Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Stöber (Rarl). * 30. Nov. 1796 zu Pappen heim an der Altmühl. + 6. Jan. 1865 als Dekan das.

Der Solenhofener Knabe. 126. Handwerk hat einen goldenen Boden. 137. Stolberg (Friedrich Leop. Graf zu). * 7. Nov. 1750 zu Bramstädt in Holstein. † 5. Dez. 1819 auf seinem Gute Sondermühle bei Osnabrüc.

Lied eines deutschen Knaben. 215.
Der Harz. 485.

Stolle (2. Ferdinand) [eigentl. Ferd. Anders]. * 29. Sept. 1806 zu Dresden. Herausgeber des Dorfbarbier, lebte seit 1855 zu Dresden. † 29. Sept. 1872 daselbst. Wenn eine Mutter betet für ihr Kind. 179.

[blocks in formation]

ΧΧΙΧ

Bater unser, der du bist im Himmel. 130. Storch (Ludwig). *14. April 1803 in Ruhla (Thüringen); lebte seit 1866 in Kreuzwerthheim. 5. Februar 1881 das. Der Thüringer Walb. 87. Thüringen. 88.

Storm (Theodor). 14. September 1817 zu Husum; seit 1864 Hardesvogt zu Husum in Schleswig, seit der übernahme durch Preußen Amtsrichter das.; privatisierte seit 1880 in Hademarschen (Holstein), wo er am 4. Juli 1888 +. Abseits. 90.

*

Stredfuß (A. F. Karl). 20. Sept. 1778 in Gera, feit 1815 in preuß. Staatsdiensten. +26. Juli 1844 als Geh. Ober-Reg.-Rat im Ministerium des Innern zu Berlin. Denkspruch. 70.

*

Tschudi (Friedrich v.). 1. Mai 1820 ju Glarus. Präsident des Kantons - Schulrates in St. Gallen, wo er am 24. Jan. 1886 +.

Die Alpenherden im Hochgewitter. 38.
Das Waldkonzert der Alpenvögel. 99.
Die Wasserwelt der Alpen. 305.
Die Staublawinen. 423.

Lzschude (Karl Friedrich). * 28. Ott. 1779 zu Meißen, + 6. Juni 1836 als Geh. exped. Sekretär des Kgl. Hoftheaters zu Berlin.

Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 80.
Friedrich II., der Große. 310.

Uhland (Ludwig). * 26. April 1787 in Lü-
bingen. Rechtsanwalt, Professor. + daselbst
am 13. Nov. 1862.
Schwäbische Kunde. 29.
Siegfrieds Schwert. 47.
Die Kapelle. 49.

Das Glück von Edenhall. 137.
Klein Roland. 188.

Roland Schildträger. 190.
Schäfers Sonntagslied. 192.
Der gute Kamerað. 200.
Des Knaben Berglied. 206.
Einkehr. 281.

Künftiger Frühling. 304.
Die sanften Tage. 316.
Des Sängers Fluch. 358.
Die Rache. 375.

Lieb eines Armen. 410.
Der Schenk von Limburg. 502.
Unbekannte Berfaffer, s. unter Anonyme
Berfaffer.

Usteri (Johann Martin).* 12. April 1763 in

Zürich, Malerund Idyllendichter. +29. Juli 1827 als Ratsherr u. Mitglied der Kantongregierung zu Rapperschwyl am Zürichersee. Der alte Baum. 173. Rundgefang. 309.

Sturm (Julius). *21. Juli 1816 in Köstrit Bagl (Johann Nepom.). * 2. Febr. 1802 in

(Reuß j. L.), seit 1857 Pfarrer und Kirchen

rat das., trat 1. Okt. 1885 in den Ruhestand,
2. Mai 1896 in Leipzig.

Rat des Baters an seinen Sohn. 1.
Bor Blüchers Statue. 395.
Der Bauer und sein Kind. 425.
Schwalbenlied. 429.

Tiedge (Chr. Auguft). * 14. Dez. 1752

zu Gardelegen, ging 1784 auf Gleims Einladung nach Halberstadt, 1793 Dom tommissår. † 8. März 1841 zu Dresden. Sprüche. 465 c.

Wien. 16. Nov. 1866 das. als Beamter bei den Niederösterreichischen Landständen. Die Sieger. 69.

Waldkonzert. 99.
Das Erkennen. 101.

Heinrich der Vogler. 330.

Bolkslied f. unter Anonyme Verfaffer. Borberg (Karl).* 3. März 1819 zu Wolmir

städt b. Magdeburg, lebte als Eisenbahnbeamter zu St. Johann - Saarbrücken, lebt seit 1. April 1885 im Ruhestande in Deuz. Porta Westfalica. 291.

[blocks in formation]

Der Specht. 314.

Frühlingsausflug in den Buchenwald. 492. Wattenbach (Wilhelm). *22. Sept. 1819 zu Ranzau bei Lübeck. Professor der Geschichte an der Universität zu Berlin. † 20. Sept. 1897 in Frankfurt a. M. S. Einhard. Weiß (Albert). *28. Aug. 1831 zu Lindow in der Mark Brandenburg, seit Ostern 1892 Geh. Reg. und Medizinalrat in Kassel. Vom Trippstein. 280.

Weisflog (Karl). * 27. Dez. 1770 in Sagan. +17. Juli 1828 als Stadtgerichtsdirektor in Sagan, während eines Badeaufenthaltes zu Warmbrunn.

Die Geschichte von der Zitterpappel. 37.

Werner (Reinhold). *10. Mai 1825 in Wefers lingen. Kontreadmiral a. D.; lebt jezt in Wiesbaden.

Ein Sturm am Kap der guten Hoffnung. 166. Weffenberg (Ignaz Heinrich Freiherr v.).

4. Nov. 1774 in Dresden. Katholischer Prälat. † 9. Aug. 1860 zu Konstanz. Der letzte Hohenstaufen. 125. Willamov (Johann Gottlieb).

* 15. Jan.

1736 in Mohrungen. Er war seit 1767 in verschiedenen Stellungen an Petersburger Schulen tätig. 6. Mai 1777. Der Esel, die Schlange c. 443.

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]

2. Wenn die Not am größten, ist Gott am nächsten.

Von K. Barth.

Gesammelte Werke. Hildburghausen und New York 1855. S. 167. (Federzeichnungen nach dem Leben von einem alten Kunstjünger.)')

15

20

Das Handelshaus Gruit van Steen war am Beginn des siebzehnten Jahrhunderts eines der angesehensten, reichsten und festbegründetsten in Hamburg. Chef 25 des Hauses war damals Herr Hermann Gruit, der, nach dem Tode des ehrwürdigen Baters, mit der Handlung und dem Hause auch den alten Jansen als Erbstüc überkommen hatte, einen goldtreuen Diener des Hauses, mit Leib und Seele wie sonst dem alten, nun dem jungen Herrn zugetan, welchen er schen als Kind auf den Knieen geschaukelt hatte. Wenige verstanden das Handelswesen der damaligen so Zeit so von Grund aus, wie der alte Jansen; daher galt auch sein Wort in der Schreibstube wie das des Herrn.

Der Dreißigjährige Krieg durchtobte schon seit zwanzig Jahren unser armes Baterland von einem äußersten Ende zum andern; Städte und Dörfer waren zu Hunderten verheert und verlassen von den Bewohnern, die mit dem Bich in die 35 Wälder geflohen waren, um sich vor den räuberischen, blutigen Händen der gottlosen Kriegsleute zu retten. Rechnet man hinzu die Unsicherheit der Straßen in allen Landen, so war es kein Wunder, daß der Handel stockte, und vorzüglich der Vertrieb ins Innere von Deutschland gelähmt war. Das fühlte man auch im Comptoir des

1) Bgl. auch H. Künzel, Fliegende Blätter (Frankfurt a. M. 1839), S. 44. 45. J. F. Böhmer, Leben, herausgegeben von 3. Janssen, Bd. III, S. 103.

Kebru Kriebissch, Deutsches Lesebuch. I.

1

10

[ocr errors]

Herrn Hermann Gruit schon seit Jahren. Selten und weniger bepackt hielten Saumrosse und Frachtwagen vor dem Hause, und drinnen war's oft wochenlang so still wie in einer Kirche, wo es vormals manchen Tag in und vor dem Hause fast so lebhaft herging, als auf dem großen Markte.

"

Da geschah es eines Morgens, daß, nachdem Janjen im Comptoir lange den Kopf geschüttelt und dann gedankenvoll von seinen Briefen weg hinauf an die braungetäfelte Zimmerdecke so starr geschaut hatte, als wolle er die Fliegen zählen, er sechs. mal nacheinander mit seinem Schwanenkiele in das große filberne Tintenfaß tauchte, die übervolle Feder gewaltig auf den Tisch stampfte und dadurch den vor ihm liegen10 den angefangenen Brief, von oben bis unten mit Tintenflecken marmorierend, auf einmal fertig machte. Herr Hermann, ihm gegenübersißend, fuhr fast erschrocken vom Size auf, ausrufend: „Ei, Jansen, haben wir denn heute St. Veits-Tag, oder seid Ihr vielleicht zum erstenmal in Eurem Leben so früh schon in den Ratskeller geraten und habt von einem spanischen Fäßlein gekostet?“ „Nein, Herr", entgegnete 15 Jansen mürrisch, aber so geht's nimmer; bei uns in Deutschland ist's aus mit dem Gewinn auf gewöhnlichem Wege bei dem verwetterten Kriege. Was hilft uns unser großes Schiff, das immer an der Küste wie eine Schnecke sich hinwindet, um die fündteuren Waren von den geizigen Wynheern aus Holland beizuholen? Wir müssen zwanzigfach bezahlen, was wir einfach aus der ersten Hand haben könnten 20 von ihren Nachbarn, den Engländern in Amerika selbst. Gebt mir auf ein Jahr das Schiff, dazu soviel Geld und soviel Nürnberger Tand als aufzutreiben, und laßt mich nach der neuen Welt fahren. Ihr wißt, der alte Jansen war schon zweimal dort und versteht den Kram. Zwar, der alte Herr war auch immer ängstlich und meinte, es lasse sich ohne großes Wagnis schon bei uns etwas gewinnen, und mag as damals nicht unrecht gehabt haben, aber nun ist's lange anders geworden, drum muß man's anders treiben."

Da standen die beiden Herren auf, gingen lange im Zimmer auf und ab und beratschlagten. Nachdem jedes Für und Wider hinreichend erwogen war, wurde bes schlossen, daß Jansen reisen solle.

30 Bier Wochen später schritt Herr van Steen in seinem Ratsherrngewande mit Jansen neben und zwei schwer bepackten Dienern hinter sich dem Hafen zu. Die den ganzen Hafendamm bedeckende Menge Volks, die unter Musik und Jauchzen der Zurichtung und Abfahrt des großen Handelsschiffes harrte, machte, als Herr Gruit mit Jansen anfain, ehrerbietig Plat, denn der wackere Mann war geliebt 85 und geachtet von alt und jung, vornehin und gering. Einige Ratsherren, Freunde der beiden, traten freundlich grüßend hinzu, und der ältere, ein Mann mit greisem Haar und Bart, sprach:,,Freund Hermann, Euer Schiff ist gar schwer bepackt und geladen. Ihr habt doch nicht zu viel gewagt? Denn weit ist der Weg, gefährlich die Fahrt, und unser Jansen ist eben auch nicht mehr einer der Jüngsten." Herr 40 Hermann zuckte die Achseln und erwiderte:,,Der Jansen hat's auf sich; auf seinen Rat geschieht's, ihm, seiner Treue, Kenntnis und Geschicklichkeit hab' ich vertraut und alles überlassen." Dagegen ließ sich Jansen munter vernehmen: „Laßt's euch nicht anfechten, ihr Herren! Zum drittenmal mache ich die Fahrt, aller guten Dinge find drei; darum hoffe ich fest, wir sehen uns gesund und freudig wieder; 45 wir haben ja das Sprichwort: Gott verläßt keinen Deutschen und den alten Jansen gewiß gar nicht; darum lebet wohl!"

Da donnerte der erste Signalschuß zur Abfahrt: das Boot, das Jansen ein nehmen sollte zur Überfahrt nach dem Schiffe, hatte eben gelandet. Der ehrliche Alte drückte seinem Herrn noch einmal kräftig beide Hände, ein paar Tränen 60 träufelten dabei in seinen Bart, und er sprang rasch ins Boot.

Die Musik ertönte lebhafter; leicht hintanzend über die spiegelglatte Waffer fläche, langte das Boot am Schiffe an. Die Leiter ward hinabgelassen, hinaufstieg

Jansen; dann wurde schnell die Leiter wieder zurückgezogen, das Boot befestigt und der große Anker aufgewunden. Sogleich donnerte der letzte Signalschuß zur Abfahrt. Alle Wimpel flaggten, und stolz flog das Schiff dahin, alle Segel gebläht vom günstigsten Winde; vom Verbede winkte noch einmal Jansen das letzte Lebewohl, und bald war das Schiff dem Auge kaum mehr sichtbar. Die Menge verlief fich, und die Herren schritten unter freundlichen Gesprächen ihren Wohnungen zu.

Fast anderthalb Jahre waren schon seitdem verflossen, und kein Jansen kam zurüd, noch irgend eine Nachricht von ihm; wohl aber hatten sich dunkle Gerüchte verbreitet von gescheiterten deutschen Handelsschiffen in der Gegend der kleinen Bahamalande. Immer bedenklicher ward die Miene des Herrn Hermann und immer 10 sorgenvoller seine Stirn. Einen großen Verlust nach dem andern hatte er erlitten durch den Fall mehrerer Handelshäuser zu Braunschweig, Nürnberg, Augsburg und Ulm, und täglich noch trafen Unglücksbriefe ein.

Herr Gruit war eben daran, die Bilanz zu ziehen, drum herrschte eine Grabesstille im Comptoir; man hörte jeden Atemzug und das leise Schnarren der Federn 15 emfig schreibender Commis, die nur manchmal ängstlich die Augenlider hoben, ohne ihre Körperstellung zu verändern, wenn ein schwerer Seufzer des Herrn Gruit wie ein klagender Geist die schwüle Zimmerluft durchzitterte, oder ein großer Schweißtropfen von seiner gefalteten Stirne auf das Papier niederfiel. Endlich schlug der Herr die Augen auf, sah fest das ihm gegenüberhängende Bild seines Vaters an, 20 und eine große, heiße Träne tropfte herab auf das Hauptbuch. Da schrat er zusammen, fuhr mit der Hand über Stirn und Augen, gleichwie aus einem schweren Traume erwachend, legte langsam die Feder nieder, klappte leise das Buch zu und ging langsam hinauf in das Familienzimmer.

Dort kleidete er sich in seine volle Amtstracht als Ratsherr, küßte seine Frau 25 und seine drei munteren Kinder und ging mit der Äußerung, heute sei Ratssißung, fie sollten mit dem Essen nicht auf ihn warten, hinunter. Die grüne Gaffe entlang schritt er dem Rathause zu; ein Diener trug ihm das schwere Hauptbuch nach.

3m Ratssaale legte er vor den erstaunten Kollegen die Ehrenzeichen_seiner Würde ab und gab sich als insolvent an. Die Herren erschraken, sahen das Haupt- 30 buch durch, erkannten daraus zwar seine Zahlungsunfähigkeit, aber zugleich seine Schuldlosigkeit und beschlossen einstimmig, ihm noch eine halbjährige Frist zu gestatten, als die äußerste Zeit, in der man Jansen noch zurückerwarten könne, wenn das Schiff nicht verunglückt sei.

Das halbe Jahr und zwei Monate drüber waren schon verstrichen, aber Jansen 35 war noch nicht gekommen. Herrn Hermanns Umstände hatten, statt sich zu heben, sich noch schlimmer gestaltet; da drangen die durch die Fristvergünstigung schon erbitterten Gläubiger so ungestüm auf den strengsten Vollzug der Gant, daß der Magistrat notgedrungen dem Rechte in voller Ausdehnung seinen Gang lassen mußte.

Alles war unter Siegel gelegt, und dem armen Gruit samt seiner Familie blieb 40 nur das kleine Stübchen links am Hauseingange, wo sonst der Hausknecht schlief, zur Wohnung.

Eben hatte die Versteigerung der fahrenden Habe begonnen drüben im geräumigen Comptoir; gedrängt voll Menschen war das Zimmer; laut tönte die Stimme des Ausrufers. Schrecklich klang dieser Ruf Herrn Hermann drüben im Stübchen, 45 und mit jedem Niederfallen des Hammers fuhr es ihm wie ein Schwert durchs Herz; er saß, den Kopf in die Hand gestüßt, tiefsinnig am Fenster und starrte das Schild seines Nachbars, des Wirtes,,zum Westindienfahrer", an, als wolle er es mit den Augen festnageln.

Die gute Frau Elisabeth aber saß am Ofen, die rotgeweinten Augen zur Erde 50 gewendet, die Hände gefaltet und fest zusammengepreßt, während die beiden jüngeren Knaben, unbekümmert um alles, mit der großen Angorakaze spielten; Friß, der

« AnteriorContinuar »