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15

Wer mißt dem Winde seinen Lauf?
Wer heißt die Himmel regnen?

Wer schließt den Schoß der Erden auf,
Mit Vorrat uns zu segnen?

O Gott der Macht und Herrlichkeit!
20 Gott, deine Güte reicht so weit,
So weit die Wolken reichen!

Dich predigt Sonnenschein und Sturm,
Dich preist der Sand am Meere.
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
25 Bringt meinem Schöpfer Ehre!

Mich, ruft der Baum in seiner Pracht,
Mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht;
Bringt unserm Schöpfer Ehre!

Der Mensch, ein Leib, den deine Hand 30 So wunderbar bereitet;

Der Mensch, ein Geist, den sein Verstand,
Dich zu erkennen, leitet;

Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und Preis,
Ist sich ein täglicher Beweis

35 Von deiner Güt' und Größe.

Erheb' ihn ewig, o mein Geist!

Erhebe seinen Namen!

Gott, unser Vater, sei gepreist,
Und alle Welt sag' Amen!

40 und alle Welt fürcht' ihren Herrn
Und hoff' auf ihn und dien' ihm gern!
Wer wollte Gott nicht dienen?

26. Weihnachtslied.

Dies ist der Tag, den Gott gemacht;
Sein werd' in aller Welt gedacht!
Jhn preise, was durch Jesum Christ
Im Himmel und auf Erden ist!

5 Die Völker haben dein geharrt,
Bis daß die Zeit erfüllet ward;
Da sandte Gott von seinem Thron
Das Heil der Welt, dich, seinen Sohn.

10

Wenn ich dies Wunder faffen will,
So steht mein Geist vor Ehrfurcht still;
Er betet an, und er ermißt,

Daß Gottes Lieb' unendlich ist.

Damit der Sünder Gnad' erhält,
Erniedrigst du dich, Herr der Welt,
15 Nimmst selbst an unsrer Menschheit teil,
Erscheinst im Fleisch und wirst uns Heil.
Dein König, Zion, kömmt zu dir:
„Ich komm', im Buche steht von mir;
Gott, deinen Willen tu' ich gern.“
20 Gelobt sei, der da kömmt im Herrn!
Herr, der du Mensch geboren wirst,
Immanuel und Friedefürst,

Auf den die Väter hoffend sahn,
Dich, Gott Messias, bet' ich an.

25 Du, unser Heil und höchstes Gut,
Vereinest dich mit Fleisch und Blut,
Wirst unser Freund und Bruder hier,
Und Gottes Kinder werden wir.

30

Gedanke voller Majestät!

Du bist es, der das Herz erhöht.
Gedanke voller Seligkeit!

Du bist es, der das Herz erfreut.

Durch Eines Sünde fiel die Welt.
Ein Mittler ist's, der sie erhält.

35 Was zagt der Mensch, wenn der ihn schüßt, Der in des Vaters Schoße sißt?

Jauchzt, Himmel, die ihr ihn erfuhrt,
Den Tag der heiligsten Geburt!
Und Erde, die ihn heute sieht,

40 Sing ihm, dem Herrn, ein neues Lied!

Dies ist der Tag, den Gott gemacht;
Sein werd' in aller Welt gedacht!
Ihn preise, was durch Jesum Christ
Im Himmel und auf Erden ist.

27. Abendlied.

Herr, der du mir das Leben
Bis diesen Tag gegeben,
Dich bet' ich kindlich an!
Ich bin viel zu geringe
5 Der Treue, die ich singe,
Und die du heut an mir getan.

Mit dankendem Gemüte
Freu' ich mich deiner Güte;
Ich freue mich in dir.

10 Du gibst mir Kraft und Stärke,
Gedeih'n zu meinem Werke,

Und schaffst ein reines Herz in mir.

Gott, welche Ruh' der Seelen,
Nach deines Worts Befehlen

15 Einher im Leben gehn,

Auf deine Güte hoffen,

Im Geist den Himmel offen

Und dort den Preis des Glaubens sehn!

Ich weiß, an wen ich glaube,

20 Und nahe mich im Staube
zu dir, o Gott, mein Heil!
Ich bin der Schuld entladen,
Ich bin bei dir in Gnaden,
Und in dem Himmel ist mein Teil.

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5

28. Passionslied.

(Gekürzt.)

Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken,
Mich in das Meer der Liebe zu versenken,
Die dich bewog, von aller Schuld des Bösen
Uns zu erlösen!

Vereint mit Gott, ein Mensch gleich uns auf Erden, Und bis zum Tod am Kreuz gehorsam werden;

An unsrer Statt gemartert und zerschlagen,
Die Sünde tragen:

Welch wundervoll hochheiliges Geschäfte!
10 Sinn' ich ihm nach, so zagen meine Kräfte,
Mein Herz erbebt; ich seh', und ich empfinde
Den Fluch der Sünde.

Gott ist gerecht, ein Rächer alles Bösen.
Gott ist die Lieb' und läßt die Welt erlösen.
15 Dies kann mein Geist mit Schrecken und Entzücken
Am Kreuz erblicken.

20

25

Es schlägt den Stolz und mein Verdienst danieder, Es stürzt mich tief, und es erhebt mich wieder, Lehrt mich mein Glück, macht mich aus Gottes Feinde Zu Gottes Freunde.

Herr! mein Heil, an dessen Blut ich glaube,

Ich liege hier vor dir gebückt im Staube,

Verliere mich mit dankendem Gemüte

In deine Güte.

Laß deinen Geist mich stets, mein Heiland, lehren, Dein göttlich Kreuz im Glauben zu verehren!

Daß ich, getreu in dem Beruf der Liebe,

Mich christlich übe.

29. Vertrauen auf Gottes Vorsehung.

Auf Gott, und nicht auf meinen Rat

Will ich mein Glücke bauen

Und dem, der mich erschaffen hat,

Mit ganzer Seele trauen.

5 Er, der die Welt
Allmächtig hält,

Wird mich in meinen Tagen
Als Gott und Vater tragen.

Er sah von aller Ewigkeit, 10 Wie viel mir nüßen würde, Bestimmte meine Lebenszeit, Mein Glück und meine Bürde. Was zagt mein Herz?

Jst auch ein Schmerz,

15 Der zu des Glaubens Ehre Nicht zu besiegen wäre?

Gott kennet, was mein Herz begehrt, Und hätte, was ich bitte,

Mir gnädig, eh' ich's bat, gewährt, 20 Wenn's seine Weisheit litte. Er sorgt für mich

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An dem, was wahrhaft glücklich macht, Läßt Gott es keinem fehlen;

35 Gesundheit, Ehre, Glück und Pracht Sind nicht das Glück der Seelen. Wer Gottes Rat

Vor Augen hat,

Dem wird ein gut Gewissen 40 Die Trübsal auch versüßen.

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