Eurydice und Laura. Als Orpheus die gedämpften Saiten Eurydice durchlief die Thåler, Noch schallt in Thraciens Gebirgen, Noch hört der Hirt an Hebrus Ufern, In sternenhellen Frühlingsnächten: Eurydice! Nein! sång' ich gleich in Orpheus kaute, So würd' ich keinem Wiederhalle Ich würd' an deinen Busen fallen, Rief aber eine strenge Gottheit Ben Seufzern und schlaflosen Nächten, Zerschnitte mir die Todesgöttin Ihr, die ihr dann im Lenz an Bächen, Wann dann im Chor der Nachtigallen Lange. *) Nach dem Vorgeben der Thracier fingen die Nachtigaken, die um das Grab des Orpheus ihre Nefter haben, lieblicher und ftårker als andere. Pausanias Reisebeschr. von Griechens land, IX. 30. Unterdeß war Satan, mit Adramelech der Erde Auch schon näher gekommen. Sie gingen nes ben einander, Jeder allein und in sich gekehrt. Jekt sahe den Erdkreis Adramelech vor sich in ferner Dunkelheit liegen, Sie, sie ist es, so sagt' er bei sich, so drångs ten Gedanken Andre Gedanken, wie Wogen des Meers, wie der Ocean drångte, Als er von drey Welten dich, fernes Amerika, losriß! Ja, sie ist es, die ich, so bald ich Satan ent fernet, Ober, des Gottes Besieger, mich habe vor Allen verherrlicht, Die ich dann, als Schöpfer des Bösen, allein beherrsche! Aber warum nur sie? Warum nicht auch jene Gestirne, Die, zu lange schon selig, um mich durch die Himmel dahergehn? Ja, auch dort soll der Tod, von einem Gestirne zum andern, Bis an die Grenze des Himmels, es schau der Ewige! tödten! Dann würg' ich die Erschaffenen Gottes, wie Satan, nicht einzeln: Nein, zu ganzen Geschlechten! Die sollen vor mir in den Staub sich Niederlegen, ohnmächtig sich kråmmen, und winden, und sterben! Dann will ich hier, oder dort, oder da, triumphirend und einsam Sigen! mich hoch umsehn! Die du nun deinen Geschöpfen Wurdest durch mich zum Grabe, Natur auf deine Verwesten, Will, in dein tiefes unendlich Grab, ich lächelnd hinabsehn! |