die präp: Damit die schlafenden nicht von den ratzen angegriffen würden.

3. Präpos. erscheinen als wesentliches element des einfachen satzes, während konjunktionen auf die verknüpfung einzelner glieder des satzes, hauptsächlich aber mehrerer sätze unter einander gerichtet sind. Mit den relativ-konj. treten auch präp. in verbindung: mit welchen (womit), zu welchen. (wozu) etc.

Die präpos. vermitteln die beziehung eines verbums oder nomens auf das von ihnen regierte nomen. Wenn ich sage „Ich denke an dich, er ist gierig nach ruhm, er ist einer von uns so bringen die präp. (an, nach, von) die begriffe „denken, gierig, einer" in bezug mit „dich, ruhm, uns". Letztere hängen zwar unmittelbar von den präp. ab, aber auch zugleich vom verbum oder nomen. Wirkte insbesondere die kraft des verbums nicht fort, so wäre nicht gut zu begreifen, wie dieselbe präp. verschiedene kasus

regieren kann. Die rektionskraft der präp. ist also nicht so ursprünglich und selbständig wie die rektionskraft der verben.

4. Die präpos. erwachsen aus sinnlichen raum begrif fen, werden aber dann mannigfach auf geistige (abstrakte) vorstellungen ausgedehnt z. b. Er lief über das feld (räumlich) er klagt über dich (kausal); ist jemand bei ihm? bei allem reichtum ist er unglücklich; unter der thür kinder unter acht jahren - unter der bedingung.

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5. Die präposit. übernehmen die vermittelung zwischen dem herrschenden wort und dem regierten kasus. Ihre richtung ist entweder ein hin oder ein da; bewegung und ruhe sind die hauptrichtungen, welche hier in betracht kommen, das wohin? und das wo? (auf den berg — auf dem berge). Unter ruhe versteht man in der grammatik auch die bewegung innerhalb eines raumes.

Der kasus der richtung, des wohin? ist der ackusativ. Unsere präp. in, an, auf, neben, über, unter, hinter, vor, zwischen erfordern den ackusativ oder (lokalen) dativ, je nachdem sie mit einem verb den begriff des bewegens oder des ruhens bezeichnen wollen: in den garten gehen, im garten sitzen (spazieren).

Das woher? wovon? (gleichsam die kehrseite des wohin?) entspricht dem latein. ablativ, der mit unserm genitiv sich berührt (vgl. das deut. von und das roman. de). Die latein. sprache hat nur präp. mit dem ackus. und ablativ, den beiden objektivsten kasus. Im deut. wird der genitiv nur durch die jüngeren, nominalen präp. regiert: kraft, wegen,

anstatt etc.

6. Sehr beachtenswert für die syntax ist der wechsel zwischen präpositionalem und adverbialem ausdruck. Bei neutralen, intransitiven verben ist das hin und da unbestimmt gelassen (klagen, steigen etc.); werden sie durch partikeln näher bestimmt (beklagen, ersteigen) so nehmen sie transitive natur an und regieren den ackusativ (Vgl. s. 8. 9).

Unbetont und untrennbar sind die partikeln: be, ent, er, ge, ver, zer, mis z. b. er ist von einer krankheit befallen, es ist ihm entfallen, es hat ihm gefallen, das schloß ist verfallen, es zerfällt, es hat mir misfallen.

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Adverbien können selbständig in den satz treten, daher sind sie trennbar: fort gehen - er geht fort -ist fortgegangen; fehlschlagen es schlägt fehl es hat fehlgeschlagen; irregehn, heraufkommen etc. Im hauptsatz getrennt er geht fort, im abhängigen satze ungetrennt: weil er fortgeht.

Trennbar sind auch die als präpositionen gebrauchten partikeln über, unter, wider, um, durch, hinter. Entweder sie verlieren den ton oder sie behalten ihn. Ohne ton: Er unterscheidet, hat unterschieden; als substantiv betont: der unterschied. Er übernimmt, hat übernommen; die übernahme. Er umgeht die schwierigkeit, hat sie umgangen; der um gang. Er durchgeht das ganze buch, hat es durchgangen, um es zu durchgehen; der durchgang. Mit ton, wenn jene partikeln als präpos. gebraucht werden: ich übersetze aus dem englischen ich setze über den

fluss; er untersteht sich (wagt es) dache sucht unter stand.

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er steht unter dem

Zu achten ist auf die veränderte bedeutung: Er hintergeht (betriegt) geht hinter das haus. Mit der bedeutung verliert die partikel auch den ton, und das konkrete der betonten präposition verliert sich, sobald die partikel zum verbum tritt. Im altertum mag die bedeutung noch die gleiche gewesen sein. Wir sagen nicht mehr: Unde lât sün unde tohter hinder im (Schwabsp. 123 und oft) sondern: er hinterläßt etc. Überall geht die sinnliche bedeutung der sprachformen in eine abgezogene über, und die sprache läßt jene mehr oder weniger noch hindurchschimmern.

Diese 6 partikeln können mit dem verbum verbunden bleiben im hauptsatze und im abhängigen satze: er übernimmt sobald er das geschäft übernimmt. Andere wie ab, an, vor, mit, zu haften nur im abhängigen satze am verbum: Wenn er abgeht, annimmt, vortritt, mitspielt, zu

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