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Ich sei, gewährt mir die Bitte,

In euerm Bunde der dritte."

5.-Arion.

Arion war der Tône Meister,

Die Zither lebt' in seiner Hand;
Damit ergôst' er alle Geister,

Und gern empfing ihn jedes Land.
Er schiffte goldbeladen

Jezt von Tarent's Gestaden
Zum schönen Hellas heimgewandt.

Zum Freunde zieht ihn sein Verlangen,
Ihn liebt der Herrscher von Korinth.
Eh in die Fremd' er ausgegangen,
Bat der ihn, brüderlich gesinnt:
Laß dir's in meinen Halien
Doch ruhig wohlgefallen!

Viel kann verlieren, wer gewinnt.

Arion sprach: Ein wandernd Leben
Gefällt der freien Dichterbrust.

Die Kunst, die mir ein Gott gegeben,
Sie sei auch vieler Tausend Lust.
An wohlerworbnen Gaben

Wie werd' ich einst mich laben,

Des weiten Ruhmes froh bewußt !//

Er steht im Schiff' am zweiten Morgen,
Die Lüfte wehen lind und warm,

,, Periander, eitle Sorgen!

Vergiß sie nun in meinem Arm:

Wir wollen mit Geschenken

Die Götter reich bedenken,

Und jubeln in der Gåste Schwarm.”—

Es blieben Wind und See gewogen,

Auch nicht ein fernes Wölkchen graut;
Er hat nicht allzuviel den Wogen,
Den Menschen allzuviel vertraut.
Er hört die Schiffer flüstern,
Nach seinen Schäßen lüstern ;
Doch bald umringen sie ihn laut.

" Du darfst, Urion, nicht mehr leben:
Begehrst du auf dem Land' ein Grab,
So mußt du hier den Tod dir geben;
Sonst wirf dich in das Meer hinab.”—
So wollt ihr mich verderben ?

Ihr mögt mein Gold erwerben,

Ich kaufe gern mein Blut euch ab.

,,Nein, nein, wir lassen dich nicht wandern, Du wårst ein zu gefährlich Haupt.

Wo blieben wir vor Periandern,1

Verriethst du, daß wir dich beraubt ?

Uns kann dein Gold nicht frommen,
Wenn wieder heimzukommen,

Uns nimmermehr die Furcht erlaubt."

Gewährt mir denn noch eine Bitte,

Gilt, mich zu retten, kein Vertrag:

Daß ich nach Zitherspieler Sitte,

Wie ich gelebet, sterben mag:

Wenn ich mein Lied gesungen,

Die Saiten ausgeklungen,

Dann fahre hin des Lebens Tag.

Die Bitte kann sie nicht beschämen,

Sie denken nur an den Gewinn.

-

Where could we stay free from fear of Periander.

N

Doch solchen Sånger zu vernehmen,
Das reizet ihren wilden Sinn.

Und wollt ihr ruhig lauschen,

Laßt mich die Kleider tauschen:

Im Schmuck nur reißt Apoll mich hin.“

Der Jüngling hüllt die schönen Glieder

In Gold und Purpur wunderbar. Bis auf die Sohlen wallt hernieder Ein leichter faltiger Talar;

Die Arme zieren Spangen,

Um Hals und Stirn und Wangen Fliegt duftend das bekrånzte Haar.

Die Zither ruht in seiner Linken,
Die Rechte hålt das Elfenbein;
Er scheint erquickt die Luft zu trinken,
Er strahlt im Morgensonnenschein.
Es staunt der Schiffer Bande;
Er schreitet vorn zum Rande,
Und sieht in's blaue Meer hinein.

Er fang:

Gefährtinn meiner Stimme!

Komm, folge mir ins Schattenreich!

Ob auch der Höllenhund ergrimme,
Die Macht der Tône zähmt ihn gleich.
Elysiums Heroen,

Dem dunkeln Strom entflohen!

Ihr Friedlichen, schon grüß' ich euch !

Doch könnt ihr mich des Grams entbinden?
Ich lasse meinen Freund zurück.
Du gingst, Eurydizen zu finden;
Der Hades barg dein füßes Glück.

Da wie ein Traum zerronnen,
Was dir dein Lied gewonnen,1
Verfluchtest du der Sonne Blick.

Ich muß hinab, ich will nicht zagen,
Die Götter schauen aus der Höh'.
Die ihr mich wehrlos habt erschlagen,
Erblasset, wenn ich untergeh' !

Den Gast, zu euch gebettet,
Ihr Nereiden, rettet !"—
So sprang er in die tiefe See.

Ihn decken alsobald die Wogen,
Die sichern Schiffer segeln fort.
Delphine waren nachgezogen,

Als lockte sie ein Zauberwort:
Eh' Fluthen ihn ersticken,

Beut einer ihm den Rücken,

Und trågt ihn sorgsam hin zum Port.

"I Leb' wohl, und könnt' ich dich belohnen,
Du treuer, freundlicher Delphin!
Du kannst nur hier, ich dort nur wohnen:
Gemeinschaft ist uns nicht verliehn.

Dich wird auf feuchten Spiegeln
Noch Galatea zügeln,

Du wirst sie stolz und heilig ziehn.“

Arion eilt nun leicht von hinnen,

Wie einst er in die Fremde fuhr ;
Schon glänzen ihm Korinthus Zinnen,

Er wandelt singend durch die Flur.

! When, like a dream, that had vanished which thy song had gained thee.

Mit Lieb' und Luft geboren
Vergißt er, was verloren,

Bleibt ihm der Freund, die Zither nur.

Er tritt hinein: Vom Wanderleben,
Nun ruh' ich, Freund, an deiner Brust.
Die Kunst, die mir ein Gott gegeben,
Sie wurde vieler Tausend Lust.
Zwar falsche Räuber haben

Die wohlerworbnen Gaben;

Doch bin ich mir des Ruhms bewußt."

Dann spricht er von den Wunderdingen,
Daß Periander staunend horcht.
„Soll Jenen solch ein Raub gelingen?
Ich hått' umsonst die Macht geborgt.
Die Thåter zu entdecken,

Mußt du dich hier verstecken,

So nah'n sie wohl sich unbesorgt."

und als im Hafen Schiffer kommen,
Bescheidet er sie zu sich her.

Habt vom Arion ihr vernommen?
Mich kümmert seine Wiederkehr."

Wir ließen recht im Glücke

Ihn in Tarent zurücke.-

Da siehe, tritt Arion her.

Gehüllt sind seine schönen Glieder,

In Gold und Purpur wunderbar. Bis auf die Sohlen wallt hernieder Ein leichter faltiger Talar;

Die Arme zieren Spangen,

Um Hals und Stirn und Wangen

Fliegt duftend das bekränzte Haar.

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