Er ist ein Wurm, ein Sandkorn in der Welt; Die Welt ist selbst ein Punkt, wann ich an dir sie messe. Wie hofft er dann, den deinen auszuwähren? 3. Trauerode, beim Absterben seiner geliebten Mariane.1) Nov. 1736. (Gekürzt.) Soll ich von deinem Tode singen? O Mariane! welch ein Lied, Wann Seufzer mit den Worten ringen Nicht Reden, die der Wig gebieret, Wo flieh' ich hin? In diesen Toren Hier Kinder - ach! mein Blut muß lodern Wann sie dich stammelnd von mir fordern; 1) Älteste Tochter des Herrn Samuel Wyß, vermählt 1731, gest. 30. Oftober 1736 einen Monat nach der übersiedelung nach Göttingen. 25 soll mein Herz nicht um dich weinen? Dein Vaterland, dein Recht zum Glücke, Dort in den bittern Abschiedsstunden, 45 Dein Herz hing ganz an meinem Herzen Voll Angst bei meinem kleinsten Schmerzen, Ein nie am Eiteln fester Wille, 55 Ein Herz, gemacht, mein Leid zu mindern, Ach! herzlich hab' ich dich geliebet, 60 Mehr als ich selbst vorhin gedacht. 35 Die Reise nach Göttingen fing zu Schiff an. (Haller.) 47 Schmerzen, schwache Dekl. Wie oft, wann ich dich innigst füßte, " Wie? wann ich sie verlassen müßte!" 65 Jm dicksten Wald, bei finstern Buchen, Auch in des Himmels tiefer Ferne Dort wird an dir die Unschuld glänzen Vollkommenste! die ich auf Erden So stark und doch nicht g'nug geliebt! Wie liebenswürdig wirst du werden, 85 Nun dich ein himmlisch Licht umgibt. Mich überfällt ein brünstigs Hoffen, sprich zu meinem Wunsch nicht nein! halt die Arme für mich offen! Ich eile, ewig dein zu sein! VI. Friedrich von Hagedorn. Geb. zu Hamburg am 23. April 1708, studierte in Jena die Nechte, lebte einige Jahre als Privatsekretär des dänischen Gesandten in London und seit 1733 als Sekretär der englischen Handelsgesellschaft in Hamburg, wo er 1754 starb. Er war mit französischer und englischer Bildung vertraut, liebte besonders die anakreontische Poesie der Alten und verherrlichte in leichter und gefälliger Form den Lebensgenuß. Im Tone anmutiger Unterhaltung sind auch seine Fabeln und Erzählungen geschrieben, mit denen er der Vorliebe der Zeit für diese Dichtung Rechnung strug. Der literarische Streit berührte ihn nicht, aber er war, wie der Leipziger Kreis der „Bremer Beiträger“, der ihn hoch verehrte (vgl. Klopst. „An Giseke“), der Gottschedschen Richtung fremd. „Er war der erste ueuere deutsche Dichter, welcher den Geschmack und die Korrektheit der Minnesänger wieder erreichte und dadurch für unsere Literatur zurückgewann.“ [Scherer.] 1. Griechische Scolien. Möchten wir doch nur erkennen, = 1 Nachdichtungen griechischer Strophen (oxóliov sc. μélos gefang). Die Originale bei Athenaeus. V. 8-21 von Alcaeus. Rund |