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la station wird übereinstimmend mit dem Deutschen als kirchlicher und seemännischer Ausdruck gebraucht; dann bedeutet

es noch im Allgemeinen Stillstand, kurzen Aufenthalt, Standort u. dergl.

Der Statist le figurant, jouer les rôles muets.

Die Statisten les comparses.

studiren, nicht immer étudier, oft faire ses études.

Jura studiren faire son droit.

Der Taft (in der Musik) la mesure.

Das Terzett le trio.

Der Text (in einem Musikstücke) les paroles.

Das Textbuch (zu einer Oper u. dergl.) le livret.

Das Theater (so viel als dramatische Vorstellung) le spectacle; le théâtre heißt natürlich auch das Theater, aber nicht in dem Sinne von Vorstellung, wie wir es gebrauchen (z. B. ich bin im Theater gewesen), sondern als Schauspielhaus, oder als Schaubühne, übertragen Schauplaz, oder als Sammlung der dramatischen Erzeugnisse eines Dichters.

Der Thee (als Arzenei, wie Fliederthee u. dergl.) gewöhnlich infusion. Der Theelöffel la petite cuiller.

Das Titelblatt le frontispice, (le titre).

Das Titelkupfer le frontispice, la vignette du frontispice, la gravure du frontispice, la taille-douce du frontispice. Der Tornister le sac, le havre-sac.

Die Universität als höheres Bildungsinstitut, wie es in Deutschland, Italien, Schweden u. s. w. noch existirt, heißt zwar université; für Frankreich aber, wo diese Institute nicht mehr in der alten Form, sondern nur als gesonderte Fachschulen existiren, bezeichnet université das gesammte Schulwesen, sofern es vom Staate geleitet und überwacht wird. Das Vesper oder Vesperbrot le goûter, vespern goûter;

les vêpres ist die katholische Vesper, so viel als Abendmette. Die Weste le gilet;

la veste ist die Jacke. Die Whistmarke la fiche. Der Zirkel le compas.

Berlin.

R. Holzapfel.

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s ist in der That befrembend, daß über Lessing's Persönlichkeit alle Biographen, namentlich der eigene Bruder, so viel wie nichts zu sagen wissen, ungeachtet über wenige deutsche Classiker mehr geschrieben sein möchte, als gerade über ihn. Ref., der es sich zu einer Lieblingsaufgabe gesezt hatte, die auf Lessing bezügliche Literatur möglichst vollständig zu sammeln, fühlte sich daher nicht wenig in die Enge getrieben, als er von dem genialen Plastiker, Herrn Professor Rietschel zu Dresden, welcher gegenwärtig mit Anfertigung des für Braunschweig bestimmten Standbildes Lessing's beschäftigt ist, um Notizen über die äußere Erscheinung dieses großen Mannes befragt wurde. Eine so empfindliche, unleugbar vorhandene Lücke nach Kräften auszufüllen, hielt sich nun Ref. um so mehr für verpflichtet, als er das Glück der persönlichen Bekanntschaft der noch in Braunschweig lebenden Stieftochter Lessing's hat, der verwitweten Frau Posträthin Henneberg, deren im Lessing'schen Briefwechsel, unter dem Namen Malchen König", mehrfach gedacht ist. Diese ehrwürdige, sechsundachtzigjährige Matrone, welche bei Lessing's Tode im Alter von zwanzig Jahren stand, und gegenwärtig noch im Besize ungeschwächten Geistes ist, sich namentlich einer Erstaunen erregenden Frische des Gedächtnisses erfreut, kam denn auch dem Wunsche des Referenten mit Nachweisungen auf das freundlichste entgegen. Eine gleiche Gefälligkeit wurde Ref. aber auch von Seiten des Herrn Vicarius Friedrich König, Leffings Stiefsohnes, zu Theil, deffen Lessing im Briefwechsel mit seiner Frau als seines Pathen gedenkt *). Beiden, das Andenken des Vaters mit frommer Pietät ehrenden Stieffindern Lessing's hat nun Ref. den vorliegenden Bericht wörtlich mitgetheilt, und Beide haben demselben das Zeugniß treuester Wahrheit zuerkannt. Was Ref. aber ursprünglich nur für seinen Freund Herrn Professor Rietschel, gesammelt hatte, übergibt er hiermit der Oeffentlichkeit, weil er vorausseßt, daß dasselbe, des Gegenstandes wegen, vielleicht auch in weiteren Kreisen einiges Interesse erregen dürfte.

Braunschweig.

Dr. Carl G. W. Schiller.

*) Beiläufig jedoch sei bemerkt, daß dies nicht ganz im buchstäblichen Sinne des Wortes zu verstehen sei, indem Lessing diesen Sohn seines Herzensfreundes König zwar über die Taufe hielt, jedoch nur als Stellvertreter des Kausmanns Friedrich Motte zu Amsterdam.

Eine characteristische Schilderung der Persönlichkeit Lessing's möchte um so mehr Schwierigkeit darbieten, als nicht allein die seit seinem Tode verstrichenen 66 Jahre mit ihrem Flügelschlage manche Erinnerung verwehet und verwischt haben dürften, sondern weil Lessing überhaupt weder ein Mann von auffallendem Aeufern, noch von Sonderbarkeiten und Manieren war.

Deßhalb fiel es schon bei seinen Lebzeiten schwer, sein Aeußeres characteristisch aufzufassen. Wenn dem nicht so gewesen wäre, so würden wir sicherlich von seinen Zeitgenossen mehr über diesen Punkt erfahren haben; denn bei einem so bedeutenden Manne, wie er war, intereffirt auch das Aeußere. Mit diesem ging es ihm aber, wie mit seinem Geiste, der sich ebenfalls fern von allerlei Manier zeigte; weßhalb denn auch wenige Schriftsteller gleich wenig Nachäffer gefunden haben, wie er, gerade weil der Geist nicht zu copiren ist.

Wie sich bei Lessing keine einzelne Geistesthätigkeit auf Kosten einer andern geltend machte, sondern wie eine harmonische Bildung das Gepräge seines Geistes war, so entsprach derselben auch die harmonische Gesundheit seines Körpers. Seine Gestalt war fast über mittlere Größe; denn wenn er auch weit entfernt von Corpulenz war, so muß man doch eine gewisse Gedrungenheit seiner Figur mit in Anschlag bringen, welche den Menschen immer kleiner erscheinen läßt, als er wirklich ist; und Lessing erschien keinesweges klein. In den Augen eines Friedrich Wilhelm's I. freilich würde er eben so wenig Gnade gefunden haben, wie der berühmte Baumgarten zu Halle, der seinem Landesvater als ein großer Mann geschildert worden war; aber nicht eben günstig angelassen wurde, nachdem sich dieser König der Soldaten hatte überzeugen müssen, daß sich die Größe des Professors nur auf den Geist beziehe. Zum Flügelmann war daher Lessing allerdings verdorben. Die Haltung seines Körpers war gerade und höchst natürlich; nichts Gezwungenes, nichts Forcirtes, weder in der Stellung, noch im Gange, noch in den Bewegungen. Seine Figur war ebenmäßig, ohne gerade in ihren einzelnen Theilen auffallend schön zu sein; aber der Gesammteindruck war, wegen der harmonischen Zusammenwirkung, ein wohlthuender. Deßhalb läßt sich über seine Hände und Füße im Stehen, Gehen, Sigen und Liegen nichts weiter bemerken, als was von dem natürlichen und graziösen Anstande seiner ganzen äußern Erscheinung gilt. Das Gefühl für das Schickliche war so mit seinem Wesen verwachsen,

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daß er sich, auch selbst im engsten Familienkreise, niemals eine anstandswidrige Nachlässigkeit, oder auch nur eine nachlässige Bequemlichkeit in seiner Haltung erlaubte. Nur beim Meditiren und Schreiben pflegte er mehr gekrümmt zu sißen, welcher Uebelstand denn auch wahrscheinlich zu seinem spätern Brustleiden nachtbeilig beitrug. Das Schönste an ihm war das Haupt, welches er auf dem gedrungenen Halse natürlich und frei emporzurichten pflegte. Aber vor Allem dominirte auf dem geistvollen Antlige von blühender, nicht gerade rother Gesichtsfarbe das offene, klare, tiesdunkelblaue Auge. Der Blick war nicht stechend, nicht herausfordernd; aber entschieden und unbefangen, gleichsam ein ungetrübter Spiegel, der sein Objekt rein und scharf auffaßt. Rascher Gedankenflug, schalkhafte Grazie und ein herzgewinnendes Wohlwollen sprüheten aus seinem Blicke ihre siegreichen Geschosse. Dieses Auge war aber von um so gewaltigerer Wirkung, als dasselbe in leuchtender Milde schon aus weiter Ferne seinen Gegenstand zu firiren vermochte. — Sein Haar trug er von der Stirn nach dem Nacken zu gekämmt, an beiden Seiten der Schläfe zu einer Locke geträufelt und hinten in einem Haarbeutel endend. Nach der Locke zu schließen, welche ihm im Tode abgeschnitten, und mir von seiner Tochter geschenkt worden ist, war die Farbe des Haares ein schönes Lichtbraun, mit nur einzelnen Silberfaden, als Spuren des Kummers und der Sorgen, durchmischt. Ref. gesteht offen, daß er, in Hinblick auf den damaligen Zeitgeschmack und auf mehre Portraits Lessing's, auf welchen unverkennbar eine Perrücke angedeutet ist, anfänglich in die Behauptung bescheidenen Zweifel seßte, daß sich Lessing, bei seinem langen, üppigen Haarwuchse, der seiner Zeit herrschenden tyrannischen Perrückenmode nicht unterworfen, sondern sein eigenes Haar nach dem damals üblichen Schnitte habe frisiren und pudern lassen. Allein für die obige Behauptung spricht wirklich der Umstand, daß Lessing als Bräutigam, als er bei einer Kahnpartie in Hamburg das Unglück hatte, in's Wasser zu fallen, nur seinem Haarbeutel, den eine hülfreiche Hand ergriff, die Errettung aus dem feuchten Elemente zu verdanken hatte.

Als die gelungenste Abbildung ist das Portrait zu empfehlen, welches dem sogenannten „Freundschaftstempel Gleim's angehört, einer Portrait - Sammlung der bedeutendsten, um Kunst und Wissenschaft verdienten Zeitgenossen Gleim's, welche höchst interessante Gallerie jest dem Halberstädter Domgymnasium als Eigen

thum zugefallen ist. Dieses Gemälde, dessen Meister leider nicht bekannt ist, hat, außer dem Verdienste treuester Aehnlichkeit, auch das einer hohen technischen Vollendung. Goethe, der auf einem Besuche in Halberstadt sich dieses Meisterwerk auf kurze Zeit mit nach Weimar erbat, konnte sich nur schwer wieder von diesem, lange in seinem Arbeitsstübchen heilig behüteten Schaße trennen. Fast noch interessanter jedoch, als dieses Portrait, ist die höchst sorgfältig gearbeitete Todtenmaske Lessing's, welche sich unter dem Nachlasse des kürzlich verstorbenen Dr. Körte zu Halberstadt befindet.

Auch in seiner Kleidung bot Lessing nichts Auffallendes dar. Er kleidete sich, wie es Sitte und Anstand mit sich brachten, -zwar elegant und stets sehr sauber, doch nie stußerhaft. Gewöhnlich sah man ihn in kurzem Beinkleide, im Winter mit einem Rocke bekleidet. Einen Mantel trug er, wenigstens in Wolfenbüttel, nie. Mit der Farbe der Kleidung wechselte er freilich, doch war ihm am liebsten ein nicht auffallendes Grau. Als er einst von seiner Tochter gefragt wurde, warum er denn Rock und Weste von gleichem grauen Stoffe gewählt habe, erwiederte er: „Man muß sparen, mein Kind!" Bei dieser Sauberkeit eines sorgsam gewählten Anzuges, der bei einem wohlproportionirten Körper und bei einem natürlichen Anstande vortheilhaft kleidete, machte seine äußere Erscheinung einen angenehmen Eindruck. Dieser aber wurde vorzüglich gehoben durch ein unbeschreiblich freundliches, zuvorkommendes, wenn auch entschiedenes, doch anspruchloses Wesen; durch die Anmuth, mit welcher seine lebhaften Bewegungen von seinem rastlosen Feuergeiste geleitet wurden; vor allen Dingen aber durch den zum Herzen dringenden Ton seiner, zwischen Tenor und Bariton schwebenden, klangreichen Stimme. So gehörte denn Lessing zu den wenigen großen Geistern, welche durch ihre persönliche Erscheinung nicht verloren, sondern vielmehr gewannen. Einem pedantischen Gelehrten sah er freilich nicht ähnlich; aber dafür ahnete man in ihm auf den ersten Blick den wahren Weltweisen, den harmonisch gebildeten Mann.

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Wir wollen ihm nun auch einmal in seine Häuslichkeit folgen, um zu sehen, ob auch da der große Geist Stich hält. Denn ge wöhnlich ziehen ja die Menschen ein Sonntagskleid an, wenn sie die Schwelle des Hauses verlassen, und sie ordnen ihre Mienen, wie Tacitus (mit dem vultu composito) fo schön sagt, wenn es darauf ankommt, sich zu zeigen. Bei Lessing, dem unvers

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