Dieser bedeutende Chor kündigt Bedeutendes an. Aber noch schweigen fie tief, nachsinnend großen Entwürfen; Lange wartet das Feld, harrend der kommenden Schlacht. Was wird gescheh'n? Enthaltet euch, kleine Gemüther, des Rathens; Alles Große, es geht nur aus dem Großen hervor. Bauern, Marsch! » Es läuft das Kommando von Flügel zu Flügel, Eine Seele bewegt alle die Körper zugleich. Seht, es beginnet der Kampf; doch über der Kämpfenden Häupter, Jezo bewegt sich der Thurm, mit langsam bedächtigem Schritte; Und mit dem månnlichen Geist ftehn? wer wird der doppelten Doch sie wagt sich zu weit, sie verführt der muthige Leichtsinn; Ha, fie fällt! Es wälzt sich heran die gefährliche Woge! Würde; In den engesten Raum schloß Etikette ihn ein. Was ereignen sich würd', er sah ihm zitternd entgegen; Fremden Gewalten vertraut, war er des Zufalls ein Spiel. Siegend, was hått er errungen? den luftigen Schein des Triumphs; Aber des Reiches Verluft trifft ihn, der wirkliche selbst. Heil dem Glücklichen drum, der zugleich ein König und Feldherr, Was er will, auch vollführt, was er vollführet, auch will. Er sey des Staates Haupt! Ihm vertrauen muthig die Glieder; An des Einzigen Wohl schließt das Ganze sich an. Büschenthal. Die Bürde des Lebens. Wåget das Schicksal, Leben und Tod? Wie? Oder ereilet Jeden ein blindes Loos, wie es die Urne gebeut. » Also fragt' ich, und fah im Gesicht die goldene Wage Unüberschaubar hoch sinken und steigen im Kampf. Zitternd trat ich zur Urne. Da rief die Stimme des Schicksals: Kränze des Lebens. Herder. Manche der Kränze sind's, die uns für jegliches Alter Bis die Rose zum Kranz von Myrthen, das Veilchen zum Lorbeer, Oder zum Eichenkranz, oder zum Öhlkranz wird. Wenn ich sie alle gebraucht, und alle genoffen und habe, Reiche, Cypreffe, mir deinen unsterblichen Kranz. Von dems. Elias in der Höhle. Elias sah: Ichova ging vorüber, Der Himmel über ihm ward trüb' und trüber, Den Himmel barg ein schwarz Sewölk, aus trüber Und schlugen über ihm mit Grau'n zusammen. Die Gluth ging vor Ichova's Angesicht, Doch in den Flammen war Jehova nicht. Das Feuer schwand, es schwand der Flamme Grausen, Sein Haupt verhüllt, hinaus in's Thor der Höhle. Conz. Die Muse n. Weinend kamen die Musen vor Jupiters Thron mit verhüllten Angesichtern, und standen und schluchzten und konnten nicht reden. « Kinder, was ist euch? » erhub der ewige Vater die Stimme. Klio, die åltefte, der Euterpe, die jüngste, sich anschloß, Trat hervor und begann : « Laß uns bei dir im Olympus! Vater, die Erde verdient nicht unsere segnenden Gaben. Zwinge, du Guter, uns nicht hinab: Wir wollen bei dir feyn! Ach es ziehet uns an der süße Boden der Heimath, Und die mildere Luft, die unsere Jugend umwehte. Unwerth ist der Fremde bei Fremden; wir wollen bei dir seyn, Und mit Gesang und Spiel dein ewiges Leben erquicken. Laß die Menschen, verkauft an ihre Bosheit und Lüfte, Laß sie, sich selber zum Raub, ihr Schattenleben in Nebel Und cimmerischer Nacht voll trüber Schwere verhårmen ! » Und die Wolke des Ernstes stieg über Jupiters Aug' auf: « Sollte das Erdengeschlecht sich gegen sich selber empören? Dies von der Rohheit herauf zu Verstand und Sitte zu bilden, Hab' ich, der Ewige, euch den Vergånglichen liebend gegeben. Habt ihr, treu dem Beruf, des Vaters Willen vollzogen? » « Was wir konnten, thaten wir, Vater. Wir suchten der Rohheit Sie zu entreißen, und Kunst nnd Sitte den Wilden zu geben: In der Sterblichen Thal sind unsere Rosen gepflanzet, Blumen fåcten wir auf ihre schweigenden Gråber, Waffnen wollten wir sie mit unserer himmlischen Weisheit Gegen die Furcht der Natur und gegen die Schrecken des Todes, Lehren wollten wir sie den Feind im Busen bekämpfen, Und erobern den Weg zu dir, Unendlicher! Viele Söhne zeugten uns laut und nahmen die goldene Lehre Dankbar und liebevoll auf in die freudigwillige Seele. Manche zeugen uns noch; ja, ich bekenn' es, Kronion; Wilden Pöbelgeschrei's. » « Borin verklagt euch die Låst= rung? » Uns, die Lehrerinnen der fterblichen Menschen, verschreit sie Sitt und Recht und Glück, und merden den Frieden der Menschen; Klio schwieg, es schwiegen um sie die trauernden Schwestern; |