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und alle Leute würden lachen,

Wollt' ich als Lamech Läufer sein,— Sonst ging ich fleißig auf die Jagd,

Jezt schmerzt mein Fuß, —Gott sei's geklagt !

Doch kann ich auch im Zimmer jagen,

Man fange mir nur Hafen ein,

und lasse junge Bäume schlagen;

Die Stuben sind als Wald dann mein ;

Auch schaffe man mir Hunde an,

Daß ich, wie vormals, jagen kann.“

In selbst geschaffenem Gehege

Ward nun ein solcher Lårm gemacht, Als ob der wilde Jåger zöge,

Von Morgen an bis in die Nacht, Durch Hundgebell und Hörnerschall, Hurrahgeschrei und Peitschenknall.

Gleich über diesen Jagdrevieren
Logirte ein Philosophus,
Dem machte dieses Mordturniren

So manche Störung und Verdruß.

Drum kam er appellando ein :

Man möchte unten ruhig sein.

Was ich in meinen Zimmern mache, Schiert dies wohl einen andern was ?” Sprach Pitt,-,, das ist nur meine Sache! Mir macht einmal das Jagen Spaß.

Nicht einen Tage wird's eingestellt;

Herr! morgen wird ein Fuchs geprelit !

und ohn' ein einzig's Wort zu sagen,
Skisirte sich der Musensohn.

Er dachte: sollst du dich hier schlagen,
Wer zahlte wohl der Mühe Lohn?
Wenn er genug spektakelt hat,2
Kriegt' er das Ding schon selber satt.3

Auf einmal tråufelten die Decken

Des Britten, und gleich Båchen floß
Ein Wasserstrom aus allen Ecken
Herab, vom oberen Geschoß,
So daß das Wasser eine Hand
Hoch in den untern Zimmern stand.

und unter Schimpfen, unter Fluchen,
Hinkt unser Pitt die Trepp' hinan,
Die Sache selbst zu untersuchen,

Wer ihm wohl diesen Schur gethan ;*
Doch wie versteinert stand er da
Ob der Geschichte, die er sah.

Der Dichter saß auf einem Tische,

Und angelte; im Zimmer war
Viel Wasser, und in diesem Fische;
Die Dienerschaft trug immerdar
In großen Kübeln ohne Ruh

Das abgelaufne Wasser zu.

Herr, lassen Sie die Narrenstreiche !" Sprach hier der Britte voll Verdruß,,Sie machen meinen Forst zum Teiche,

Worinnen ich ersaufen muß.

Departed, lit. excused himself. 2 Has been noisy.

kriegen, to get tired.

3 Satt

4 Who has played him that trick.

Und das geht doch, Goddam! nicht an,
Daß ich so etwas leiden kann."—

Was ich in meiner Stube treibe,
Schiert dies wohl einen Andern was?
Denn ob ich lese oder schreibe,

Mir macht einmal das Fischen Spaß;
Auch nicht ein Tag wird ausgeseßt !
Herr! morgen wird ein Aal gehegt!

Doch, daß Sie sehen, ich bin billig,
So lassen Sie das Jagen sein;
Und ich hingegen stelle willig

Mein Lieblingsfach, das Fischen ein.“

Dies Faktum wurde registrirt,

und gegenseitig acceptirt.

6. Der Kampf im Finstern.

Ein trefflicher deutscher Komponist,
Der schon seit Jahren begraben,
Doch lange noch nicht vergessen ist,
That einst in Neapel sich laben,

Nicht an italischen Tönen allein,
Es schmeckte ihm auch der italische Wein;
Drum kam er vom doppelten Schmause
Oft doppelt selig nach Hause.

Und seinem treuen Diener Johann

Fing auch der Wein an zu schmecken, Deshalb ihn der Herr immer lieber gewann: Nun konnten beide sich necken,

M

Wenn Der wie Jener und Jener wie Der
Auf schmaler Diele bald hin und her
Des Abends bei Probegang' wankte,
Und mit der Diele dann zankte.

In einem Zimmerchen wohnten sie
Verträglich und lustig selbander.
Da standen, in schönster Symmetrie,

Zwei Betten gegen einander.

Noch sah man zwei Stühle, einen Schrank, einen Tisch,

Da saßen und aßen und tranken sie frisch,

Und schliefen dann beid' um die Wette

Als Gegenfüßler im Bette.

Und wenn sie am morgen aufgewacht,

und sich die Augen gerieben,

Ward oft noch der Jubel vom Abend belacht,

Und Scherz und Necken getrieben.

Hernach verfolgte jeder sein Ziel;

Sie gingen, sie blieben, wie's ihnen gefiei,

und spielten und pokulirten,

Wie Laune und Zufall sie führten.

Einst kam, an allen fünf Sinnen erkrankt,
Vom langen nåchtlichen Zechen,

Der Diener ins dunkele Zimmer gewankt,
Und tappte, ohne zu sprechen,

Mit vorgestreckter suchender Hand

Nach seinem Bett an der dunkeln Wand,

Ganz leis', um den Herrn nicht zu wecken ;
Er möcht' ihn sonst heute noch necken.

Allein kaum war auf dem Lager Johann
Dem Schlaf in die Arme gesunken,

'A walk of trial (whether they were sober or not).

Da stolpert der Herr erst die Treppen heran,

So gut wie der Diener betrunken.

Er öffnet das Zimmer, er findet kein Licht,
So sehr er auch ruft, der Diener kommt nicht—
Der Schelm ist außer dem Hause,
Gewiß noch bei luftigem Schmause."

Was hilfts? er muß im Dunkeln allein
Zu Bette zu gehn sich bequemen.
Schon taumelt er mitten ins Zimmer hinein,
Um seinen Johann zu beschåmen.

Uch, wenn er das Bette nur finden kann !
Wahrhaftig er hat es—er stößt sich daran,
Sonst hått' er's in wenig Sekunden
Für heute wohl schwerlich gefunden.

Doch was nun Oben, was Unten sei,
Studirt er mit ernstem Bekümmern ;
Da sieht er, in freundlicher Schelmerei,

Die Sterne durchs Fensterchen schimmern.
Nun weiß er auf einmal des Bettes Stand;
Er muß mit dem Kopfe sich rechter Hand,
Dem Bette des Dieners entgegen,
Mit beiden Füßen sich legen.

Er thut's, und schlummert im Augenblick,
Und tråumt von rauschenden Chören,
Und rauschendem Wein.-Doch bdses Geschick!
Wie kannst du so grausam ihn stören !
Es weckt ihn ein grimmiger Stoß ins Gesicht,
Er fürchtet Banditen, doch sieht er sie nicht,

Und seufzt unter mehreren Stößen:

Wer wird aus der Noth mich erlösen ?——

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