von 658 Ellen Länge und 514 Pfund Schwere. Dann figurirte überhaupt der auf der Gaffe laufende Fastnachtsnarr mit der Wurst (Abraham a S. Clara, Judas I, 433. Ausg. v. 1686.). Die possenhafte, zum Scherz ge= brauchte Mannsperson aber hieß man gerne Hans, so auch als ausgestopfte Figur in einer Art Possenspiel, wo der Hans gleich dem Fastnachtsnarren eine lange dicke lederne Wurst trug (S. Schmeller IV, 158.). Nr. 1287. Anm. 3. 1. Jacob Grimm gibt mir hierzu brieflich die Bemerkung: «mat haben wir allerdings aus dem romanischen »>, wodurch meine hier vornherein ausgesprochene Vermuthung zur Gewißheit wird. 3. 4. mat schah heißt: der König stirbt. Nr. 1291, 17. Beiwörtlich mehre, z. B. Die Vorwelt labte fich bey zwey und mehren Flammen" (Lohenstein, Ged. S. 34. Ausg. v. 1733.). ,,Du fingst mit Einem heimlich an, Bald kommen ihrer mehre dann, Und wenn dich erst ein Dugend hat“ 2. (Göthe, Fauft). Nr. 1293, 9. „Bei mehrerem Nachdenken" (Göthe, Werther II.). Anm. 3. 8. Das Paar ist ahd. bâr, mhd. daz pâr. Bei Grimm (I, 1, 171. 3. Ausg.) mhd. pâr je zwei. Nr. 1336. Note 1. Mit imitari kann ahmen gar nicht verglichen werden. Zuerst Alberus hat ômen d. i. ahmen. Jacob Grimm hat die Güte, mir darüber Folgendes brieflich zu bemerken: «Nachahmen ist in unsrer sprache kein altes wort, man sagte ahd. antarôn, und noch Dasypodius übersetzt imitari durch nachfolgen. Stieler hat ahmen, ohmen examinare. Was nun die herkunft des wollautenden wortes angeht, so scheint mir die von áme mensura so übel nicht, nachahmen war ursprüngl. nachmessen, visieren, bekam aber bald die edlere abstracte bedeutung, worüber man der sinnlichen vergafs.» Damit ftimmt auch Wilh. Wackernagel überein, wenn er in seinem kürzlich erschienenen Wtbch zum altd. Lesebuch S. XVIII. sagt, daß nachahmen von mhd. âmen ein Gefaß messen, visieren, komme; dieß âmen aber ist abgeleitet von mittellat. ama Gefaß, Weinmaß, welches wir im Mhd. als diu âme = Aichmaß und später ein gewisses Quantum (Graff I, 251. führt zwar ahd. schon ôma an) aufnahmen, woraus unser die Ohm ward. Merian (Topograph. Hass.) schreibt noch nachöhmen . . 1655. Nr. 1409, 10-13. Die alten Formen mit fir-, vir-, d. i. ver-, giengen in fürwißig, Fürwiß auf. S. Nr. 1408. Nr. 1416, 10. Grimm (I, 1, 23. 3. Ausg.) gibt über plattdeutsch Folgendes: « Platt reden ist gemein, grob und bäurisch reden, was ebensowol jeden andern als den sächsischen vulgardialect bezeichnet. da aber die sächsische mundart der hochdeutschen schriftsprache überhaupt entgegentrat, haben plattdeutsch und niederdeutsch nothwendig den begrif der vernachlässigten und zurückweichenden sächsischen vulgarsprache erhalten müssen und der name hochdeutsch für die veredelte schriftsprache steht umso mehr gerechtfertigt. >> Unserm niederdeutsch entspricht franz. bas langage, ital. dialetto triviale; unserm plattdeutsch ital. dialetto piatto, franz. patois. Nr. 1432. Hierzu noch erklecklich zunächst "I wozu ausreichend", dann und zwar am üblichsten: „zu ansehnlichem Vortheil gereichend". 3. B. einen erklecklichen Beitrag wozu empfangen. Von dem altern u. oberd. erflecken „, wozu ausreichen“ und dann zum Vortheil, zum Beßten gereichen“ (z. B. bei Opiz). Das einfache altest-nhd. klecken (Vorgegenw. klackte) wozu ausreichen (Frisch 1, 521 a. Mathesius Bergpred.) ; verschieden von mhd. klecken brechen. Nr. 1455, 41. Peitschen auch figürl.: zu Eile gewaltsam antreiben. 3. B.,,So peitschte Luciane den Lebensrausch im geselligen Strudel immer vor sich her" (Göthe, Wahlverwandtsch. II, 5.). Nr. 1458, 3. Ünser Pfeife ist in seinen altd. Formen (ahd. diu pfìfâ 2c.) entlehnt aus mittellat. (romanisch) pipa, welches nach lat. pîpâre, pipire, gr. Kinilav, piepen, wie junge Vögel schreien, gebildet scheint (S. Grimm I, 1, 98. 3. Ausg.) Anm. In der Redensart flöten gehen sich davon, aus dem Staube machen, ist flöten aus dem jüdisch-deutschen plaite d. i. hebr. palat = ent= wischen" gemacht. Noch wetterauisch: pläite gehn. Später gieng flöten gehn auch in den Begriff, verloren gehen, wegkommen“, über. Nr. 1480. Anm. 3. 13. Hans Sachs (Auswahl v. Göß IV, 84.) gebraucht überschnellen betrüglich um das Seine bringen. Sollte das Bild von einer betrüglichen Wage genommen sein? Nr. 1485, 4. Pußen lautet älter-nhd. bußen. Dieß urspr. ,,rein und schön machen“ (d. i. „bußen abbrechen“. Dasypodius), z. B. die Nase, das Licht 2c. bußen, etwas auß bußen (Dasypodius. Alberus Wtbch). Daher dann: „schönes, verschönerndes Aussehen geben." Von die Buße, der Bußen, Klümpchen verdichteter weicher Masse, z. B. Nasenschleims, Eiters, Augenbutter, Lichtschnuppe c. (Dasypodius. Alberus Wtbch), woher wetterauisch Bützel kleiner Klumpen weicher Masse; damit ist wohl eins schweiz. die Buße = Higblätterchen, Finne am Gesicht (Stalder I, 251.). Aber Buße kommt mit Wahrscheinlichkeit v. spät-mhd. butzen = aufschwellen, auflaufen (Vocabular. v. 1419.). Wilh. Wackernagel nimmt bußen, pugen auskleiden, aufschmücken, v. mhd. der buze gespenstige Schreckgestalt, Larve u. Verlarvter. Wohl mit Unrecht, denn dieß geht auf's Häßliche und 3. B. Alberus im Wtbch stellt bußenman (noch wetterauisch) finnverwandt mit heßlich bild". 3. 21. vor einer seße: älter-nhd. verhüllen, umkleiden. 3. 53. 3iemann (mittelhochd. Witch S. 688.) führt mhd. der zierôt an, ich weiß nicht ob treu. Darnach wäre freilich - at Endsylbe, wie in Monat, Heimat 2. (Vgl. Nr. 936. Anm. ). " = Nr. 1490, 10. Schon im 15. Jahrhdt die plâg (eig. plâge, b. Notker plåga wohl mit â) in dem weitern Begriffe: zukommender Schaden (Altd. Blätter I, 408, 12.), und das zu derselben Zeit gebrauchte Zeitw. plâgen in dem ganz gemäß entwickelten Begriffe: schädigen, übles anthun, strafen (W. Wackernagel, altd. Lefeb. 984, 9. 40.). Auch bereits roman. (span.) plaga (ital. piaga) Wunde figürl. s. v. a. Plage, woher in's Deutsche entlehnt. Nr. 1492, 14. Die Troddel, älter-nhd. dradel = abhangende Saumflöckchen und -fasen (z. B. an den Teppichen. Alberus Wtbch.). Nr. 1505, 3. Rathschlagen ist nicht geradezu aus Rath_ahd. u. mis. rất das, was man jemanden an Hand gibt, wie er unter gewissen Verhältnissen zu thun habe“, und schlagen, denn eine eigentliche Zusammens., deren Grundwort Zeitwort und deren Bestimmungswort Hauptwort wäre, scheint in unsrer Sprache gerade nicht erlaubt; sondern rathschlagen ist erst aus der Rathschlag abgeleitet. Nr. 1506, 10. Wenn rathen feine Meinung in Bestimmung wozu abgeben", so ist damit ermahnen „wiederholt und dringend wozu anregen", finnverwandt, welches sich im Übrigen von rathen unterscheidet, wie der Gegensaß abmahnen von abrathen (Nr. 53.). Ahd. irmanen (d. t. irmanon), mhd. ermanen, woran oder wozu erinnern, eig. geistig eingeben, geistig worauf hin erregen (Vgl. mahnen Nr. 53.). Nr. 1509, 3. Schon 1433 rauchfankch (Mone's Anzeiger v. 1839. S. 252, 52.). Nr. 1534, 9. wâtsack, zusammenges. mit wât Kleidung, ist Kleidungssack (Sack, worin die Kleidung auf der Reise aufgehoben ist), wie wir sagen „Mantelsack“. Nr. 1535, 44. Schildern (ursprüngl. wohl „Wappenschilde illuminiren". Schmeller III, 353.), sagt Grimm II, 273., kann nicht aus der Mehrz. Schilder geleitet werden, sondern stammt von der Schilder mhd. sciltære Maler, urspr. Schild maler (aber ahd. sciltàri bed. Schildmacher. Graff VI, 490.), und ist eine tadeldafte Bildung. Nr. 1552, 14. ze hruck(kk)e zurück ist ze zu mit Dativ d. Einz. v. der hrucki Rücken. Nr. 1604. Anm. 3. 12. Ahd. smâhlih (smålîh) schmählich ist zusammenges. aus ahd. smâhi schlecht, unansehnlich 2c., und -lich. Nr. 1651, 7. Mhd. sluft = Schlupfwinkel (Grimm I, 1, 158.). Nr. 1658. Anm. Buttervogel gebraucht Jean Paul (Siebenkäs Kap. 9.). Schon ags. buturfliogae (Mone's Anzeiger v. 1838. S. 148.). Nr. 1664.- Anm. Man schreibt Branntwein, nicht Brand- oder Brandtwein; denn das Wort lautet älter-nhd. brent Wein d. i. der (ge-) brannt Wein, z. B. «Ich bin fürwar vol brents Weins» (Hans Sachs, Ausw. v. Göz III, 110.). platschen, plaßend Nr. 1700, 24 u. 25. mhd. plôdern, blodern, rauschen. 3. 50. So bildl. waschen schon im 15. Jahrhdt. 3. 66. Salbader (d. i. ursprünglich „der an der Saale wohnende Bader"). Nr. 1753, 21. In Alberus Wtbch. speußen. Nr. 1761, 9. Bei Hans Sachs fpißfündig, bei Dasypodius spigfündig u. spisfindig. " Nr. 1890, 18. Fischart hat die Mehrz. geltet! (Grimm III, 246.). Zu der Note. Schmeller hat die Güte, mir hierzu mit Anderm brieflich zu bemerken: Die ältere französische Spielformel tope et tingue ist augenscheinlich die spanische (yo) topo y tengo. Und so find andre Hauptkunstwörter der Spieler (es. daus. quater. cinq u. drgl.) romanischen Ursprungs. Es wird also keinesfalls gefehlt sein, auch jenes topp! zunächst auf das spanische topo zurückzuführen, das weiland mit andern hoffähigen Fremdlingen sich eingeschlichen haben mag." Nr. 1909, 3. Unser Trieb steht mit gedehntem i anft. der Trib, ahd. der trip (nicht trip), v. ahd. trîpan treiben (Mehrz. d. Vorgegenw. tripumês wir trieben. Nr. 1991 zu der 2. Note. Schmeller bemerkt mir über Unge= thüm brieflich: „Deutsch scheint es auf jeden Fall. Nach Analogie mit ungihiuri schließe ich auf ein gituomi in gutem, dem besten Sinn. tuomjan, agf. domian ist judicare, censere". Nimmt man nun des Alberus Vngedem Spectrum als niederd., wie so manche seiner Wörter in seinem Wtbch find, so wäre etwa ungedêm (ahd. ungituomi?) = unurtheilbar, auffallend, v. agf. déman (ê Auflaut des d), altfries. dêma, ahd. tuomjan, = urtheilen. Nr. 2032. Anm. am Ende. Messingisch ist, nach Radlof (Spr. d. Germ. 301.), v. d. franz. messin (d. i. meßisch), womit der Franzose_das unreine Französisch (z. B. le viter ftatt la fenêtre) der ehemaligen deutschen Gränzstadt Meß benennt; messingisch nennt auch in jenen Gegenden der Deutsche jede Misch- und Mengelsprache (Patois). Nr. 2123. Note 3. 3f. Dieser urspr. Begriff ist mit deutlichern Worten: wovor oder wogegen abhaltend oder verdeckend (Graff VI, 593.) hin stehn (fich stellen wie gestellt sein) oder sein, mit Dativ der Person und Accuf. der Sache, z. B. ahd. diu mûra dërô sundôn, diu uns den himel ferstát (Notker, Ps. 17, 30.) die Mauer der Sünden, die uns den Himmel verwehrt. <«Gladius paradysum sundigen ferstât» (Ebendas.) das Schwert das Paradies Sündigen verwehrt. «Si [fie] verstuonden im [ihm] die tür» (Iwein 1290.). Daraus unsre heutige Bedeutung, wie die Note angibt. Nr. 2207. Anm. 3. 21. mhd. diu quëckolter (im Traugemundeslied). (Kiesel). Nr. 2226. Hiermit find noch gewarten und gewärtigen zu vergleichen. Gewarten ahd. giwarten, mhd gewarten, ehedem mehr, worauf Vorsicht, Achtsamkeit und Thätigkeit verwenden", bed. im jüngern Neuhochd. : ,, in sicherer Aussicht auf etwas stehen, daß es zukomme“, mit Genitiv oder Accusativ der Sache. Z. B. „Von Stunde zu Stunde gewartet' er Mit hoffender Seele der Wiederkehr [des Freundes]“ (Schiller). Gewärtigen ist ein von dem Beiw. gewärtig abgeleiteter, jüngerer und, wie überhaupt diese Zeitwortformen mit ig, gewöhnlicherer Ausdruck (= gewärtig sein), gegen welchen das ältere gewarten edler und poetischer erscheint. Gewärtigt er" z. B. in der Stelle von Schiller würde uns wenig dichterisch scheinen. Über in gewöhnlicher Rede z. B. Der Verbrecher hat fich der verdienten Strafe zu gewärtigen. Nr. 2264. Anm. 3. 15. Unser Wetterleuchten ist verderbt aus dem ältern wetterleichen (3. 17.), wie Wetterleucht aus Wetterleich. S. Grimm II, 504. Nr. 2279, 4. Bei Melber wirenwer lat. jurgium Wortstreit, Hader. Register. * Cin vor dem Worte zeigt an, daß dieses nebenbei etymologisch begründet oder erklärt ist, ohne - 689.2243 anfrischen 1025 Nr. 1992 allerhand Acht(in-nehmen)76 Almanach achten 73.74.463 Alpe Nr. 90 anerkennen 89 anfahren 77 als 93. 94. 95. 429. anführen 105. 136. anpacken Achtung 72.78. 144 138 90.91 anfachen 89 anfallen 1022 Anfang 88 anfangen 92 Anfänger 92+ anfechten 121. 1771 Anflug 1398 613 Annehmlichkeit 140 120+ Achtung (aus) 146. ächzen Acker 1729 als wie 96. Ackermann ackern 81.82 alt werden 80 alt 97. *2243 angebeihen lassen anrüchtig 1749 Anführer 928. 1497 anpreisen 1479 142 2127 2127 99 771 ansacken 133 angehen 132. 395 ansagen 168 99 angehören 802 Anfäffiger 1152 Angel 892 anschauen 145. 1714 Adler 1 Alters (vor) Advocat 1567 alterthümlich Aëdon 1389 altfränkisch Angelegenheit 829 anschaulich 1738 118 Anschein 1617 angemessen 814 Anschlag 143.2359 angenehm 138 anschlagen 141. Affect 818 altväterlich 98 Anger 2243 1175 äffen 83 *Amboß 1087 Angesicht *afficiren 818 Ampel after- 18 Amt 100+. 321 angreifen 119. 120. anschlagen 1148 Angewohnheit 847 anschlagen 835 anschlagen 143 345 2082 Afterkind 1982 Amt niederlegen 12 121 anschnarren 133 afterreden 2106 Amtsbruder 1051 Afterwelt a(Angst 122.*2080 anschnauben 133 Age(n) Anhang 123 anschnauzen 133 ah! 71 anbauen (fich) 102 anheben 114 anschnurren 133 ahnden (ftrafen) 84 Anbeginn 113 anheim geben 1951 anschwärzen 2106 ahnden 974. 2120 anberaumen 148 anheim stellen 1951 anschwellen 1704 Ahndung 974. 2189 anbeten 103 anheischig 124 ansehen 145. 1713. 1714 animalisch 1873 Ahne 1615 anbieten 104 ahnen 974. 2120 anblicken 400 anjest 1040 ähnlich 850 anbrechen 114. 539 Ankerplat 1539 Ansehung (in) 146 ähnlichbedeutend anbrennen 577 anklagen 125.126. ansehen 147. 148 127 ansiedeln (fich) 102 1739 anbringen 105 anfinnen 137. 2102 Ahnung 974. 2189 Anbruch 539 ankleiden 2326 Ahre 891 anbrüchig 2071 anklopfen 171 anspielen 142 Ährn, Ähren 919 Andacht 106. 107 ankommen 128. 129. ansprechen 149.395 allein (Bindew.) 17 ändern (sich) 111 anlassen 133. *807 Anständigkeit 153. allemal 108. 109 anlangen 88 andern Falls 1747 anlaufen 467 anlegen 134. 171 anstatt 155. *1447 156 157 |