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nimmt; im hauptsatze dagegen: er geht ab, nimmt an, tritt

vor etc.

7. Es besteht ein enger zusammenhang zwischen adverbien, präpositionen u. a. partikeln. Der präpositionale ausdruck ist häufig umsetzbar in einen kasus mit partikel oder adverb. Entweder ist die partikel zugleich präpos. oder sie ist der präp. verwandt. Letzteres ist z. b. der fall in: nächst dem hause (präp.), der reiche muß dem armen nahe kommen (Mös. Ph. 2, 136), er saß mir zunächst. Der dativ bleibt. Meist regieren die umsetzbaren präp. den ackusativ; bei denen mit dativ (vgl. die verba s. 73 ff.) entspringen leicht nebenbedeutungen: ich spiele mit dir ich spiele dir mit, ich rede zu dir rede dir zu, ich stehe bei dir stehe dir bei. Schließt sich die präp. als partikel an das verbum, so bleibt der kasus meist derselbe z. b. die alte präp. ab: das habe ich offizieren abgelernt (G. 21, 156) d. h. ab oder von den off. Da das ab nicht mehr als präp. im gebrauche ist, so muß eine andere präpos. zu hilfe genommen werden z. b. der satz bei Steinh. 7 hast du mich ab dem rechten weg geführt" lautet jetzt: von dem r. w. abgeführt.

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Umsetzungen des präp. ausdrucks in den ackus. mit partikel gehen vorzüglich bei an (ich fasse an die bank fasse die bank an; in der älteren sprache: der lief Pontum an. Pont. 22), seltener bei durch, um, vor. Die präp. in steht nie als partikel sondern dafür ein neben der präp: er tritt in den garten ein. Ist ein mit dem verb verbunden (einsegnen, einweihen), so wird es gewöhnlich getrennt (segnet ihn ein, hat ein-ge-segnet); nur einzelne schriftsteller wie z. b. Auerb. trennen es nicht: der bruder des Bachmüllers einsegnete das paar. Auerb. N. L. 3, 369. Statt durch steht oft das deutlichere adverb hindurch: er bohrt durch das brett (durchbohrt das brett), er b. das brett durch, sie blieben drei jahre hindurch beisammen (selten und mehr mundartlich: durch drei jahre). Er sieht um sich, sieht sich um. Er lief vor ihm, lief ihm vor (zuvor); ich setze es vor dich, setze es dir vor. Rein adverbial: Die sprache gieng der

musik und poesie voran. Gr. U. 54. Die präpos. wider und hinter können nie als partikel nachgesetzt werden, sondern es werden verwandte adverbien gebraucht (zuwider, hinten.)

8. Präpositionen werden also auf drei arten verwendet: als partikel in verbindung mit dem verbum (untergehen, anstellen), selbständig mit einem kasus (unter der erde, an der wand), adverbial (der stern geht unter).

Die erste art zeigt sich auch in den romanischen sprachen. Im lat. nehmen viele intrans. verba der bewegung durch zusammensetzung mit präp. einen transitiven sinn an: transire lineas (überschreiten), circumfluere (umfließen), adire aliquem (figürlich, sich an jemand wenden, jemand angehen um etwas), inire magistratum (ein amt antreten), praevenire aliquem u. alicui (zuvorkommen, vorbereiten), adsistere aliquem (bei einem stehen), alicui (beistehen), frz. mit ackus: assister les pauvres. Die mit ad, ante, con, inter, post, sub etc. zusammengesetzten lat. verben werden, wie meist auch im deutschen, oft mit dem dativ gesetzt z. b. Virtutes animi bonis corporis anteponuntur. Cic. fin. 4, 7.

9. Einige präp. lehnen sich an den artikel: am (an dem), beim (bei dem), im (in dem, aber nicht st. in den), vom, zur, zum. Ebenso: ans, aufs, durchs, ins, ums; bei Göthe auch aufm, vorm. Bei zweisilbigen präp. ist zulässig: außerm, hinterm, überm, unterm; hintern, übern, untern. Die volkssprache ist hiefür geneigter, z. b. im alemann. sagt man: mitem (mit dem) Corr. 13, vorem (vor dem) Corr. 17, miteren (mit einer) isebahn. Corr. 19. Amene summertag (an einem s.) 5, imene tröpfli (in einem) 7, binem (bei ihm, sich) 90.

Auf ähnliche weise findet in der volkssprache eine anlehnung an das pron. statt: zueni (zu euch) Corr. 90; des verbs mit dem pron: ischem (ist ihm) 127, meineder (meinet ihr) 34, das dunkten (dünkt ihn) zue lustig. Corr. 162. Vgl. Gr. 4, 368 ff. 363.

A. Präposit. neben dem verb und nomen.

1. Verba mit präp.

Manche verba werden erst durch einen präpositionalen zusatz näher bestimmt, und die präpos. hat sich allmählich, in gemeinschaft mit dem verbalbegriffe, für einen bestimmten kasus entschieden. Hieher gehören insbesondere die intransitiva, die mit ihrer präpos., je nach der richtung, den ackusativ (hin) oder dativ (wo?) regieren.

a. Intrans. der sinnlichen bewegung: kommen, gehen, fahren, laufen, kriechen etc. Kommen mit zu: kommt zu statten (Mös. Ph. 2, 90), zur sprache k. (G. 25, 270), zum worte kommen (Mös. Ph. 1, 135). Zu drückt gewöhnlich das wohin aus, und hat demnach immer den dat. bei sich. Vgl. Gr. 4, 804. Gehen: Eure anschläge könnten zu grunde gehn G. G. 84; da ging es nun an ein erzählen, an ein lachen etc. Mös. Ph. 1, 89.

b. Bei fallen, sinken, stürzen berührt sich das wohin und wo nahe; wir sagen: er fällt auf den boden hin, auf dem boden hin; jenes bezeichnet mehr den akt des fallens, dieses mehr den ort des gefallenseins. Die partikeln bin, nieder stehen häufig im geleit der präpos. Vgl. Gr. 4, 808.

c. Das intransitivste aller verbalbegriffe, das sein, begehrt nach der präp. den dativ: er ist auf dem lande, in sorgen, im begriff, nicht recht bei sinnen etc. Gr. 4, 812 fg. So bei dem verwandten werden: zu theil ward. K. Simpl. 276. Da es nicht die volle ruhe des seins ausdrückt, sondern deren entstehen, so ist ein wohin denkbar. Da aber werden mit zu verbunden wird, um den begriff der verwandlung auszudrücken, so behält die präp. auch hier den dativ: wird zu wasser, zu nichte, zum kinde werden, wird zu schanden (L. Warn. 10). Vergl. 1 Thl. s. 178. Bei verben wie schmelzen etc. steht natürlich der ackus: Die bildsäule schmolz durch die hitze in einen klumpen. Less. 1, 174. Um herkunft und ursprung auszudrücken, nehmen sein und werden die präp. aus und von zu sich. Gr. 817 u. 1 Thl. s. 186.

Vernaleken, deutsche syntax. II.

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d. Der begriff der ruhe liegt auch in stehen, sitzen, liegen, ruhen, bleiben, wohnen. Sie erfordern daher den dativ.

Stehn: Der baum steht am wege, wir stehen im begriff, das steht in seiner hand, das steht bei ihm, vieles steht auf dem spiele; die dem kinde nach dem leben stunden (stellten, trachteten) Matth. 2, 20; was steht zu diensten? So auch bei bestehen: besteht aus vier theilen (Gr. 819). Mit um kann nur der ackus. verbunden werden: Wie steht es um ihn? Um seine kleider steht es schlecht. Hat stehen den sinn von hinstehen, streben, gerichtet sein, trachten, so hat auf ebenfalls den ackus: Sein sinn steht auf geld (ähnlich geht auf höheres). Vgl. 1 Thl. s. 65.

Sitzen und liegen im nhd. nur mit dativ. Vergl. aber Gr. 4, 820 und 1 Thl. s. 60 fg. 55. Die transitiven: stellen, setzen, legen haben präp. mit ackus. nach sich: Meine gesinnungen an den tag zu legen. G. 25, 269. Vgl. Gr. 4, 809. Mit den partikeln hinter oder nieder verbunden können sie auch den dativ folgen lassen: den fuß in dem grase niedersetzen, oder auch in das gras.

e. Machen und thun. Über machen vergl. s. 17 u. 22; gewöhnlich mit den präp. zu und aus: Eben das macht ihn zum menschen, daß er bei dem nicht stille steht, was die bloße natur aus ihm machte. Sch. Hor. 1. I. 13. Er weiß sich die fehler der vorgänger zu nutzen zu machen. Wiel. 113; bei Less. 4, 249: zu nutze macht. Wir machen einen anschlag zu nichte. G. G. 95. Der mir zu schaffen. machte. G. G. 91.

Ähnlich die verben wählen, ernennen, bestellen, setzen. Das würdigste setzt er sich zum ziel. Sch. Br. Einl; Ksbg. arb. hum. 135 gebraucht es mit dem bloßen kasus: wie wol er dem herren (d. h. zum herrn) des dorfs gesetzt ist. Vgl. Gr. 4, 823.

Thun mit zu in redensarten wie: Es that ihm niemand etwas zu leide. Da soll sich die schwache großmutter etwas zu gute thun und sich damit stärken. K. u. HM.

26. Er thut sich etwas zu gut, und wir sollen fasten! G. G. 93. Über nehmen, haben und halten vgl. s. 18.

f. Sagen und sprechen sind unterschieden wie frz. dire und parler. Man hört etwas sagen, aber man hört einen sprechen; wer etwas sagen will, muß sprechen können. Sprechen erhöht sich in reden, ein feierlich sprechender redet; manche aber reden viel, ohne viel zu sagen. Vgl. Gr. 829. Das mhd. sagen leidet bloß den dat; im nhd. finden wir zuweilen auch zu, wie bei sprechen und reden: Ich sage dir, daß etc. ich habe zu dir nichts gesagt. Hier zeigt sich, dass die einander so nahe stehenden sagen und sprechen gar leicht verfließen. Sprechen: mit jemand, gegen oder wider (feindlich), von oder über etwas.

Fragen mit ackus. und genit. aber auch: nach, um. g. Denken s. oben 32. Statt des gen. auch präp: an oder auf z. b. Laß uns auf mittel denken. Sch. Wall. 195. Selten als trans. mit dem ackus: Du denkst nur dich, und denkst den fürsten nicht. Göthe 9, 212.

Die begriffe des denkens und sinnens gehen über in die von sorge, freude und trauer. Trauern mit um, sorgen auch mit für, trauern und sich freuen mit über. Gr. 839. Sich freuen mit auf geht auf zukünftiges: Ich freue mich jetzt auf deinen zweiten theil der lebensgeschichte. G. u. Kn. Briefw. 2, Nr. 377.

Hieran genüge. Es ist sache des deutschen wörterbuches bei den einzelnen verben die zugehörigen präpos. anzugeben. Gr. 4, 844-861 zählt noch andere verben auf, die wir übergehen können, weil das nhd. in dieser hinsicht weit weniger mannigfaltigkeit bietet als die ältere sprache. Nur über ein in der Gr. 4, 235 und im deut. Wörtb. 1, 1475 behandeltes verb mögen hier noch einige belege platz finden.

h. Benügen, genügen. Die ältere sprache gebraucht benügen unpersönlich: Mich benügt an meinem einkommen. Sehr häufig mit lassen: Das vorder alter das sich ließ benügen an den getrewen velderen. Boet. 2. Metr. 5; im ahd. sî was irs erdchuste genuago (contenta fidelibus arvis). Last euch benügen an eurem solde. L. conc. 48. Mit gen. der

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