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Freude hat mir Gott gegeben!

Sehet! wie ein goldner Stern
Aus der Hülfe, blank und eben
Schält sich der metallne Kern.
Von dem Helm zum Kranz
Spielt's, wie Sonnenglanz.
Auch des Wappens nette Schilder
Loben den erfahrnen Bilder.2

Herein! herein !

Gesellen alle, schließt den Reihen,
Daß wir die Glocke taufend weihen!
Concordia soll ihr Name sein.
Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine
Versammle sie die liebende Gemeine.

Und dies sei fortan ihr Beruf,

Wozu der Meister sie erschuf:
Hoch über'm niedern Erdenleben
Soll sie im blauen Himmelszelt,
Die Nachbarin des Donners, schweben,
Und grånzen an die Sternenwelt ;
Soll eine Stimme sein von oben,
Wie der Gestirne helle Schaar,
Die ihren Schöpfer wandelnd loben,
Und führen das bekränzte Jahr.
Nur ewigen und ernsten Dingen

Sei ihr metallner Mund geweiht,

und stündlich mit den schnellen Schwingen

Berühr' im Fluge sie die Zeit.3

Dem Schicksal leihe sie die Zunge;

Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,

2 Moulder.

1 Unfolds. Time with his quick wings touch it.

3

Every hour, may flying

Begleite sie mit ihrem Schwunge
Des Lebens wechselvolles' Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet.
Der mächtig tönend ihr entschallt,
So lehre sie, daß nichts bestehet,
Daß alles Irdische verhallt.

Jego mit der Kraft des Stranges
Wiegt die Glock' mir aus der Gruft,

Daß sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft!
Ziehet, ziehet, hebt!

Sie bewegt sich, schwebt!
Freude dieser Stadt bedeute,2
Friede sei ihr erst Geläute.

3.-Des Knaben Berglied.
Ich bin vom Berg der Hirtenknab',
Seh' auf die Schlöffer all herab.
Die Sonne strahlt am ersten hier,
Am långsten weilet sie bei mir.

Ich bin der Knab' vom Berge !

Hier ist des Stromes Mutterhaus,
Ich trink' ihn frisch vom Stein heraus;
Er braust vom Fels in wildem Lauf,
Ich fang' ihn mit den Armen auf.

Ich bin der Knab' vom Berge!

[blocks in formation]

Sind Blik und Donner unter mir,
So steh' ich hoch im Blauen hier;
Ich kenne sie und rufe zu:
Laßt meines Vaters Haus in Ruh!
Ich bin der Knab' vom Berge!

Und wenn die Sturmglock' einst erschallt,
Manch Feuer auf den Bergen wallt,
Dann steig' ich nieder, tret' in's Glied,
Und schwing' mein Schwert, und sing' mein Lied
Ich bin der Knab' vom Berge

4. Hochzeit lied.

Wir singen und sagen vom Grafen so gern,
Der hier in dem Schlosse gehauset,
Da wo ihr den Enkel des seligen Herrn,
Den heute vermählten, beschmauset.1
Nun hatte sich jener im heiligen Krieg
zu Ehren gestritten durch mannichen Sieg,
Und als er zu Hause vom Rösselein stieg,
Da fand er sein Schlöffelein oben ;
Doch Diener und Habe zerstoben.

Da bist du nun, Gråflein, da bist du zu Haus,
Das Heimische findest du schlimmer!
Zum Fenster da ziehen die Winde hinaus,

Sie kommen durch alle die Zimmer.

Was wäre zu thun in der herbstlichen Nacht?
So hab' ich doch manche noch schlimmer vollbracht;
Der Morgen hat Alles wohl besser gemacht.
Drum rasch bei der mondlichen Helle
In's Bett, in das Stroh, in's Gestelle !

J Literally: Feast upon; celebrate his (nuptial) feast.

Und als er im willigen Schlummer so lag,
Bewegt es sich unter dem Bette.

Die Ratte, die raschle, so lange sie mag!
Ja, wenn sie ein Bröselein1 håtte !
Doch siehe da stehet ein winziger Wicht,
Ein Zwerglein, so zierlich mit Ampelen-Licht,
Mit Rednergeberden und Sprechergewicht,
Zum Fuß des ermüdeten Grafen,

Der, schläft er nicht, möcht' er doch schlafen.*

Wir haben uns Feste hier oben erlaubt,
Seitdem du die Zimmer verlassen;

Und weil wir dich weit in der Ferne geglaubt
So dachten wir eben zu prassen.

Und wenn du vergönnest, und wenn dir nicht graut,

So schmausen die Zwerge, behaglich und laut,

Zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut.
Der Graf im Behagen des Traumes:
Bedienet euch immer des Raumes!

Da kommen drei Reiter, sie reiten hervor,
Die unter dem Bette gehalten;
Dann folget ein singendes, klingendes Chor
Possierlicher kleiner Gestalten;

Und Wagen auf Wagen mit allem Geråth,
Daß einem so4 Hören und Sehen vergeht,

Wie's nur in den Schlössern der Könige steht;
Zuleht auf vergoldetem Wagen

Die Braut und die Gåste getragen.

So rennet nun Alles in vollem Galopp,
Und kührt's sich im Saale sein Pläßchen ;

A little crumb. 2 With the mien and gravity of an orator. 'Although not asleep, still inclined to sleep. 4 Both. 5 Chooses.

Zum Drehen und Walzen und lustigen Hopp
Erkieset sich Jeder sein Schäßchen.1

Da pfeift es und geigt es und klinget und klirrt,
Da ringelt's und schleift es und rauschet und wirrt,

Da pispert's und knistert's und flistert's und schwirrt ;o
Das Gråflein, es blicket hinüber,

Es dünkt ihn, als låg' er im Fieber.

Nun dappelt's und rappelt's und klappert's im Saal,2
Von Bånken und Stühlen und Tischen,

Da will nun ein Jeder am festlichen Mahl
Sich neben dem Liebchen erfrischen.

Sie tragen die Würste, die Schinken, so klein,
und Braten und Fisch und Geflügel herein;
Es kreiselt beständig der köstliche Wein;
Das toset und koset so lange,

Verschwindet zulegt mit Gesange.

*

Und sollen wir fingen, was weiter geschehn,
So schweige das Toben und Tosen.
Denn was er so artig im Kleinen gesehn,
Erfuhr er, genoß er im Großen.
Trompeten und klingender, singender Schall,
Und Wagen und Reiter und bråutlicher Schwall
Sie kommen und zeigen und neigen sich all,

unzählige, selige Leute.

So ging es und geht es noch heute.

5.-Ueb' immer Treu' und Redlichkeit.

Ueb' immer Treu und Redlichkeit

Bis an dein kühles Grab,

Sweet-heart.

2 All expressions of different noises.

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