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2. Liebestreu und Liebeskraft.

(Siehe Bragur I. S. 274, auch Büschings Volkslieder, S. 146.)

Herzchen, mein Schäßchen, bist tausendmal mein, Laß dir kein'n andern nicht lieber seyn! Kommt dir gleich einer, ist schöner als ich, Herzchen, mein Schäßchen, gedenke an mich.

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,,Meine Augen, die haben verloren ihren Schein, ,,Mein junges Herz hast du genommen ein; ,,Mein Freud hat sich im Trauern verstellt, ,,Kann nicht lieb haben, als was mir jezt gefällt!”

Keine Rose so lieblich riechen kann,
Als wann zwei Lieberl beisammen stahn,
Kein Feuer und Glut brennt nicht so heiß,
Als heimliche Lieb, die Niemand nicht weiß.

Man kann sie in keinen Kasten versperren,
Liebhaben in Ehren, kann Niemand verwehren!
Und wann der Himmel wår Papier,
Und jeder Stern könnt schreiben hier,

Und schreiben die Nacht bis wieder am Tag,
Sie schreiben die Liebe kein Ende, ich sag!
Drum red' ich es frei, und bleibe dabei,
Daß treue Liebe das Beste stets sey!

3. Lied eines verschmähten Liebhabers oder die Wan

kelmüthige.

(Siehe Bragur 1. S. 275, und Büschings Volkslieder, S. 148.)

Oft mancher muß leiden und hat's nit verschuldt,
Ich weiß ein schöns Kräutlein, das heißt die Geduld;
Im Leiden veriren, das geht mir nicht ein,
Kann das nicht begreifen, bin noch viel zu klein!

Hoffårtiges Weibsbild, was führst du im Sinn?
Meinst denn, dein Stolziren bringt dir 'nen Gewinn?
Denn dein stolzer Hochmuth gar wenig dir nuht,
Db du schon vermeinst, du hast mir getrust.

Warum thust du wanken bald hin und bald her?
Bald gefällt dir dieser, ein andrer gleich mehr.
Ach, pfui dein Leben! ach, scháme dich doch,
Bleib ferner bei einem: wie viel liebst du noch?

Daß ich von einem Weibsbild veriret soll seyn,
Das bild' sich gewißlich ja keine nicht ein!
In Einsamkeit leben ist besser für mich,
Darf ich nur auslachen ein falsches Gesicht.

Ich weiß ein hübsch' Rose von schöner Gestalt,
Der Geruch und die Schönheit verliert sich gar bald.
Uch, sag mir doch einer, was beständig sey?
So sind die Weibsbilder; ich sag's ohne Scheu!

4. Das Bräutlein.

(Siche Bragur L. S. 281, auch in Büschings Volkslieder, S. 63.) Gegenstück zu bem im 1. Theit unserer Sammlung S. 208 mitgetheilten Liede: „Ein Wortspiel.“

Als ein Braut'gam die erste Nacht
Sein Bräutlein hat zu Bett gebracht,
Wollt er solch Scherzen treiben,
Wie an dem Ort gemein ist und gilt;
Das Bråutlein aber, ziemlich wild,
Sagt', er soll's lassen bleiben.

Er wußt aber bald Rath darzu,
Sprach:,,wenn du förchst, daß dir's weh thu,
Sollst mich in Finger beißen,

Den ich dir hier leg' in den Mund."

Darauf zu scherzen bald begunnt,

und that sich baß befleißen.

Der Handel, da er war vollendt,
Der Braut'gam fragt sein Bräutlein behend:
,,Sag mir mit gutem Gewissen,

„Ob ich dir jezt hab weh gethan?”.

,,,, nein, fagt's,

lieber Bräutigam,

,,,,Hab dich auch drum nicht biffen!"'"'

5. Liebesbrief eines schwäbischen Landmädchens. (Siehe Bragur I. S. 283.)

(Vergl. mit „Luftiger Bulerbrief“ aus Büschings wöchentlichen Nachrichten, im 3. Theile unserer Sammlung.)

Einen freundlichen Gruß zu aller Stund

Wünsch' ich meinem vielgeliebten Schatz aus Herzensgrund,
Wenn es dir geht glücklich und wohl,
So ist mein Herz aller Freuden voll.
Ach Röslein roth, ach Blümlein weiß,

Du meines Herzens Schaß und Paradeis,
Du bist allein meinem Herzen lieb,
Darum schick ich dir diesen Brief.
Von dir zu wissen ist mein Begehr,
Ob ich deine Herzallerliebste wår?
Doch weil ich dich mein Schaß nicht seh,
So ist mein Herz voll Ach und Weh!
Mein Herz thu ich dir schenken,
Ich bitt, du wollst meiner gedenken,
und mir schicken einen Brief,
Db ich dir lieb sey oder nicht?

Antwort des Liebhabers.

Liebster Schah, halte fest,
Wie der Baum seine West,
Wie der Ring seinen Demant!

Mich und dich scheidet Niemand.

Gott im Herzen und den Liebsten im Arm,
Vertreibet viel Schmerzen und machet fein warm!
Eh ich dich, schönstes Kind, sollt lassen,

Eh müß der Himmel fallen ein,

Und auch die Sternlein ganz verblassen,
Und auch der Mond verfinstert seyn.

6. u. 7. Zwei schöne Bergreyen (Gesänge).
neulich zusamm gebracht.

Der erst:,, Wohlauf, ihr guten Gesellen," der ander:,,herzlich thut mich erfreuen" u. s. w.

Gedruckt zu Nürnberg durch Christoph Gutknecht o. J.
(Siehe Bragur I. 6. 355-359.)

Der ander Gesang auch, mit einigen Abweichungen, in Görres Volks, und Meisterlieder S. 35 und im Wunderhorn I. S. 239.

1.

Wohlauf, ihr guten Gesellen!

Auf Sankt Annaberg wohl eine die Stadt

Alle, die da Bergwerk bauen wöllen,

Sie bauen's mit weisem Rath.
Es hat viel Klüft' und Gånge,
Giebt Silber, giebt reichen Blick;

Wenn der liebe Gott sein Gnad wölle verhänge
Und daß es mag werden die Lange, die Långe,
So werden wir heuer erquickt.

Gott ehr uns den frommen Fürsten
Der da uns das Bergwerk verleiht,
Wir wollen ihm allezeit dienen,
Wo er in dem Felde leyt, (liegt)
Als wie uns vormals hat gethan,
Wie Bergwerk Recht ausführt.

Das danken wir seiner Gnaden gar schone,

Wir geben ihm gut Wechsel, gut Frommen, ja Frommen,

So viel als seiner Genaden gebührt.

Ein Fürst ist uns erkoren

Ein Gelübniß des römischen Reich's,
Ein Herzog in Sachsen geboren.

Herzog Heinrich was (war) seines Gleich,

Herzog Moriz der heißt jeht sein Name,

Ein Fürst ist lobesan

Gott mehr uns den edlen Stammen,

Gott mehr uns den edlen Samen, ja Samen.

Davon Herzog Albrecht kam.

Bergmeister und auch Bergherren,

Die müssen wir halten schon,
Wir müssen sie halten in Ehren,
Sie geben uns unsern Lohn,
Darmitte wir mögen bauen,
Das Bergwerk ist also fest,

Ein der Gruben thun wir schellen,

Gut Erz thun wir reiner fellen, ja fellen,

Daran sieht man seinen Lust. '

So schlagen wir drein mit Schalle, Wir Haur, wir guten Gesellen,

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