II. Vermischte Schriften und Uebersegungen. 1) Stücke von Shakespeare, gemeinsch. überseßt mit Ferd. von Mayerhofer, in der von ihm redigirten Wiener Ausgabe des englischen Dichters: a) Die beiden Edelleute von Verona. b) Das Lustspiel der Irrungen. e) Troilus und Gresfida. d) Heinrich VIII. und e) Antonius und Kleopatra. (im J. 1826). 2) Romane von Boz (Dickens): a) Die Pickwickier. b) Oliver Twist und c) Barnaby Rudge. 3) Pia desideria eines österreichischen Schriftstellers, Leipz. 1842. 4) Schreiben eines Privilegirten aus Oesterreich. Ebend. 1847. 5) Republik der Thiere (ein phantastisches Drama, ein Anhang zu „Reineke Fuchs"); 6) Flüchtige Gedanken über das deutsche Theater. Wien 1849. 7) Genesis der Revolution. Die Bekenntnisse. Die Kriegsluftigen. Politische Zeitgedichte. Oktober 1850. Wien 1850. 8) Studien (in der Ostdeutschen Post von 1849–1850). 9) Wiener Einfälle und Ausfälle. Illustrirt von Zampis. Wien 1852. III. Gedichte. Leipz. 1853. Ich streift' am Frühlingsmorgen So munter durch die Au Im Grase zart und blau: Nutzlofer fund. Das erste Märzenveilchen! Es duftete so rein; Ich schaut' es an ein Weilchen, Es lud zum Pflücken ein. Und soll ich dich denn pflücken? Blüh' immerfort in Lust! Kann doch mit dir nicht schmücken Aus dem Muficus von Augsburg (Lustsp. in 3 Aufz.). Zweite Scene des ersten Aufzugs. Rupert, Stadtpfeifer. Bärbe, seine Braut. Frau Marthe, Bärbe's Stiefmutter. (Rupert hat eben seine Braut geküßt, als die Stiefmutter anlangt. Die Scene ist die Hausflur vor Ruperts Wohnung.) Leute? Dummes Volk! Ich möcht' es Im Leben, das man mit Musik nicht feiert? Musik; Mit Ja, für den Höchsten selber wissen wir Stürmen hinaus in Kampf und in Gefahr; Gar wenig heißt, und nur zu etwas wird, Bierfiedler giebt's auch, das ist wahr; allein Er muß nicht glauben, daß ich Ihn beleid’gen- Nein, nein; ich weiß schon, Ihren Unmuth bat Sie Losschlagen wollen, weil Ihr eine Magd Ludwig Bechstein, ein vorzüglicher Vertreter der Märchenpoesie, doch als Dichter ohne eigentlich klassische Bedeutung, wurde am 24. November 1801 in Weimar geboren, verwais'te frühzeitig und mußte, aus Mangel an anderweitigem Schuße, mit dem 17. Lebensjahre das Meininger Gymnasium verlassen, ohne an Universitätssstudien denken zu können. Er entschloß sich zur pharmazeutischen Laufbahn und brachte einen längern Zeitraum als Apothekergehülfe erst in Arnstadt, dann in Salzungen zu, der Neigung zur Poesie nachhängend, soviel es ihm seine äußere Stellung erlaubte; er dichtete und wurde zugleich an mehreren Zeitschriften Mitarbeiter. Um seiner Muse Freunde zu erwerben, unterließ er es nicht eine erste Sammlung von poetischen Früchten unter dem Titel „Sonettenkränze" im Jahre 1828 in dem Städtchen Arnstadt zu veröffentlichen, während er schon nach Salzungen übergesiedelt war. Wirklich zogen auch diese Erstlinge die Aufmerksamkeit des damaligen Herzogs von Sachsen-Meiningen in solchem Grade auf sich, daß der Fürst dem bereits achtundzwanzigjährigen Manne die nöthigen Mittel verlich, auf Universitäten sich weiter auszubilden. So bezog denn Bechstein die Hochschule Leipzig, um sich der Philologie und Geschichte zu widmen, in der Litteratur Kenntnisse zu sammeln und seinen geistigen Blick zu erweitern; in München sette er später diese Studien fort. Sogleich nach der Rückkehr in die Heimath (1831) wurde er zu Meiningen selbst angestellt, und zwar als Kabinetsbibliothekar des Herzogs, zugleich auch als zweiter, seit 1833 als erster Bibliothekar an der herzoglichen öffentlichen Bibliothek; mit dem Hofrathstitel 1841 beschenkt, verblieb er seitdem in dieser Stellung und vermehrte durch unermüdliche Forschung die Schätze vaterländischer Litteratur und Poesie. Seine Muse, die auch während seiner Studienjahre nicht geschwiegen hatte, wandte sich theils der Sammlung und Darstellung von Stoffen des Sagenreiches zu, theils eigenen Produktionen in Versen wie in Profa. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch die Gründung des Hennebergischen alterthumsforschenden Vereins" und gab als Vorsteher desselben im Jahre 1842 das „Deutsche Museum für Geschichte, Litteratur und Alterthum" heraus. Das Gelungenste, was dieser überaus thätige, sinnige und phantasiereiche Autor geliefert hat, ist sein „Deutsches Märchenbuch;" denn Talent wie Neigung befähigten ihn, den ächten Sohn Thüringens, vorzugsweise für das Gebiet der Sagen und Wunder. Eine harmlose, heitere und oft humoristische Ader charakterisirt die meisten seiner Produkte, während ihm die Satire fremd bleibt; auch in seiner Lyrik ist die harmlos kindliche Natur vorherrschend, ohne daß jedoch mancher Leistung die männliche Kraft und Gesinnung gebricht. Aber wie Bechstein, nach der Weise der Romantiker und antiquarischer Sammler, interessante sowohl als uninter |