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Strahlt jezt ihr warmer, voller Mutterblick;
Was lebt in Hainen, Waffern und in Feldern,
Weckt sie zum Glü¢!

Der Mensch erwacht; und mit dem Strahl der Sonne Blickt er zum Urquell alles Lichts hinauf.

Laut schlägt sein Herz! Im Hochgefühl der Bonne
Schwebt er hinauf!

Und reine Flammen opfert er der Hehren; Dem, der aus dunklem Nichts sie rief zum Seyn. Dem Dankgebete horchen höh're Sphåren,

Und stimmen ein.

Christ. Weftphal,

Der Frühling,

Ein Wechselgesang von drei Stimmen.

Erste Stimme.

Sieh, der Frühling steigt hernieder,

Philomelens holde Lieder

Tönen im belaubten Wald;

Zephyr hauchet, Blumen sprießen,
Laßt den Frühling uns genießen;

Er entfliehet nur zu bald.

3weite Stimme.

Mag der Frühling uns entfliehen!

Denn die goldenen Horen ziehen

Seinen Wagen wieder her.

Doch der Frühling unsres Lebens
Der entfliehe nicht vergebens,
Ihn bringt keine Hora mehr.

Dritte Stimme.

Sieh, an besseren Gestaden
Jenseits unfrer Gråber laden
Uns verklärte Wesen ein.
Dort auf reinerem Gefilde,
Überstrahlt von Gottes Milde,
Wird der Frühling ewig seyn.

Alle drei Stimmen.

Darum laßt, geliebte Brüder,

Uns getröstet auf und nieder
An dem Prüfungsufer gehn,

Schnell das Blümchen Freude pflücken,

Doch mit höherem Entzücken

Auf's Vollendungsufer blicken.

Alringer.

Wett ge sang.

Rudolf.

Wer hat den lieben Frühling aufgeschlagen
Gleichwie ein Belt

In blüh❜nder Welt?

Wer konnte Wolkenmacht verjagen?

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Der Lieb' ist nur so schönes Werk gelungen.

Franz.

Der Lieb' ist nur so schönes Werk gelungen,
Daß Winter kalt

Entflohen bald,

Die holde Macht hat ihn bezwungen :
Die Blumen süße,

Der Quell, die Flüsse,

Befreit von Banden

Sind aus des Winters hartem Schlaf erstanden.

Rudolf.

Sind aus des Winters hartem Schlaf erftanden Der Wechselsang,

Der Echotlang,

Daß sie im heitern Raum sich fanden.

Die Nachtigallen=

Gefänge schallen,
Die Lindendüfte
Umspielen liebekofend Frühlingslüfte.

Franz.

Umspielen liebetofend Frühlingslüfte
Gras, Blumen, Baum,

Wie Liebestraum

Hångt Rosenbluth um Felsenklüfte.
Um Grotten schwanken
Die Geisblattranken,
Des Himmels Ferne

Erhellen tausend goldne kleine Sterne.

Rudolf.

Erhellen tausend goldne kleine Sterne
Die Nacht so hold,

Der Brunnen Gold

Gießt strahlend sich zur Erde gerne :

Mit Liebesblicken

Uns zu beglücken

Schaut hoch hernieder

Die Liebe, giebt uns unsre Grüße wieder.

Franz.

Die Liebe giebt uns unsre Grüße wieder;
Drum Blumenwelt

uns zugefellt,

Gesandt von ihr des Waldes Lieder :

Sie schickt die Rose

Daß sie uns kose,

Wie uns zu danken

Streckt sie die Zweig, webt Geisblatt-Epheuranken.

Rudolf

Streckt sie die Zweig, webt Geisblatt-Epheuranken? Ja, Lilienpracht

Glänzt auch mit Macht,

Ihr Glanz belebt den Liebeskranken,
Und leise drücken

Wir Kuß, Entzüden

Auf Lilien-Wange,

Daß hold die Liebe Dank von uns empfange

Franz.

Daß hold die Liebe Dank von uns empfange
Wird Mädchenmund

In trauter Stund

Gefüßt bei Nachtigallgesange :

Die Liebe höret

Was jeder schwöret,

Sie wacht den Eiden,

Sie straft den Frevelnden mit bittern Leiden.

Rudolf.

Sie straft den Frevelnden mit bittern Leiden,
Wenn er erglüht,

Das Mädchen flicht,

Und selbst die Häßlichen ihn meiden;

In Hånden welken

Ihm Ros' und Nelken,

Die Himmelslichter

Erblaffen ihm, er singt als schlechter Dichter.

L. Tied.

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