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,,Wågt euren Mond, zerspaltet Sonnenstrahlen*), ,,Deckt die Geburt des alten Goldes auf; ,,Verfolgt der Wesen lange Kette

„Bis da, wo Zeus das höchste Glied

,,An seinem Ruhebette,

„Zu seinen Füßen sieht.

,,So fang Urania, die voll Entzücken, Jüngsthin zu Friedrichs hohem Wohnsit kam, ,,Und, nicht gesehn von ungeweihten Blicken, Den Weg zu Phōbus neuem Tempel nahm, „Wo schon mit Lauten und mit Flöten, ,,Verlarvt und im Cypressenkranz,

,,Sich ihre Schwestern drehten,

„Im schönsten Reihentanz.“

Ramler.

*) Die Schwere des Mondes hat Newton, durch den Druck desselben auf unsere Luft und den forts gepflanzten Druck auf das Meer, wodurch Fluth und Ebbe entsteht, zu berechnen versucht. **) (Zu Phdbus neuem Tempel). Bu dem im Jahr 1743 neu erbauten Opernhause, welches seis ner Ueberschrift zu Folge, dem Apollo und den Musen geweiht ist.

Das Landleben.

An Ramler.

✪ Freund, wie selig ist der Mann zu preisen, Dem kein Getümmel, dem kein schwirrend

Eisen,

Kein Schiff, das Beute, Mast und Bahn verliehret,

Den Schlaf entführet !

Der nicht die Ruhe darf in Berge senken, Der fern vom Purpur, fern von Wechselbånken,

In eignem Schatten, durch den West ges

kühlet,

Sein Leben fühlet.

Er lacht der Schlösser, von Geschüß bewachet, Verhöhnt den Kummer, der an Höfen lachet, Verhöhnt des Geizes in verschloßnen Mauren Schlafloses Trauren.

Sobald Aurora, wann der Himmel grauet, Dem Meer entsteigend, keblich abwärts schauet,

Flicht er sein Lager, das nur Mayen

schmücken,

Mit heitern Blicken.

Er lobt den Schöpfer, hört ihm Lerchen

fingen,

Die durch die Lüfte fich dem Aug' ents schwingen,

Hört ihm vom Zephyr, lispelnd auf den Höhen,

Ein Loblied wehen.

Er schaut auf Nasen Thau wie Demant blißen, Schaut über Wolken von der Berge Spißen, Wie schön die Ebne, die sich blau verlieret, Der Lens gezieret.

Bald zeigt sich fliehend auf des Meeres Rücken Ein Schiff von weitem, seinen scharfen Blicken, Das erst entfliehet, bald sich wieder findet, Und dann rerschwindet.

Bald sieht er abwärts, voller Glanz und

Prangen,

Noch einen Himmel in den Fluthen hangen,
Noch eine Sonn' ihn
Sonn' ihn dort mit
dort mit Feuer-
Frahlen,

Und Purpur malen.

Er geht in Wälder, wo an Schilf und

Sträuchen

In krummen Ufern Silberbäche schleichen,
Wo Blüthen duften, wo der Nachtigalleu
Lustlieder schallen.

Jest pfropft er Bäume, leitet Wassergråben, Schaut Bienen schwärmen, führt an Wände Reben;

Jegt tränkt er Pflanzen, zieht von Rosenstöcken Und Nußstrauch Hecken.

Eilt dann zur Hütte, wo kein Lafter thronet, Die Ruh mit Wollust unsichtbar bewohnet, Weil seine Doris, die nur Liebreiz schminket, Ihm freundlich winket.

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Und Kleinigkeiten Fürsten überlassen!

Mein Lange ruft uns, komm zum Siß der

Freuden,

Auf seine Weiden!

Kleist.

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