Imágenes de páginas
PDF
EPUB

entweder allen fereinsgenossen oder mindestens dem e. a. zur kentnis unterbreitet verden. If bitte mir aber einige zeit zu lassen; för allen anderen dingen mus jezt di neuauflage des 'Abrisses' unt des prospektes unt vas damit zufammenhängt erledigt verden. (31. 3.)

Fraulein Marie Baus in Wiesbaden.

Besten dank; Wb. Tagblatt lēnte ap, veil es för längerer zeit ganz änlifie ausfürungen šōn gebraft habe. Zettel virt beforgt, kostet nifits. Grūs! (1. 4.)

Hern dr. Weddigen in Wiesbaden. Ferbindlifisten dank für di zusendung. (4. 4.) Hern oberkorrektor F. Stra as in Wien. Für heft 4 der 'Mittheilungen und Vorträge' ferbindlifisten dank; Ir auffaz ist in förligender nummer berükfifitigt. (18. 4.)

Brifkasten der šriftleitung.

Hern Mattias Linhoff in Münster. Besten dank für Ire mitteilung.

Hern gümnasiallerer M. Nebelfieck in Hanau. Der eingefante betrag ist der jaresbeitrag für 1892. Freundlifien grūs!

Hern Kl. Steiger in Chemnitz.

Irer anregung folge gegeben verden.

Ir šreiben virt benuzt; ven möglifi fol

Apgešlossen am 25. 4. 1892.

'Frikke, Rükblik auf mein leben', neue ausgabe, (je 25 pf.), bitten vir refit zālreifi veiter zu bestellen bei

hern A. Lampe in Berlin N., Tresckowstr. 42 II.

Anzeigen.

(Di zveigespaltene zeile oder deren raum 20 pf.)

Den jargang 1879 der Reform habe if auf vunš feršidener fereinsgenossen ferlien unt nifit wider zurük erhalten. Da nofi immer nafi dem bufe ferlangt virt, möfite if den betreffenden hern bitten, mir dasfelbe zurükzusenden.

Marie Baus.

Wiesbaden.

leztere enthält in kurzer fassung di grundfätze des fereines unt di nötigsten angaben über feine einrifitung unt seine drukšriften, M-.90; 100 brīfumšläge, fein veis, M 1.10; farbig, einen 8° bogen einmal zu brefifien, M.80; 100 desgl., einen 8° bogen zveimal zu brefifien, 60 pf., alles bei freier zusendung, nur gegen forherige einfendung

Brifbogen, brifumšläge u. postkarten des betrages in brifmarken oder durf

mit fereinsüberdruk

bringen vir in empfelende erinnerung. 100 brifbogen 8°, gitterförmig liniirt oder veis, M 1.10; 100 postkarten I. unt II.,

Fer

postanveifung, da vir di kleinen beträge auf jaresrefinung nifit mēr ferbufien können. Didr. Soltaus büfdrukkerei. Norden.

'ereinfaßte Deutše štenografi. Deutlifiste, kürzeste, einfafiste, šönste šnelšrift. In 32 jaren 131 fereine, an 89 höeren leranstalten, feminarien eingefürt, lērmittel in 30 taufend eksemplaren ferbreitet. Zuvaks im lezten jare 105%, gegen Gabelsberger 4%, Stolze 3%. Lermittel für Selbstunterrifit M 2, für lerer, velfie in der fereinf. štenogr. zu unterrifiten beapfifitigen, gratis, später mit hoem rabat durfi bundespräsident Ferd. Schrey, Berlin SW., Kraufenštrase 35.

Herausgeber: Dr. Edward Lohmeyer, Kassel. Schriftleiter: Dr. Karl Krüger, Kassel. Selbstverlag des 'Allgem. Vereines'. Druck von Diedr. Soltau in Norden.

Zeitschrift

1) des allgemeinen Vereins für vereinfachte Rechtschreibung (zugleich Unterhaltungsblatt); monatlich 1 Bogen. Die ordentlichen Mitglieder (vorauszuzahlender Jahresbeitrag mindestens M 2,00) erhalten das

2) des Vereins für Lateinschrift. Kein Geldbeitrag, doch find freiwillige Gaben zur Förderung der Vereinszwecke willkommen. Den Mitgliedern wird die Reform gleichfalls zu dem ermässigten Preise von M 2,00 überlassen.

Blatt unentgeltlich und postfrei. Beitrittserklärungen für beide Vereine fowie Geldfendungen find zu richten an Fräulein Pauline Lohmeyer in Kassel, Adolfstr. 182, welche auch die Prospekte, Rundschreiben und anderen kleinen Druckfachen der Vereine unentgeltlich verfendet; Zuschriften in fonstigen Vereinsangelegenheiten erbittet der Obmann Dr. Edward Lohmeyer in Kassel. Literarische Beiträge für die Reform nimmt der Schriftleiter Dr. Karl Krüger in Kassel, Westendstr. 1, entgegen. Anzeigen (die zweigespaltene Zeile oder deren Raum 20 Pfge.) find an Herrn Diedr. Soltau in Norden zu fenden. — Preis der Reform im Buchhandel, bei der Post und durch Diedr. Soltau's Verlag in Norden M 3,00 jährlich.

Nr. 6.

Norden, den 15. Juni 1892.

16. Jahrg.

Inhalt: Verein für Lateinschrift: Deutsche oder Lateinische Schrift? S. 97. Die fogenannte Deutsche Schrift, S. 100. Kurzfichtigkeit in den Schulen von Cincinnati, S. 101. Zeitung in Lateinschrift, S. 101. Beitrittserklärungen: Lateinverein, S. 101. Rechtschreibverein, S. 101. Unterhaltender teil: Di stellung der Reform zur stenografi, f. 102. Ein blik in di zukunft des mufik betribes, f. 104. Pflanzen als luftferbesserer, f. 106. — Lejerliche schrift, f. 108. Einheitlichkeit der sprech- und schreibweife in geografischen namen, f. 108. Cronberg, f. 109. Le Maître Phonétique, f. 109. Ferbreitung der sprachen, f. 109. Der fidler, f. 109. Spräflifes unt fereinsangelegenheiten: Puttkamerše reibung, f. 110. Gešenk, f. 110. Förträg in Barmen, f. 110. Agitaziōnsmittel, S. 111. Unfere bestrebungen in der presse, f. 111. Empfangs bešeinigungen, f. 111. Eingegangene šriften, f. 111.

[ocr errors]

teilung, f. 112 Anzeigen, f. 112.

[ocr errors]

Brifkasten, f. 112.

Verein für Lateinschrift.

Deutsche oder Lateinische Schrift*)?

Mit

Gross, Javal und A. Weber glauben, dass gerade die Deutschen Buchstaben den Augen schädlich feien. Jav al behauptet fogar, dass, wenn die Zahl der Myopen im Elfass nach der Annexion zugenommen zu haben scheine, (eine derartige Statistik ist mir unbekannt), die Einführung der Deutschen Schrift eine Urfache fei. A. Weber findet, dass

*) Aus dem Lehrbuch der Hygiene des Auges von Hermann Cohn, Dr. med. et phil., Professor an der Kgl. Universität zu Breslau. Mit zahlreichen Holzschnitten und einer Tafel in Farbendruck. Wien und Leipzig, Urban & Schwarzenberg. 1892. Der Verfasser ist Mitglied unferes Vereines.

der fast völlige Mangel an Haarstrichen und die leicht geschweifte Form der Buchstaben der Lateinischen Schrift den Vorzug giebt, ferner. dass das Zufammentreffen der Umbiegungsstellen mit den vorgezeichneten Linien eine viel geringere Fixirarbeit fordert, da erstere nicht spitz, winklig wie bei den Deutschen Buchstaben, fondern abgerundet find, alfo keine punktförmige, fondern nur eine linienförmige Berührung verlangt. Weber will fich auch durch Verfuche überzeugt haben, dass ein Sjähriges Kind, welches die Lateinschrift erst 1/4 Jahr, die Deutsche aber 2 Jahre bereits betreibt, mit letzterer stets etwas zurückbleibt.

Soennecken, dessen Verdienste um die Rundschrift ich willig anerkenne, behauptete, dass man Lateinische Buchstaben weiter als Deutsche lefen könne. Das ist ficher ein Irrtum; wenn die Buchstaben gleich gross und gleich dick find, werden fie gleich weit gelefen, mögen fie nun Lateinisch. Deutsch, Arabisch oder Japanisch fein.

Nach meiner Überzeugung ist der Nachweis nicht geliefert und würde auch schwer zu liefern fein, dass gerade die Deutschen Buchstaben für die Augen gefährlicher feien als die Lateinischen. Vor fechs Jahren wurde von hervorragenden Männern die Bildung eines Vereines für Lateinschrift in Ausficht genommen; an ihrer Spitze stand der fehr verdiente Direktor Fricke in Wiesbaden. Ich wurde aufgefordert, den Aufruf zu unterzeichnen; ich stellte aber zur Bedingung für meine Unterschrift, dass zunächst aus dem Entwurfe die Stelle gestrichen werden müsse, dass die Deutschen Buchstaben gefährlicher feien als die Lateinischen. Erst als man dies gethan, trat ich, und zwar fehr gern, bei*).

Denn es find eine Reihe anderer guter Gründe, die mich schon feit langen Jahren veranlassten, nur Lateinisch zu schreiben und die Verbreitung der Lateinschrift zu empfehlen. Ich erwähne hier nur vier Punkte.

1. Offenbar find die Deutschen Buchstaben, befonders die grossen. unleferlicher, als die Lateinischen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass "DEUTSCHE SCHRIFT' weniger lesbar ist als 'DEUTSCHE SCHRIFT". Alle Schilder und Strassennamen werden daher ja längst Lateinisch geschrieben. Die Buchstaben auf Münzen des Deutschen Reiches werden Lateinisch geprägt, und bis vor Kurzem hatte auch die Deutsche Post 'POSTKARTE', 'DEUTSCHE REICHSPOST' und auf den Postanweisungen alle Vordrucke mit Lateinischen Buchstaben drucken lassen. Leider ist Seit 2 Jahren hier ein Rückschritt eingetreten, da man etwas befonderes 'Deutsches' zu machen glaubte, indem man die genannten Bezeichnungen mit kleinen Deutschen Buchstaben auf die Postkarten ufw. drucken liess. Amüfant ist dabei nur die Inkonfequenz, dass trotzdem die Poststempel aller Städte und Postanstalten in Lateinischen Buchstaben beibehalten werden.

2. Unfere Deutschen Kinder werden mit acht Alphabeten gequält; ein grosses und kleines Deutsches geschriebenes, ein grosses und kleines Deutsches gedrucktes, ein grosses und kleines Lateinisches geschriebenes, und ein grosses und kleines Lateinisches gedrucktes Alphabet muss ihnen gelernt werden. Die 300 Unterrichtsstunden für die vier Deutschen Alphabete können ficher nützlicher verwendet werden.

von

*) Die Stelle ist später, ich weiss nicht wie, in unfer Rundschreiben wieder hineingekommen; in der nächsten Auflage foll fie weggelassen werden. E. L.

3. Alle anderen zivilifirten Nationen schreiben Lateinisch, und jeder Ausländer bittet uns, ihm Deutsche Briefe nur mit Lateinschrift zu schreiben. In Bern wird bereits amtlich das Deutsche nur in Lateinischer Schrift in den Schulen gelehrt und die amtlichen Deutschen Erlässe werden dort nur in Lateinischer Schrift gedruckt.

4. Man kann viel schneller Lateinisch schreiben als Deutsch. 'a' macht 6 Tempi nötig, 'a' nur 2; bei 'm' find 7, bei 'm' nur 3 Tempi nötig ufw. Das Deutsche Abc hat nach Soennecken 107 Takte, das Lateinische 68, alfo 11: 7. Das Deutsche Alphabet hat auch 36% mehr Druckstellen als das Lateinische (z. B. r und r) und 60% mehr Abfetzungen, d. h. Buchstaben, die mit den folgenden nicht verbunden werden können. (z. B. d und d), muss alfo mehr Zeit rauben als das Lateinische.

Diefen unleugbaren Thatfachen steht nun der Irrtum gegenüber, der ziemlich allgemein verbreitet ist, dass wir nämlich aus Deutschem Patriotismus die Deutsche Schrift beibehalten müssten; fie fei eine berechtigte Eigentümlichkeit der Germanen. Auch Bismarck war leider in diefem Irrtume befangen; er hatte wiederholt öffentlich erklärt, dass er kein Buch mit Lateinischen Buchstaben lefen mag, und er schrieb fogar feinen Namen mit Deutschen Buchstaben; das hat natürlich viele von der Lateinschrift zurückgehalten.

Unfere fogenannte Deutsche Schrift hat aber weder mit den Germanen noch mit den Goten das mindeste zu thun; man könnte fie, wie Jakob Grimm fagte, ebenfo gut 'Böhmische Schrift' nennen. Es ist historisch erwiefen, dass fie nichts als eine verschnörkelte Lateinische Mönchsschrift ist. Früher schrieb man in Deutschland alles Lateinisch, erst im Mittelalter fingen die Mönche an, durch allerlei Köpfchen und Füsschen Verzierungen, welche denen des Gotischen Baustyls ähnlich waren, an den alten Lateinischen Buchstaben anzubringen; daher der Name Gotische Schrift', nicht aber von den Goten. Schöne Beispiele dafür hat Soennecken im Germanischen Museum zu Nürnberg gefunden und abgebildet. (Es folgt die Schriftprobe eines Gotischen M.)

Man bog die Schrift unten und oben um und nannte fie daher 'Fraktur', gebrochene Schrift, im Gegenfatze zu der 'Antiqua', den Lateinischen Buchstaben.

Diefe Fraktur wurde bald nach Erfindung der Buchdruckerkunst auch zum Drucke von Werken, nicht blos in Deutscher, fondern auch in Lateinischer, Franzöfischer und Englischer Sprache verwendet... (Verf. giebt von den vielen Drucken aus 1470 bis 1500, die im Britischen Museum vorhanden, drei Proben.)

In allen Ländern, in denen die Mönche diefe Frakturschrift ebenfo wie in Deutschland eingeführt hatten, alfo in Frankreich, in England, in Italien und Spanien, verliess man fie aber im 16. Jahrhundert glücklicherweise und kehrte zur Lateinschrift zurück; nur in Deutschland behielt man fie bei und hält fie fälschlich noch immer für etwas Nationales!

Freilich fehlte es feit 200 Jahren nicht an bedeutenden Männern, welche die Deutschen aufforderten, zur ausschliesslichen Lateinschrift zurückzukehren, fo thaten dies u. A. Leibnitz (1696), Wieland, Klopstock, Hufeland, W. v. Humboldt, Jakob Grimm, Richard Wagner. Allein

799154 A

*

ihre Stimmen verhallten, und erst den unablässigen Bemühungen des leider bereits verstorbenen Rektors Dr. Fricke in Wiesbaden und des vor ihm 1885 gegründeten Vereines für Lateinschrift', welchem jetzt über 10 000 Mitglieder, darunter 7000-8000 Lehrer, angehören, gelang es, di Idee gehörig zu verbreiten. Je mehr Perfonen dem Vereine beitreten desto mehr werden die Regierungen in Deutschland geneigt sein, wieder die Antiqua statt der Fraktur einzuführen.

Übrigens werden ja bereits fast alle Deutschen wissenschaftlichen Bücher und Zeitschriften in Lateinschrift gedruckt, und viele Abteilungen der Zeitungen zeigen fie gleichfalls. Auch in Dänemark, das immer noch die Deutsche Schrift hatte, erscheinen jetzt Zeitungen in Antiqua. Demjenigen, der fich eingehender für die Frage interessirt, fei die schöne Schrift von Burgerstein, 'Die Weltletter' empfohlen.

*Der Geschichte unferer Sprachlaute und Orthographie von Adolf Miehlke im Programm der höheren Bürgerschule zu Graudenz fom Jahre 1891 entnehmen wir folgendes:

Die fogenannte Deutsche Schrift. Im Gegensatz zur Lateinischen Schrift nennen wir die unferige 'Deutsch'. Sehen wir zu, mit welchem Recht. Zu Anfang des Althochdeutschen trat an die Stelle der Runenschrift die Lateinische. Im Mittelalter bildete fich durch die Geistlichen die Lateinische Schrift immer mehr zu den eigentümlichen Formen der fogenannten Frakturschrift aus. Diefe Schrift bestand noch, als die Buchdruckerkunst erfunden ward, welche fich derfelben auch fofort bediente, und fo fand fie nicht allein in Deutschland, fondern auch bei den andern Völkern allgemeinen Eingang. Während nun diefe die verzerrte und verschnörkelte Schrift bald aufgaben und wieder, weil fich ja der gefunde Geschmack immer zu dem Einfachen wendet, zu den Lateinischen Formen griffen, behielten die Deutschen diefelben bei und haben fie in der Gestalt der einfachen Kurrentschrift noch heute. Es ist hiernach klar, dass fie keine Deutsche ist, oder gar ein uns allein angehörendes Kleinod. Wir haben uns ihrer nur nicht, wie unfere Romanischen und Slavischen Nachbarvölker, nachdem wir fie uns durch die Mönche und dann durch die Buchdrucker haben aufbinden lassen, wieder entledigt. Sie ist nach dem Gefagten auch keine Gotische Schrift, wie fie manche einfältigerweife nennen, denn das von Ulfilas geschaffene Gotische Alphabet, welches dem Griechischen fehr ähnlich ist, steht damit in keinem, auch nur dem entferntesten Zufammenhang. Es ist über die Frage, ob Lateinische oder 'Deutsche Schrift zu schreiben fei, schon viel gestritten worden; zu irgend welchem Refultat ist es dabei aber noch nicht gekommen. Ein Übelstand aber liegt für uns darin entschieden, dass wir fie (die fogenannte Deutsche Schrift) noch haben.'

Derfelbe Verfasser, der im Vorwort angiebt, dass er dem von Fricke gegründeten 'Allgemeinen Vereine für vereinfachte Deutsche Rechtschreibung nicht angehöre, erklärt fich in Paragraph 41 nachdrücklichst gegen den Gebrauch der grossen Anfangsbuchstaben zur Bezeichnung der Substantiva und stellt endlich im Schlusswort folgenden Grundfatz auf:

« AnteriorContinuar »