9.-Lied eines Armen. Ich bin so gar ein armer Mann, Ich möchte wohl nur einmal noch In meiner lieben Eltern Haus Der bittre Kummer ist mein Theil, Seit sie begraben sind. Der Reichen Gårten seh' ich blüh'n, Den Sorg' und Mühe trat, Doch weil ich gern mit stillem Weh In froher Menschen Schwarm, und wünsche Jedem guten Tag So herzlich und so warm. O reicher Gott! du ließest doch Noch steigt in jedem Dörflein ja Die Orgel und der Chorgesang Ertönet jedem Ohr. Noch leuchtet Sonne, Mond und Stern So liebevoll auch mir, Und wann die Abendglocke hallt, Da red' ich, Herr, mit dir. Einst dffnet jedem Guten sich Dein hoher Freudensaal, Dann komm' auch ich im Feierkleid, Und sebe mich an's Mahl. 10. Die Kapelle. Droben stehet die Kapelle, Schauet still ins Thal hinab, Drunten singt bei Wies' und Quelle Froh und hell der Hirtenknab'. Traurig tönt das Glöcklein nieder, Stille sind die frohen Lieder, Und der Knabe lauscht empor. Droben bringt man sie zu Grate, Dir auch singt man dort einmal 1 Funeral song. Fünfter Abschnitt. Vermischte Gedichte. 1.-Der Zauberlehrling. Hat der alte Herenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort' und Werke Merkt' ich, und den Brauch, Und mit Geistesstårke Thu' ich Wunder auch. Balle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen ; Bist schon lange Knecht gewesen ; Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf. Eile nun und gehe Mit dem Wassertropf! Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, und mit reichem vollem Schwalle Seht, er läuft zum Ufer nieder; Wahrlich! ist schon an dem Flusse, Und mit Bligesschnelle wieder Ist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweitenmale ; Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt ! Stehe! stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Uch, ich merk' es! Wehe! wehe! Ach das Wort, worauf am Ende Bringt er schnell herein, Stürzen auf mich ein. Will ihn fassen. Das ist Tücke ! Ach! nun wird mir immer bånger! Welche Miene! welche Blicke ! O, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh' ich über jede Schwelle Doch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen, Der nicht hören will! Stock, der du gewesen, Steh doch wieder still! Gar nicht lassen? Will dich halten, Und das alte Holz behende Mit dem scharfen Beile spalten. Seht, da kommt er schleppend wieder! Seht, er ist entzwei ! Und nun kann ich hoffen, Und ich athme frei! Wehe! wehe! Beide Theile Schon als Knechte Völlig fertig in die Höhe! Helft mir, ach ihr hohen Mächte! Und sie laufen: Naß und nåsser Wird's im Sacl und auf den Stufen 1 The smooth (sharp) edge. |