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fchichte gehören. Wir wollen gleich aus eben diefem Athenäus 67) fünf davon herfetzen, deren Verfaffer er nicht nennt.

Du, die du bey dem Fluffe Triton
Der Welt zuerft erschienen bift,
O Pallas, Königinn Athens!
O fchütz' Athen und feine Bürger
Vor Unglück, Aufruhr, frühem Sterben.
Und schütze du fie auch, o Vater dieser
Göttinn!

Itzt, da wir bekränzet find,
Will ich dir, o Mutter Plutons!
Dir, o Ceres! will ich fingen.
Sey gegrüfset, grosse Ceres!
Und du, Tochter Jupiters,
Proferpine, fey gegrüsset!
Schützet beyde diese Stadt!

Latona bracht' in Delos einf

Zwey Kinder auf die Welt:

Den Phöbus mit den goldnen Haaren;

Die hirfchverfolgende Diana,

Die über alle Weiber herrscht.

O Schutzgott der Arcadier,
O Pan! du fo berühmter Tänzer,
Der du den frohen Nymphen nachjagft,
Die lachend fich vor dir verftecken,
Erfcheine doch bey unfern Freuden,
O Pan! erfchein' in unfern Liedern
Stets munter und wohlaufgeräumt.

Non haben wir den Feind gefchlagen, Und so, wie wir gewünscht, den Sieg davon getragen.

Die Götter haben ihn verliehn.

Ja, ja, die Götter haben ihn ·
Dir, o Athen, Pandro fens Vaterland!
Das ihnen wehrt ift, zugewandt.

Man würde Mühe haben, zu erfahren, in welchen Umftänden diefe Scolien gemacht worden. Von den neun folgenden haben wir genauere Nachricht, und wir wollen fie nach der Ordnung der Zeiten, da fie verfertiget find, herfetzen.

1

Praxilla, eine gelehrte Sicionerinn, that fich in diefer Art von Liedern vor andern hervor, wie schon gefagt ift, und hatte eine grofse Anzahl derfelben geschrieben, wo

von wir faft nichts mehr übrig haben. Man kann das Lied, das fie auf den Adonis gemacht hatte, als eine anfehen. Die Worte felber

hiftorische Scolie

haben wir nicht;

Inhalt, fo wie

die

man weils nur noch den ibn Zenobius 6) vom Polemon abgeschrieben hat. Es wird darinn von dem Adonis geredet, der kürzlich in den unterirdischen Gegenden angekommen. Er wird gefragt, was unter allen denen Dingen, die er auf der Erde verlassen, das schönfte fey? und er antwortet: Die Sonne, der Mond, Gurken und die Äpfel. Aus dem Lächerlichen, welches darinn fteckt, dafs er die Sonne und diefe Arten von Früchten mit einander in Vergleichung ftellt, entstand ein Sprüchwort, das auf fehr einfältige Leute gebraucht wurde: Dümmer, als der Adonis der Praxilla.

Praxilla hatte noch eine Scolie auf den Admetus verfertiget, die im Alterthume sehr berühmt ift. Ein Schriftfteller, mit Namen Paufanias 9), fagte in feinem täglichen Wörterbuche, welches Euftathius angeführt hat, dafs diefe Scolie in Athen ge fungen würde und dafs einige fie dem

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Alcäus, andere der Sappho, und noch andere der Praxilla von Sicyon zuschrieben. Aber der Scholiaft des Ariftophanes 70) fetzet fie ohne Bedenken unter die Trinklieder der Praxilla. Diefes ift die Scolie:

Der du Admets Gefchichte weisst, Freund, liebe ftets nur brave Männer, Und meide die verzagten Seelen; Denn die Gefellschaft diefer Leute Wird dir gewifs verdriefslich seyn.

Die Worte diefes Liedes haben wir dem Fleisse des Athenäus 7) und des Euftathius 72) zu danken, welche fie uns aufbehalten haben. Ariftophanes 73) hatte lange vorher in zwo Stellen feiner Luftspiele davon geredet. Die erfte ift in den Welpen, wo das Chor zu dem alten Richter also spricht : ,,Wie? der Schmeichler Theorus liegt bey ,,der Tafel zu den Füssen des Cleons, fas,,fet ihn bey der Hand, und fingt ihm das ,,Lied: Freund! der du die Hiftorie vom ,,Admetus weist, liebe die tapfern Leute! ,,Singt ihr ihm denn doch auch eine Sco,,lie vor." Die andere Stelle, wo Aristopha

nes der Scolie vom Admetus erwähnte, war in den Störchen; wovon wir aber nur noch diefes Stück bey seinem Scholiasten 74) finden. Einer fang bey dem Myrthenzweige das Lied vom Admetus, 'Adμts λógov, und der andere fagte mit Feuer das Lied des Harmodius, 'Aepodía μéños, her. Αρμοδίε μέλος, Eben diefer Scholiaft75) redet noch von dem Cratinus, welcher, nach dem Harmodius, des Liedes vom Admetus Erwähnung that.

Man brauchte also die beyden erfien Worte diefer Scolie, 'Αδμήτε λόγον, fur ihren Namen, und man muss fie durch das Lied vom Admetus geben, wenn man fie nur benennen will. Übersetzet man fie aber, so bedeuten diefe beyden Worte die Hiftorie, und nicht das Lied vom Admetus. Eben daher hat die Scolie in der lateinischen Übersetzung des Dalechamps 76) keinen rechten Zusammenhang. Liebe, fagt er, die beherzten Leute, wenn du das Lied vom Admetus wirft gelernet haben: anftatt, dass er fagen follte: Du, der du die Hiftorie vom Admetus weifft, liebe die beherzten Leute.

Euftathius 77) zeigt uns, dafs durch die

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