Sehn wir nicht selbst des Meers Gebiete Was ist's? ist Alles auch verloren, So sind wir glücklich? Nein, Geschöpfe, Ja, wåren nur des Leibes Qualen Was tröstet euch, ihr arme Kinder? Ein bess'res Alter hoffet ihr. Erst Weise dort, und Kinder hier. So ruht denn sanft, ihr matte Sorgen! Das Schicksal lenket euren Kahn, und an dem schönsten Frühlingsmorgen Kommt er vielleicht im Hafen an. Der Gefangene. Gefangner Mann, ein armer Mann! Durch's schwarze Eisengitter Starr' ich den fernen Himmel an, Und wein' und schluchze bitter. Creuz. Die Sonne, sonst so hell und rund, Schaut trüb' auf mich herunter; und kömmt die braune Abendstund', So geht sie blutig unter. Wie gelb dåucht mir der Mond, wie bleich! Er wallt im Wittwenschleier; Die Sterne sind den Fackeln gleich Bei einer Todtenfeier. Mag sehen nicht die Blümchen blühn, Nicht fühlen Lenzes Wehen; Ach! lieber såh' ich Rosmarin Im Duft der Gråber stehen. Vergebens wiegt der Abendhauch Für mich die goldnen Wehren; Möcht' nur in meinem Felsenbauch Die Stürme brausen hören. Was hilft mir Thau und Sonnenschein Im Busen einer Rose? Denn nichts ist mein, ach! nichts ist mein Im Muttererden-Schooße. Kann nimmer an der Gattin Brust, Nicht an der Kinder Wangen, Mit Gattenwonne, Vaterlust In Himmelsthrånen hangen. Gefangner Mann, ein armer Mann! Fern von den Lieben allen Muß ich des Lebens Dornenbahn In Schauernächten wallen. Es gåhnt mich an die Einsamkeit, Ich wälze mich auf Nesseln; Mit meinem Lied steigt Kerkerstaub Die Lippe bebt, wie Lindenlaub, Mich drångt der hohen Freiheit Ruf; Was hab' ich, Brüder! euch gethan? Kommt doch, und seht mich Armen! Gefangner Mann! ein armer Mann! Ach! habt mit mir Erbarmen! Schubart. Am Aschermittwoch. Weg von Lustgesang und Reigen! Sagt ein Kreuz von Usche dir: Vom Altar in die Pallåste Wo Trophäen sich erheben, Wie sie ringen, sorgen, suchen, Siehe, durch des Tempels Hallen Mann und Greis und Jüngling wallen, Und die Mutter, die entzückt Ihren Säugling an sich drückt. Was da blüht und reift auf Erden, Wie sie kommen, ach! so kamen Viele Tausend; ihre Namen Aber von der Welt geschieden, In den schönsten Rosentagen Und das brüderliche Sehnen, Jene, die gen Himmel schauen, Die dem Vater aller Seelen Sieh' an schweigenden Altåren Aber Erde wird zu Erde, Daß der Geist verherrlicht werde. Lied für Schwind süchtige. Weh' mir! Es sigt mir in der Brust, Und drückt und nagt mich sehr; Mein Leben ist mir keine Lust und keine Freude mehr. Ich bin mir selber nicht mehr gleich, Bin recht ein Bild der Noth, Bin Haut und Knochen, blaß und bleich, Und huste mich fast todt. Die Luft, drein herzlich von Natur Gott seinen Segen senkt, Und daraus alle Kreatur Mit Heil und Leben trånkt; Jacobi. |