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Ach, entfesselt Prometheus!

Er stürzt!

Die Nereiden sie folgen!

Und ich allein, weh mir, ich bliebe?

Nein, verschlinge mich auch
Düftere Nacht, Heldenbegråberinn;
O wie haff" ich das Licht!

Verschwunden? Verschwunden!

War es ein luftiges Bild,
Das zum Gott mich erhob?

Das in empörter Bruft gewaltig mir weckte
Nie gefühlte, schlummernde Kraft?
Rief ich das Schicksal nicht
Troßend heraus zum Kampf,
Festumarniend Wahrheit und Recht?
Schauernd ergreift mich Jubelgefühl !
Ich that's, ich that's!

Groß ist der Mensch!

O sey gepriesen göttliche Kunst,

Du bist das höchfte!

v. Collin.

An Friedrich V. König in Danemark.

Welchen König der Gott über die Könige

Mit einweihendem Blick, als er geboren ward,
Sah vom hohen Olymp, dieser wird Menschenfreund
Seyn und Vater des Vaterlands!

Viel zu theuer durch's Blut blühender Jünglinge,
Und der Mutter und Braut nächtliche Thrån' erkauft,

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Lockt mit Silbergetön ihn die Unsterblichkeit
In das eiserne Feld umsonst!

Niemals weint' er am Bild' eines Eroberers,
Seines Gleichen zu seyn! Schon da sein menschlich Herz
Kaum zu fühlen begann, war der Eroberer

Für den Edleren viel

zu flein!

Aber Thrånen nach Ruhm, welcher erhabner ist,
Keines Höflings bedarf, Thrånen, geliebt zu seyn
Vom gludseligen Volk, weckten den Jüngling oft
In der Stunde der Mitternacht;

Wenn der Säugling im Arm hoffender Mütter schlief, Einst ein glücklicher Mann! wenn sich des Greises Blic Sanft in Schlummer verlor, jego verjünget ward, Noch den Vater des Volks zu schn.

Lange fiunt er ihm nach, welch ein Gedank es ist: Gott nachahmen, und selbst Schöpfer des Glückes seyn Vieler Tausend'! Er hat eilend die Höh' erreicht,

Und entschließt sich, wie Gott zu feyn!

Wie das ernste Gericht furchtbar die Wage nimmt,
Und die Könige wågt, wenn sie gestorben sind;
Also wågt er sich selbst jede der Thaten vor,
Die sein Leben bezeichnen soll!

Ist ein Christ! und belohnt redliche Thaten erft!
Und dann schauet fein Blick lächelnd auf die herab,
Die der Muse sich weihn, welche, mit stiller Kraft
Handelnd, edler die Seele macht!

Winkt dem stummen Verdienst, das in der Ferne steht!
Durch sein Muster gereizt, lernt es Unfterblichkeit!
Denn er wandelt allein, ohne der Muse Lied,
Sichres Wegs zur Unsterblichkeit!

Die, von Sion herab, Gott den Meffias fingt,
Fromme Sängerinn, eil' igt zu den Höhen hin,
Wo den Königen Lob, befferes Lob ertönt,
Die Nachahmer der Gottheit sind!

Fang' den lyrischen Flug stolz mit dem Namen an, Der oft, lauter getönt, dir um die Saite schwebt; Singst du einft von dem Glück, welches die gute That Auf dem freieren Throne lohnt!

Daniens Friederich ist's, welcher mit Blumen dir
Jene Höhen bestreut, die du noch steigen mußt!.
Er, der König und Christ, wählt dich zur Führerinn,
Bald auf Golgatha Gott zu sehn.

“.

Sonnenaufgang.

Klopstod.

Noch schlummert in dåmmerndem Flore
Die Erd' in den Träumen der Nacht.
O, öffne die strahlenden Thore,
Du Sonne, mit blendender Pracht!

Tief unten im Thale gestalten
Die Nebel ein wogendes Meer;
Doch alle die Irdischen halten.
Die fliegenden Blicke nicht mehr.

44

Mich hebt ja gefällig zum Himmet
Der ragende Felsen emper;

Schon seh' ich durch's Wolkengetümmel
Dort zucken die Strahlen empor!

Und weiße Lichter, fie fliehen Wie Boten durch's- duftige Blau, Und himmlische Rosen erblühen Auf weiter ätherischer Au!

O allmächtige Schöne !

Und jezt!
Jezt funkelt fie, flammt sie herauf!
3u großer, unendlicher Scene
Thun Wälder und Fluren sich auf.

Und Wiesen und Haine, sie schmücken Sich wieder mit farbigem Flor! Doch alle fie, alle nun blicken

Von Fern noch und schüchtern empor.

Der Aar nur, auf mächtigen Flügeln, Begrüßet die Sonne, sein Glück; Die Ströme, die glücklichen, spiegeln Ihr himmlisches Glänzen zurück.

Und du, wie ertrågft du die Wonne,

Beseligtes menschliches Herz?

Wie Nebel besieget die Sonne,
So sinkt der umnachtende Schmerz.

Und darfst du, wie Adler, die Schöne Nicht grüßen mit sehendem Blick?

Nicht spiegeln auf Wellen der Föne
Die Bilder des Himmels zurück?

L. Brachmann.

Sonnenaufgang.

Sie naht sich still, die ganze Schöpfung feiert
Die Lichtgeburt, der Göttinn Majeftåt!

Die Ferne denkt, in Nebeln tief verschleiert,
Ihr Lobgebet!

Sie steigt herauf; und Morgenröthen schweben
Ihr vor, der frohe Bote fliegt voran;
Von gold'nen Strahlenfluthen ist umgeben.
Ihr rasch Gespann!

Der Mond erschrickt; und vor Erstaunen blaffen
Die Sterne, fliehn, ein furchtergriffnes Heer!
Die nahen Berge, halbumgraute Maffen,
Schaun froh umher!

Sie kommt, der weite Himmel schmilzt in Feuer;
Die Erde brennt; das Meer ifl Purpurfluth.
Von Berg' und Fernen sinkt der Nebelschleier;
Sie flammen Gluth!

Und tausend Stimmen jubeln ihr entgegen!
Und tausend Blumen opfern reinen Duft!
Aus Millionen Pflanzen steiget Segen
Rings in die Luft!

Aus Höhen, Tiefen, Auen, Wiesen, Wåldern,

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