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Grund diefes Vorzugs. S. Differtation fur l' Origine du Royaume d'Yvetot, par Mr. l'Abbé de VERTOT, im fechsten Bande der Mémoires de l'Académie des Infcriptions et Belles Lettres, p. 550 bis 572.

4) Hier verdienet der Verfuch einer deutschen Übersetzung von Samuel Butlers Hudibras, einem fatyrifchen Gedichte wider die Schwermer und Independenten, zur Zeit Carls des Erften, dem Lefer angepriesen zu werden.

5) Quam multi tineas pafcunt, blattasque diferti: Et redimunt foli carmina docte coci!

MARTIAL. L. VI. Ep. LX.

6) Ein gefchäfftiger Ausleger würde zur Erläuterung diefer Zeilen verfchiedene traurige Erfahrungen aus vielen Büchern anhäufen, wohin auch die Colomefiana gehören, welche DESMAIZEAUX den Scaligeranis, Thuanis, Perronianis und Pithoeanis hinzugefüget hat, Tom. I. pag. 537, 538. wobey er folgendes anmerket: J'ai oui dire que le Chevalier Robert Cotton étant allé chez un Tailleur trouva qu'il alloit faire des Mefures de la GRANDE CHARTRE d'Angleterre en Original avec les Seings et les Sceaux. Il eut pour quatre fous cette rare Piece qu'on avoit cru fi longtems perdue, et qu'on n'éfperoit pas de pouvoir jamais retrouver. Das Schickfal einiger der trefflichften Manufcripten des Peiresc jft nicht unbekannt. In dem Leben des Moliere, das feinen Werken vorgefetzet ift, meldet der Verfaffer pag. 112. Cet Auteur avoit traduit presque tout Lucrece: et il auroit achevé ce travail, fans un malheur qui arriva à fon ouvrage. Un de fes domefiques, à qui il avoit ordonné de mettre fa perruque fous le papier, prit un cahier de fa traduction pour faire des papillottes. Moliere, qui étoit

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facile à s'indigner, fut fi piqué de la destinée de fon cahier de traduction, que dans la colere il jetta fur le champ le reste au feu. Man darf aber nicht noch mehr von fo vielen Unfällen beybringen, die ungewiffe Dauer der Scribenten, und zugleich die Stellen des Horaz Epist. I. XX. v. II. 12. II. I. v. 268. 269. 270. zu beweifen, welchen und dem Martial Lib. XIII. Epigr. I. Boileau in der dritten Satyre v. 127. 128. und der erften Epitre v. 37. 38. vor allen aber Beza in feinem netten Sinngedichte, Tineae facrificium ludicrum, Epigr. f. 78. (edit. 1614.) an die Seite zu ftellen itt.

7) Bibliopola Tryphon, MARTIAL. L. IV. Epigr. LXXII. L. XIII. Epigr. III.

HARVSTEHUDE.

1) Der Sättler ift ein langgedehnter Berg voll Fichten und Tannen, an dem mit dem Zaaken vereinigten Bober. Er hat diefen Namen von einem, nach Urthel und Recht, verbrannten falfchen Münzer, der ein Sattler gewefen ift, und nach feiner Einäfcherung fich vielen Kennern der Gefpenfter, oben auf dem Berge, fehen laffen, wo er auf einem Steine gefeffen und einen Sattel zufammengenähet. Herr Daniel Stoppe, aus Hirschberg in Schlefien, Mitglied der deutschen Gefellschaft in Leipzig, hat nebft etlichen Freunden fich die verbindliche Mühe gegeben, in diesem bergigten Walde von Stein und Moofs einen Camin und drey Sale, mit dazu gehörigen Rafenbänken, anzulegen. Diefen Bau benannten fie den Parnafs, wie er in der Vorrede des Parnaffes im Sättler, oder feiner fcherzund ernsthaften Gedichte anzeiget, in welcher er den Lefer dorthin einladet. Sollteft du, fchreibt er,

einmal nach Hirschberg kommen: fo melde dich bey mir; ich werde mir eine Ehre daraus machen, dir den Parnafs im Sättler augenfcheinlich zu weifen.

2) Siehe das neunte Buch der Ilias.

3) Von dem mässigen und weifen Cornaro find, vor andern, die Gefchichte des Thuans vom Jahre 1566. im 39. Buche, und das 196. Stück des Zuschauers nachzusehen, imgleichen der achte Thei! des beliebten irdischen Vergnügens in Gott, S. 515. u. f. Das alte Gefchlecht der Cornaro behauptet die Ehre, von den Scipionen abzuflammen, f. Travels, through Holland, Germany, Switzerland, but efpecially Italy by Mr. de BLAINVILLE, (Lond. 1743.) Vol. I. P. 439.

DER WEIN.

1) Nicht ohne Grund getraue ich mir die poetische Freyheit zu verantworten, dafs ich den Wein zu einem gewöhnlichen Getränke der alten Deutfchen machen darf, und ich könnte mich auf Zeugniffe beglaubter Gefchichtschreiber und auf die tarken Muthmafsungen beziehen, die Clüver und andere Gelehrten von dem frühen Anbaue deutscher Weine gehabt; wie folche in eines um alle schönen Wiffenfchaften hochverdienten Mannes Unterfuchung erörtert worden, welche im dritten Theile der Poefie der Niedersachsen S. 36. bis 54. befindlich ist.

2) Wodan, Godan, oder Teutates, war der Mercur der alten Deutschen, dem fie, nach den Zeugniffen des Tacitus und Lucans, Menfchen opferten S. SCHED. de Diis Germanis C. V. p. 155. bis 160

3) Herthum oder Hertha, die Erde, war die deutfche Cybele oder Ifis, der von einigen Nationen göttliche Ehre erwiefen ward. Ihr Dienst erforderte

groffe Geheimniffe und, nach Art des Heidenthums und unferer älteften Vorfahren, geheiligte Haine, filvam auguriis patrum et prifca formidine facram, und Menfchenopfer, wie Tacitus meldet. Sie fcheinet der Regnator omnium Deus und die Gottheit gewefen zu feyn, die bey den Marfen Tanfana geheiffen und, nach dem Tacitus, von denen Semnonen, vetuftiffimis nobiliffimisque Svevorum, angebetet worden. Er fetzet hinzu: Eft et alia luco reverentia: Nemo nifi vinculo ligatus ingreditur, ut minor et poteftatem numinis prae fe ferens; fi forte prolapfus eft, attolli et infurgere haud licitum. Per humum evolvuntur, etc. Die ganze Stelle lautet nach der Übersetzung, die J. T. Jablonski im Jahre 1721 herausgegeben, S. 146. u, f. alfo : Unter den Swewen rühmen fich die Semnonen die älteften und edelften zu feyn. Ihr Alterthum wollen fie aus einem fonderbaren Götzendienst bewähren. Es kommen zu bestimmter Zeit alle unter einander verwandte Völker durch ihre Gefandtfchaften in einem Hain zufammen, den die Andacht der Väter und die uralte Ehrerbietigkeit geheiliget. Dafelbft wird öffentlich ein Mensch gefchlachtet, und die ursprünglichen Greuel ihrer unmenschlichen Weife hiemit begangen.,,Über das wird dem Hain noch eine an,,dere Ehre bewiefen. Es darf niemand anders, ,,denn gefeffelt, hinein gehen, damit er fich als geringer und der Gottheit unterthanig bekenne. "Wenn er ungefehr niederfallt, darf er nicht auf,,ftehen, noch ihm wieder aufhelfen laffen, fondern ,,er mufs fich an der Erde hinaus wälzen." S. TACIT. de M. G. c. 39. Man findet bey dem Herrn von Leibnitz, Tom. I. Script. Brunfvic. p. 44. fegg. in dem Auszuge aus dem Beda, (de ratione temp. cap. XIII.) dafs der März Rchel oder Rhedmonat

von der Göttinn Rheda, Herda oder Erde benannt worden.

4) Diefes ist das altfächfifche Götzenbild auf dem Eresberge, das Carl der Groffe im Jahre 772 zerftörte. Cranz entdecket in dem Irmin den Mars der Deutschen; Schurzfleifch, Hachenberg, Hagelgans und Struve aber den Hermann oder Arminius; und diefes beweifet infonderheit D. Behrens, in feinen Vindiciis Benneburgenfibus et Irmenfulae Saxonicae, die im 89.Theile der deutfch en Actorum Eruditorum p. 447. feq. befindlich find.

5) S. HOR. Lib. I. Carm. 27. Es erhellet aus einigen Stellen des Busbecks, dem Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece et du Levant, fait aux années 1675 et 1676 par JACOB SPON et GEORGE WHELER, Tom. I. pag. 258. bis 260, und aus andern Reifebefchreibungen, wie wenig die heutigen Thracier, in diefem Stücke, denen alten unähnlich find. Die Türken trinken zu oft den ihnen im Alcoran fo fehr verbotenen und daher defto angenehmeren Wein; aber fie trinken ihn auch felten, ohne, durch deffen unmässigen Genufs, gar bald in groffe Wuth und in blutige Ausfchweifungen zu gerathen. Von denenjenigen, die in dem ehemaligen Jonien, in und um Smirna, wohnen und die dortigen Gärten und Schenken häufig besuchen, meldet der Ritter d'Arvieux in den Mémoires, die Labat im Jahre 1735 herausgegeben hat, folgendes: Les Turcs que ne fe font. pas un grand fcrupule de boire y vont et ne manquent jamais de s'y enyvrer: car felon eux, c'est l'usage que l'on doit faire du vin, et leur maxime conftante eft, qu'il vaut mieux ne point boire du vin que de ne pas s'enyvrer. etc. Tom. I. p. 62. 6) S. das vierte Buch Mof, im fünften Capitel. 7) Von den Gesetzen diefer alten und zahlreichen

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