Vorbericht. Litwers zwanglose Gedichte haben fo vielen eigenthümlichen Werth, daß Deutschland selbe wohl stets unter seine claffischen Werke zählen wird, ungeachtet fie-wäre der Dichter bey ihrer Entwer fung nicht so jung und in der Folge nicht ein so thatiger Staatsbürger geweseneiner größern Rundung fähig blieben. Die Aufnahme in meine Sammlung sehe ich daher als eine Pflicht an, die ich dem Verdienste diefes würdigen Schülers des Äsop und Phådrus, und der Erwartung des Publicums schuldig bin; aber ich sehe es eben so sehr für Pflicht an, diese Gedichte so zu liefern, wie der Dichter fie verfasset hat, ohne mir zu erlauben, von jenen unzeitigen und über dieß fast durchaus verunglückten Verbesserungen. Gebrauch zu machen, welche unser sonst so schågbarer Ramler in einem ihm ganz eigenen Anfalle von Vervollkommnungssucht mit diesem Schriftsteller nicht ohne dessen gerechten Rüge vorgenommen hat. Ich ließ daher diese Auflage nach der von Lichtwer selbst besorgten Ausgabe vom Jahre 1775 veranstalten, und der Leser wird dadurch wenn er ja zuweilen Ver. besserungen möglich findet-wenigsters den Dichter selbst vor sich sehen, und diese nach seinem Kunstgefühle fich hinzu den fen können. F. A. Schrämbl. |