Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Von demantähnlichen Tropfen; wie lieblich regnen sie seitwärts

Von farbigen Blumengebüschen, und blühenden Kronen der Sträuche!

Die Kräuter sind wieder erfrischt, und hauchen stärk're Gerüche,

Der ganze Himmel ist Duft. Ein Chor von Sängern der Wipfel,

In Kränzen von Büschen versteckt, hüpft zwischen den Blättern zur Höhe, Sprigt vom Gefieder die Näss', und treibt sein süßes Geschäfte;

Schon wacht im Felde der Baum, und Echo höret Gesänge!

O grünet, ihr holden Gefilde! Ihr Wiesen und Schlösser vom Laube!

Grünt, seyd die Freude des Volks! Dient meiner Unschuld auf immer

Zum Schirm, wenn Bosheit und Stolz aus Schlößsern und Städten mich treiben. Mir wehe Zephyr aus euch, durch Blumen und Hecken, noch öfter

Ruh' und Erquickung in's Herz! Laßt mich in euren Revieren

Den Herrn und Vater der Welt, der Segen über euch breitet

Im Strahlenkreise der Sonnen, im Thau und träufelnden Wolken,

Noch ferner auf Flügeln der Winde, in eurer Schönheit verehren,

Und melden voll heiliger Regung sein Lob antwortenden Sternen!

Und wenn, nach seinem Geheiß, mein Ziel des Lebens herannaht,

Dann sey mir endlich in Euch die lehte Ruhe verstattet!

Sie

Amynt.

Die fliehet fort! Es ist um mich geschehen!

Ein fernes Land trennt Lalagen von mir;

Dort floh sie hin! Komm, Luft, mich anzuwehen, Du kommst vielleicht von ihr!

Wo blieb die Zeit, da alles wiederhallte Von ihrem Ruhm, von Jugendlust und Scherz! Als Heiterkeit aus ihren Augen wallte, Und wallte mir in's Herz!

Ach, sie entwich! Sagt Lalagen, ihr Flüsse, Daß ohne sie der Wiese Schmuck verdirbt! Ihr eilt zu ihr; sagt: daß der Wald sie misse, Und daß ihr Schäfer stirbt.

Welch Thal blüht jezt, von ihr gesehen,

besser?

Wo tanzt sie nun ein Labyrinth? Wo füllt Ihr Lied den Hain? Welch glückliches Gewässer Wird schöner durch ihr Bild?

Nur Einen Druck der Hand, nur halbe Blicke, Nur Einen Kuß, wie sie mir vormals gab, Vergönne mir von ihr; dann stürz, Geschicke, Mich, wenn du willst, in's Grab!

So klagt' Amynt, die Augen voll von Thränen, Blaß und gebückt den Gegenden sein Weh; Sie schienen sich mit ihm nach ihr zu sehnen, und seufzten: "Lalage!"

An die preußische Armee.

Unüberwundnes Heer! mit dem Tod und Vers

In Legionen Feinde dringt;

derben

Um das der frohe Sieg die gold'nenFlügel schwingt, O Heer, bereit zum Siegen oder Sterben!

Sieh! Feinde, deren Last die Hügel fast versinken,

Den Erdkreis beben macht,

Ziehn gegen dich, und drohn mit Qual und ew'ger Nacht;

Das Wasser fehlt, wo ihre Rosse trinken!

Der dürre, schiele Neid treibt feile Söld

ner-Schaaren

Aus West und Süd heraus,

Und Nordens Höhlen spey'n, so wie des

Osts, Barbaren

und Ungeheu'r, dich zu verschlingen, aus!

So tobt ein Flammen-Meer, das aus Vesuvens Munde

Sich donnernd in das Feld ergießt,

Mit dem Furcht und der Tod in Städt' und

Dörfer fließt;

Das Wasser flieht das Land, und kocht auf heißem Grunde!

Verdopple deinen Muth, 9 Heer! der
Feinde Fluten

Hemmt Friedrich, und dein starker Arm;
Und die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm:
Sie bligt durch dich auf ihn, und seine Rücken
bluten.

Die Luft wird deinen Ruhm zur späten

Nachwelt wehen;

Die klugen Enkel ehren dich,

Ziehn dich den Römern vor, dem Cäsar Frie

derich,

Und Böhmens Felsen sind dir ewige Trophäen!

Nur schone, wie bisher, im Lauf von großen Thaten,

Den Landmann, der dein Feind nicht ist! Hilf seiner Noth, wenn du von Noth entfernet bist;

Das Rauben überlaß den Feigen und Croaten!

Ich seh, ich sehe schon (freut euch, o Preu Bens Freunde!) Die Tage deines Ruhms sich nah'n.

In Ungewittern ziehn die Wilden stolz heran, Doch Friedrich winket dir; wo sind sie nun, die

Feinde?

« AnteriorContinuar »