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und die in Welschland liegen,
Wo ihnen die Erde zu heiß;
und die der Nilschlamm decket,
Und der arabische Sand,
Sie steigen aus ihren Gråbern,

Sie nehmen's Gewehr zur Hand.

und um die zwölfte Stunde

Verläßt der Trompeter sein Grab, und schmettert in die Trompete, und reitet auf und ab.

Da kommen auf luftigen Pferden
Die todten Reiter herbei,
Die blutigen, alten Schwadronen
Zu Waffen mancherlei.

Es grinsen die weißen Schädel
Wohl unter'm Helm' hervor,
Es halten die Knochenhånde

Die langen Schwerter empor.

Und um die zwölfte Stunde
Verläßt der Feldherr sein Grab,
Kommt langsam hergeritten,
Umgeben von seinem Stab.

Er trågt ein kleines Hütchen,
Er trågt ein einfach Kleid,

Und einen kleinen Degen
Trågt er an seiner Seiť.

Der Mond mit gelbem Lichte
Erhellt den weiten Plan,
Der Mann im kleinen Hütchen

Sieht sich die Truppen an.

Die Reihen präsentiren

Und schultern das Gewehr
Dann zieht mit klingendem Spiele
Vorüber das ganze Heer.

Die Marschåll' und Generale
Schließen um ihn einen Kreis,
Der Feldherr sagt dem Nächsten
In's Ohr ein Wörtchen leis'.

Das Wort geht in die Runde,
Klingt wieder fern und nah':
"Frankreich heißt die Parole,
Die Losung:

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Sankt Helena !"—

Das ist die große Parade

Im elyseischen Feld',

Die um die zwölfte Stunde
Der todte Cåsar hålt.

7. Spruch des Confucius.

Dreifach ist der Schritt der Zeit.

Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, Pfeilschnell ist das Jeßt entflogen, Ewig still steht die Vergangenheit.

Keine Ungeduld beflügelt

Ihren Schritt, wenn sie verweilt. Keine Furcht, kein Zweifeln zügelt

Ihren Lauf, wenn sie enteilt. Keine Reu, kein Zaubersegen Kann die Stehende bewegen.

Möchtest du beglückt und weise

Endigen des Lebens Reise ?

Nimm die Zögernde zum Rath,

Nicht zum Werkzeug deiner That. Wähle nicht die Fliehende zum Freund, Nicht die Bleibende zum Feind.

8.-Wir sind Sieben.

Ein einfach Kind,

Das frisch, gesund und roth, Dem Leben in jeder Ader rinnt,

Was weiß wohl das vom Tod?

Ich sah ver dem Dorf ein Mädchen stehn,
Acht Jahre mochte sie zählen,
ums Köpfchen hingen die Locken schön,
Als sollt' es darin sich verhehlen.

Sie sah so recht fromm und båurisch aus
In ihrem wilden Kleide,

Sie war so niedlich, sie war so kraus ;
Es war eine Augenweide.

Wie viel hast an Brüdern und Schwestern du
Lieb Mädchen, o wolle mir's sagen !
"Wir alle sind Sieben!" rief sie mir zu,
Die Augen hoch aufgeschlagen.

Und wo denn sind sie? sprich doch frei!
Sie sprach dann auf solches Verlangen:

Es wohnen ihrer zu Convay zwei,
Zwei sind auf die See gegangen;

Der Kirchhof ihrer zwei verschließt,

Die Schwester, den Bruder daneben, Und dort, wo am Kirchhof die Hütte du siehst, Thu' ich mit der Mutter leben.“

R

Du sagst, daß ihrer zu Convay zwei,

Und zwei noch auf dem Meere,

Und dennoch Sieben ?— Wie das nun sei,
Süß Mädchen mich belehre !

Das kleine Mädchen erwiedert drauf:

„Wir sind sieben, Mädchen und Knaben, Es nahm ihrer zwei schon der Kirchhof auf, Sie sind bei dem Baume begraben."

" Du freust dich des Lebens, mein Mågdelein, Bist frohem Spiel ergeben,

Doch schließt ihrer Zwei schon der Kirchhof ein, So sind nur noch Fünf am Leben.

"I Es ragen die grünen Gråber hervor,“ Erwiederte drauf die Kleine,

„, Zwölf Schritt' ungefähr von der Mutter Thor Da liegen der Brüder Gebeine.

Oft strick' ich meine Strümpfe dort,
Oft dort mein Tuch ich nåhe,
Dann sig ich und sing ich am lieben Ort
In meiner Lieben Nåhe.

Und oft bei der Sonne legtem Strahl,
Wenn es noch hübsch und helle,
So nehm' ich mein kleines Abendmahl,
Und ess' es an jener Stelle.

Zuerst schlief die kleine Johanna ein:
Im Bette mußte sie klagen,
Bis Gott sie erlöset von ihrer Pein,

Dann ward sie weggetragen.

und auf den Kirchhof hingebracht.

So lang der Sommer währte
Hab' ich mit John mein Spiel gemacht
Um Ort, wo ein sie kehrte.

Und bei des Winters weißer Pracht,

Als ich lief in die Weite,

Ward Bruder John auch fortgebracht,
und liegt an ihrer Seite."

Wie viel nun seid ihr denn, sprach ich,
Wenn Zwei euch micht geblieben?
Die Klein' sprach wiederholentlich:
"Herre, wir sind Sieben!"

Die Todten aber sind doch todt,

Dem Himmel zugeschrieben!

Doch waren das Worte nur in den Wind,

Die Kleine sprach, stets gleichgesinnt:

"O laß, wir bleiben Sieben!//

9.-Wår' ich im Bann von Mekka's Thoren.

Wår' ich im Bann von Mekka's Thoren,

Wår' ich auf Yemens glüh'ndem Sand,

War' ich am Sinai geboren,

Dann führt' ein Schwert wohl diese Hand;

Dann zog' ich wohl mit flücht'gen Pferden
Durch. Jethro's flammendes Gebiet ;
Dann hielt' ich wohl mit meinen Heerden
Rast bei dem Busche, der geglüht ;

Dann Abends wohl vor meinem Stamme,
In eines Zeltes luft'gem Haus,

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