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Seiner Durchlaucht

dem Fürsten Bismarck

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achtzigsten Geburtstage

in inniger Verehrung und Dankbarkeit

ehrfurchtsvoll dargebracht.

Bismarck.

Ich träumte

Und schaute zurück in den Lauf der Zeiten, Da sah ich ein Volk, mit mächtigen Gliedern Lag es über den Ländern der Erde,

Mit ehernen Fingern die Menschen packend,
Und gierig und grausam

Mit Spinnenarmen in seine Netze
Riß es rings die zagenden Völker
Und sog das Blut aus ihren Adern
Und das Leben aus zuckenden Leibern.
Und in den klaffenden Wucherrachen
Schlang es hinein das Gold der Erde.
Sklaven und Knechte und zitternde Weiber,
Fürsten und Herren und freie Recken
Schleppte das rasende Ungeheuer

In die lebenvernichtende, wollustgebärende,
Jammerbrütende ewige Stadt.

O heiliges Rom, in deine Mauern

Trugst du zu Haufen Beute um Beute,
Und triumphierend deine Opfer

Führtest du hin zum Kapitol.

Da saßen im prahlenden Siegestaumel

Beim Mahle schwelgend die stolzen Krieger, Und lüsterner Mund verpraßte die Beute, Und Pracht und Prunk verzehrte das Gold!

Dirnen wiegten die üppigen Leiber,
Und empor im tollen Genusse

Lohten die Flammen der wilden Begierde.
Und zur Seite, mit düsterem Blicke,
Standen klagend die armen Opfer,

Mit Derzweiflung im starren Herzen
Den erlösenden Tod erwartend.

Ich träumte

Und schaute zurück in den Lauf der Zeiten.
Da sah ich ein Volk, in frischer Jugend
Stieg es herab aus des Nordens Höhen,
Keusch und rein, und ungebrochen
Blickte aus blauen, leuchtenden Augen
Keck und verwegen die junge Kraft.
Auf der Stirne, der blond umwallten,
Thronte lichte, sonnige Klarheit,

Und im Herzen glühte der Mut.

Deutsches Volk, dich grüßten voll Sehnsucht
Rings die Länder, die Völker der Erde:
Bist du der Retter, nach dem wir schreien,
Bist du der Helfer aus schwerer Not?
Und in die linden, weichen Lüfte,
Die in des Südens grünenden Feldern
Den Sinn umschmeicheln, die Glieder lösen
Und alle Kraft aus dem Körper saugen,
Brach es herein wie Wettersturm,
Niederschlagend, wie Hagelwetter,
Rings das üppige, kecke Leben.
Und alle die pesterfüllten Düfte

Flohen erschreckt vor dem jagenden Sturme,

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