Ach, entfesselt Prometheus! Er stürzt! Die Nereiden sie folgen! Und ich allein, weh mir, ich bliebe? Nein, verschlinge mich auch Verschwunden? Verschwunden! War es ein luftiges Bild, Das in empörter Bruft gewaltig mir weckte Groß ist der Mensch! O sey gepriesen göttliche Kunst, Du bist das höchfte! v. Collin. An Friedrich V. König in Danemark. Welchen König der Gott über die Könige Mit einweihendem Blick, als er geboren ward, Viel zu theuer durch's Blut blühender Jünglinge, Lockt mit Silbergetön ihn die Unsterblichkeit Niemals weint' er am Bild' eines Eroberers, Für den Edleren viel zu flein! Aber Thrånen nach Ruhm, welcher erhabner ist, Wenn der Säugling im Arm hoffender Mütter schlief, Einst ein glücklicher Mann! wenn sich des Greises Blic Sanft in Schlummer verlor, jego verjünget ward, Noch den Vater des Volks zu schn. Lange fiunt er ihm nach, welch ein Gedank es ist: Gott nachahmen, und selbst Schöpfer des Glückes seyn Vieler Tausend'! Er hat eilend die Höh' erreicht, Und entschließt sich, wie Gott zu feyn! Wie das ernste Gericht furchtbar die Wage nimmt, Ist ein Christ! und belohnt redliche Thaten erft! Winkt dem stummen Verdienst, das in der Ferne steht! Die, von Sion herab, Gott den Meffias fingt, Fang' den lyrischen Flug stolz mit dem Namen an, Der oft, lauter getönt, dir um die Saite schwebt; Singst du einft von dem Glück, welches die gute That Auf dem freieren Throne lohnt! Daniens Friederich ist's, welcher mit Blumen dir “. Sonnenaufgang. Klopstod. Noch schlummert in dåmmerndem Flore Tief unten im Thale gestalten 44 Mich hebt ja gefällig zum Himmet Schon seh' ich durch's Wolkengetümmel Und weiße Lichter, fie fliehen Wie Boten durch's- duftige Blau, Und himmlische Rosen erblühen Auf weiter ätherischer Au! O allmächtige Schöne ! Und jezt! Und Wiesen und Haine, sie schmücken Sich wieder mit farbigem Flor! Doch alle fie, alle nun blicken Von Fern noch und schüchtern empor. Der Aar nur, auf mächtigen Flügeln, Begrüßet die Sonne, sein Glück; Die Ströme, die glücklichen, spiegeln Ihr himmlisches Glänzen zurück. Und du, wie ertrågft du die Wonne, Beseligtes menschliches Herz? Wie Nebel besieget die Sonne, Und darfst du, wie Adler, die Schöne Nicht grüßen mit sehendem Blick? Nicht spiegeln auf Wellen der Föne L. Brachmann. Sonnenaufgang. Sie naht sich still, die ganze Schöpfung feiert Die Ferne denkt, in Nebeln tief verschleiert, Sie steigt herauf; und Morgenröthen schweben Der Mond erschrickt; und vor Erstaunen blaffen Sie kommt, der weite Himmel schmilzt in Feuer; Und tausend Stimmen jubeln ihr entgegen! Aus Höhen, Tiefen, Auen, Wiesen, Wåldern, |