2. Liebestreu und Liebeskraft. (Siehe Bragur I. S. 274, auch Büschings Volkslieder, S. 146.) Herzchen, mein Schäßchen, bist tausendmal mein, Laß dir kein'n andern nicht lieber seyn! Kommt dir gleich einer, ist schöner als ich, Herzchen, mein Schäßchen, gedenke an mich. ,,Meine Augen, die haben verloren ihren Schein, ,,Mein junges Herz hast du genommen ein; ,,Mein Freud hat sich im Trauern verstellt, ,,Kann nicht lieb haben, als was mir jezt gefällt!” Keine Rose so lieblich riechen kann, Man kann sie in keinen Kasten versperren, Und schreiben die Nacht bis wieder am Tag, 3. Lied eines verschmähten Liebhabers oder die Wan kelmüthige. (Siehe Bragur 1. S. 275, und Büschings Volkslieder, S. 148.) Oft mancher muß leiden und hat's nit verschuldt, Hoffårtiges Weibsbild, was führst du im Sinn? Warum thust du wanken bald hin und bald her? Daß ich von einem Weibsbild veriret soll seyn, Ich weiß ein hübsch' Rose von schöner Gestalt, 4. Das Bräutlein. (Siche Bragur L. S. 281, auch in Büschings Volkslieder, S. 63.) Gegenstück zu bem im 1. Theit unserer Sammlung S. 208 mitgetheilten Liede: „Ein Wortspiel.“ Als ein Braut'gam die erste Nacht Er wußt aber bald Rath darzu, Den ich dir hier leg' in den Mund." Darauf zu scherzen bald begunnt, und that sich baß befleißen. Der Handel, da er war vollendt, „Ob ich dir jezt hab weh gethan?”. ,,,, nein, fagt's, lieber Bräutigam, ,,,,Hab dich auch drum nicht biffen!"'"' 5. Liebesbrief eines schwäbischen Landmädchens. (Siehe Bragur I. S. 283.) (Vergl. mit „Luftiger Bulerbrief“ aus Büschings wöchentlichen Nachrichten, im 3. Theile unserer Sammlung.) Einen freundlichen Gruß zu aller Stund Wünsch' ich meinem vielgeliebten Schatz aus Herzensgrund, Du meines Herzens Schaß und Paradeis, Antwort des Liebhabers. Liebster Schah, halte fest, Mich und dich scheidet Niemand. Gott im Herzen und den Liebsten im Arm, Eh müß der Himmel fallen ein, Und auch die Sternlein ganz verblassen, 6. u. 7. Zwei schöne Bergreyen (Gesänge). Der erst:,, Wohlauf, ihr guten Gesellen," der ander:,,herzlich thut mich erfreuen" u. s. w. Gedruckt zu Nürnberg durch Christoph Gutknecht o. J. Der ander Gesang auch, mit einigen Abweichungen, in Görres Volks, und Meisterlieder S. 35 und im Wunderhorn I. S. 239. 1. Wohlauf, ihr guten Gesellen! Auf Sankt Annaberg wohl eine die Stadt Alle, die da Bergwerk bauen wöllen, Sie bauen's mit weisem Rath. Wenn der liebe Gott sein Gnad wölle verhänge Gott ehr uns den frommen Fürsten Das danken wir seiner Gnaden gar schone, Wir geben ihm gut Wechsel, gut Frommen, ja Frommen, So viel als seiner Genaden gebührt. Ein Fürst ist uns erkoren Ein Gelübniß des römischen Reich's, Herzog Heinrich was (war) seines Gleich, Herzog Moriz der heißt jeht sein Name, Ein Fürst ist lobesan Gott mehr uns den edlen Stammen, Gott mehr uns den edlen Samen, ja Samen. Davon Herzog Albrecht kam. Bergmeister und auch Bergherren, Die müssen wir halten schon, Ein der Gruben thun wir schellen, Gut Erz thun wir reiner fellen, ja fellen, Daran sieht man seinen Lust. ' So schlagen wir drein mit Schalle, Wir Haur, wir guten Gesellen, |