Imágenes de páginas
PDF
EPUB

O, ruft er aus, wie glücklich ist ihr Kind!
Gewiß, sie weiht sich meiner Seelenpflege.
Ich wette drauf. . . Wie unerforschlich sind,
Wie wunderbar der weisen Schickung Wege!
Der Sünde Bild, ein unflathvoller Sumpf,
Veranlaßt sie zu ihrer frommen Rache.
Dem Heiligen dient dieses zum Triumph:
Den Pfuhl nenn ich die Sanct- Franciscus-Lache.
Der Lehrer spricht, die Alte horcht; und keicht;
Der Mann entwischt, vertieft in Sorg und Fehde,
Und, als er kaum fein Cabinet erreicht,
So hålt er dort sich diese schöne Rede:

Die meinen Kuß verschwenderisch vergilt,
Wie will mich die, wie kann ich sie, verlieren?
Das schöne Weib! Hier hab ich noch ihr Bild,
Das gab sie mir, abwesend mich zu rühren.
Dieß Bild ist ihr in jedem Vorzug gleich,
An Freundlichkeit, an Jugend, an Vergnügen.
So lächelt sie: so schlau, so feuerreich
Sind Aug und Blick, und so gewiß zu siegen.
Wie ist ihr Wih so ähnlich der Gestalt,
Schön ohne Kunst, die Freude muntrer Herzen!

1 Apud hos fœminæ quidem negotiantur cauponanturque & inftitoriis operis vacant: viri autem intra domos texunt. HERODOT. Lib. II. p. m. 54. S. Univerfal Hiftory (Lond. 1747.8.) Vol. 1. p. 488. und die 1Lebersesung der allgemeinen Welthistorie, im ersten Theile, S.450. $548.

2 Ben Madrid, neben der Höhe, wo der königliche Pallaft stehet, hat Philipp der Zweyte, mit groß sen Kesten, eine breite und lange Brücke erbauen lassen, unter wels cher man, fast das ganze Jahr durch, den MANÇANARES entde cket, einen Fluß, den seine Enge und Seichte nicht gehindert has ben, in Ansehung der Lage undGe

Hab

gend, in Spanien berühmt, und vielleicht so poetisch besungen zu werden, als der stolze Tagus. La Riviere qui paffe au bas (du Palais) le nomme Mançanares. Elle eft fi petite que le nom qu'elle porte eft plus long que'elle n'eft large. Son lit eft fablonneux, & en efté elle eft fi baffe, qu'au mois de Juin & de Juillet, on y fait le Cours des Carolfes. Le pont ou la Chauffée fur laquelle on le passe, est longue & large, & a coufté je ne fçai combien de 'cent mille Ducats, & celuy-là n'eftoit pas fot, qui dit lors qu'on luy racontoit que Philippe II avoit fait une telle dépenfe pour une fi chetive Riviere, qu'il falloit vendre le Pont ou acheter de l'eau. VOYA

GE

Hab ich allein die traurige Gewalt,

Den schweren Stolz, das alles zu verscherzen?
Uns Männer schimpft, was Adelheide bat.
Hilft falscher Ruhm? entehret falsche Schande? .
Wird Männern hier das Spinnen zum Verrath,
Und schadet es dem deutschen Vaterlande?
Die Einfalt macht, daß ländlich sittlich heißt,
Ein weiser Mann ist Schöpfer seiner Sitten;
Und immer hat ein unerschrockner Geist
Den Wahn getroht, das Vorurtheil bestritten.
Egypten war die Zuflucht der Vernunft,
Wo Griechen selbst, als Weisheitschüler, lebten,
Und weiß man nicht, daß dort der Weiber Zunft
Geschäffte trieb, und ihre Männer webten ? *
Zu meinem Glück ist mir mein Evchen gut:
Sie hat mir ja nichts schweres aufgeladen.
Es hatte mir ein Weib von stolzerm Muth
Leicht auferlegt, im Schlamme mich zu baden.
Am Manzanar müßt ich ißt ritterlich,

2

zu ihrem Ruhm, mit Rittern mich zerfeßen,
Und ließe selbst, so wie ein Roderich,
Den stärksten Stier auf meine Lanze hetzen.

£ 4

I

Ich

le Sceau, car pour y trouver de l'eau, il y faudroit faire des Puits, ce qui fait dire communement, Efta Puente espera el Rio, como los Judios el Meffias.

GE D'ESPAGNE (à Cologne 1666.) p. 41. Von dem Fluffe Manzanares sagt der Verfasser des L'ESPAGNOL DEMASQUE P. 6. qu'il ne fe trouve que dans l'imagination de leurs Poëtes. 11 eft vrai, fährt er fört, que * Ein gütiger Freund, der sich, l'Empereur Charles-Quint y fit mit Einsicht und Ruhm, in Spabâtir un Pont fort grand, & fort nien aufgehalten hat, schreibet beau, que l'on appelle la Puente mir über diese Anmerkung, im Segoviana. Et l'on raconte, que Jahre 1750, folgendes: Ihr l'ayant un jour fait voir à un „Spott über die segovische Brücke Ambaffadeur, pour fçavoir ce zu Madrid ist ungerecht. Sie qu'il lui en fembloit: ce Mini-,,wurden ihn selbst dafür gehalten ftre lui répondit, Menos puente,,haben, wenn Sie gewußt hätten, o mas agua. Mais je crois que daß der jüngstverstorbene König ce bon Prince fe contentant d'a-,,eine andere, wenn ich nicht irre, voir bâti le pont, a laiffé le foin à fes Succeffeurs d'y faire la riviere, & a fait, comme l'on dit en nôtre Païs, l'Anfe devant

fast längere und mit vielen Zier rathen versehene, mithin weit kostbarere Brücke, im Süden, über den Manzanares bauen,

und

Ich spinne nur, und selbst Alcides spann.
Für diesesmal will ich die Sache glauben.
Der war doch auch ein braver Edelmaun,
und ließ sich nie von alten Junkern schrauben.
Es sey gewagt! Es mag der Leute Wahn
Mir immerhin die Klugheit aberkennen,
Und, wann er will, mich den geneckten Hahn,
Den guten Mann, den neuen Adam nennen!
Damit ihr Scherz sich nicht unleidlich macht,
Lach ich zuerst, ihm selbst zuvorzukommen,
Weil man nicht lang um ein Verfahren lacht,
Wenn der nur lacht, der solches vorgenommen.,
Geliebte Frau, die Trennung unterbleibt.
Mir wehrt mein Herz, dir Seufzer abzupressen.
Wie schmeichelt mir, was deine Treue schreibt:
»Ich kann die Welt, ach könnt ich Sie vergessen!
Er eilt zurück, und schwört der Hildegard,
Es soll ihm nun die Witwe nicht entfliehen:
Er sey bereit, in ihrer Gegenwart,
Der Adelheid Befehle zu vollziehen.

Sie såumen nicht, und gehn in ihr Gebiet.
Sie schlägt, entstellt, die schönen Augen nieder.
So bald sie ihn vor ihrem Rocken sieht,
Erholt fie sich, blickt auf, und lächelt wieder.
Die Liebe lenkt, unsichtbar, seine Hand,
Sie zählt mit ihm die Faden, die sie spinnen;
Und, als sich nun der zwölfte Faden wand,
Kömmt Adelheid, und ihre Thränen rinnen.

Sie bricht ihn ab. Noch weinet sie vor Lust,
Als Henrich ihr den schlanken Leib_umschlinget,
Und wiederum der lang entbehrten Brust
Mit Ungeduld der Ehe Weihkuß bringet.
Beglücktes Paar! So vieler Freuden Zahl

Merkt kaum der Neid, und hofft kaum das Verlangen.

So

solche Länge und Stärke unum„gänglich erfordert. Die Struz

,,und die Toledische benennen las ,,fen. Die Ergieffung dieses, zu ,,aller Zeit sichtbaren Fluffes,wenn,,ctur daran ist ganz einfach und ,,der Schnee auf dem benachbar, ,,ten hohen Gebirge Guadarama ,,geschmolzen, oder sonst ein star: „ker Regen gefallen, haben eine

"

dorisch. Die Spazierfahrt in bes sagtem Fluffe ist ebenfalls eine „Erfindung solcher Reisebeschreiz „ber, die ihren Lesern gerne etwas

felts

So haben sich, nach überstandner Qual,'
Die Pamela und ihr Gemahl umfangen.

Sie spricht: Mein Herr, was du für mich gewagt,
Beschämt dich nie: ich schwör es bey der Liebe.
Es zeigt dein Herz, das sich dem Wahn_versagt,
Voll Großmuth ist, und würdig edler Triebe.
Die meisten drückt der Klügler Vormundschaft,
Bis an den Tod, mit meisternden Geschwähen :
Mein freyer Mann wird Männern tadelhaft,
Der Weiber Ruf in Sicherheit zu sehen.
Nur dieß Gespinnst soll mir ein Reichthum seyn.
Dies Pfand der Gunst will ich mit Gold umwinden.
Du wirst es stets, an einem Edelstein,
Auf meiner Brust, in Liebesknoten finden.
Die Rede floß mit froher Hurtigkeit.

Der finstre Boy wird eilends abgenommen.
Sie fordert gleich den Schmuck, das Hochzeitkleid,
Vor ihren Mann, als eine Braut, zù kommen.
Ihm, dessen Herz von gleicher Sehnsucht brennt,
Vergeht die Furcht, daß man sie höhnisch richte;
Doch schreibet er an Schalke, die er kennt,
Von beyder Fall, recht sinnreich, die Geschichte;
Doch nicht so schön, als Bodmer sie erzehlt,
Der mahlerisch, stark oder scherzhaft, denket,
Und, wenn ihn hier das Nachbild oft verfehlt,
Vielleicht aus Gunst mir Schuld und Buße schenket.
Noch täglich siegt der Schönen Eigensinn.

Der Liebe war die Blindheit immer eigen,
Daher man ihr, zur keten Führerinn,
Die Thorheit gab. Auch Henrich kanns bezeugen.
Er schrieb zugleich: Hått einer Recht und Witz,
Das erste Paar, in ihnen zu belachen;
So lad er ihn auf seinen Rittersik,
Gemeinschaftlich sich diese Lust zu machen.

„seltsames zu lesen geben wollen. Wenn sie einen guten Plan von ,,Madrid gesehen; so werden fie ,,vielleicht an der Westseite einen

L 5

[ocr errors]

Ein

„ben den an dem Flusse liegenden Wiesen, ein höheres Lager hat, und an beyden Seiten mit Ulmen bepflanzet ist, woselbst, zur Frühe

„Weg, La Florida benannt, wahrlings- und Sommerzeit, der „genommen haben, welcher, ne: „Cours gehalten wird.„,

Ein jeder Mann, der dieß erfuhr, befand, Man muß ist ihn für Adams Sohn erkennen. Ein jedes Weib, und Grimmhild selbst, gestand, Man müsse sie der Even Tochter nennen.

[ocr errors]

Der Falke.

em ist dein Ruhm, dein Vorzug unbekannt?
Hetrurien, der Künstler Vaterland,

Wo die Natur, das Auge zu entzücken,

1

Recht sinnreich ist, Berg, Thal und Busch zu schmücken,
und Wahl und Kunst, durch edelmüthgen Fleiß,
Der Schöpferinn flug nachzuahmen weiß.
Der Arno sah hier sonst an seinem Schilfe
Den Pan voll Muth und Nymphen ohne Hülfe,
Und noch erblickt sein reizendes Revier
Der Schönen Schar, und Lieb, und Lust mit ihr.
Dort, in Florenz, verehrte man vorzeiten
Ein schönes Weib, voll Stolz, und Trefflichkeiten.
Es war nur sie dem Wunder aller Welt,
Der Venus gleich), die Cosmus aufgestellt.
Sie war es nur, die aller Sehnsucht übte,
Geliebet ward, und keinen wieder liebte:
Frau Silvia, für die so manche Nacht
Der Stußer Volk geseufzet und gewacht,
Und, schlief es ja, mehr als ihr Ehegatte,
Zum langen Traum nur sie gewünschet hatte.
An Zärtlichkeit und an Verehrung glich
Kein einziger dem edlen Friederich. 3
Nicht nur sein Gut, er håtte selbst sein Leben
Um einen Kuß, bezaubert, hingegeben.
Er wußte wohl, das Geld erkauft den Sieg
Unzweifelhaft, sowohl in Lieb, als Krieg,

2

1 Die Mediceische Venus stund ehemals im Mediceischen Palaste zu Rom, von wannen sie, zu Zeiz ten des Pabstes Innocentii XI, auf des Großherzogs Cofini III Be fehl, nach Florens gebracht, und in dem kostbaren Zimmer, la Tribu

Sprengt na, aufgestellet worden. S. Keyb lers Reisen, im ersten Theile, S. 499.

2 Monna Giovanna, benm Boccaz und Sansovin: Madame Clitie beym La Fontaine.

« AnteriorContinuar »