von Hage: dorn. Der ganze Lårm betrifft nur Heirathsachen. Zween Båter sind bemüht, den Mahlschatz auszuma chen, Womit des einen Sohn, zu beider Häuser Wohl, Er muß, spricht dieser Greis, vor allen andern Dins gen Der Braut ein Heirathguth von fünfzig Dörfern brins gen, Nebst einer wüsten Stadt, die, raubt der Tod den Ihr Wittwensik verbleibt. Und wie? (hebt jener an) Seit des Propheten Flucht war keine beßre Zeit: Hier schweiget der Bezier: der Kaiser merkt es sich; Und lernt der Lånder Heil nicht nach den Siegen messen, Ein guter Rath ist immer gut; von Kleist. von Kleist.. 1 (Immer wird Ewald Christian von Rleift, geboren 1715, geftorbén als preussischer Major, 1759, einen sehr vors züglichen Rang unter den klassischen Dichtern der Deutschen behaupten. Außer seiner Hauptgattung, der beschreibenden und mahlerischen Poesie, gelangen ihm auch mehrere Dichs tungsarten; und'in der erzählenden lieferte er ein ausführlic cheres Gedicht, Cissides und Paches, in drei Gefången, reich an åchten poetischen Zügen. Hier nur følgende kürz zere Probe, von deren Sylbenmaaße die bei dem vorherges henden Hagedornischen Stücke gemachte Erinnerung gilt.) Emire und Agathokles. Emire fieng ihr Leben an zu hassen, Als ihr Agathokles leichtsinnig sie verlassen. Wonne, Die Flur nicht blumenreich, und minder hell die Ein Luftschloß, in der Nacht von einem dicken Wald, sein, Dunkt ihr das größte Glück und war ihr Wunsch als lein. Mußt ich, so dacht sie oft, Agathokles nur lieben, Schmerz Und seine Thränen nur erwarben ihm mein Herz; Sein von Kleist. Nicht Leichtsinn, Laster nicht! Ich liebre seine Tugend Und seine Seele mehr, als allen Reiz der Jugend. Doch alles was er sprach, Versicherung und Schwur, Wenn dein Gewissen wacht, gedoppelt meine Qual Nur such einmal mein Grab, und schenk ihm einge Zäh ren, Und denk: Hier ruhet die, die sich um mich betrübt; So bracht Emire hier ihr Leben lange zu; An fernen Höfen sich Agathokles vergessen. Doch endlich überfiel ihn unverhoffte Reu; Sein wankelmüthig Herz fühlte alte Lieb und Treu; nung Beflügelt von der Lieb und Hoffnung der Belohnung. Erschrat er! War starr. wie Doch wie gerührt vom Wetterstrale.- Sie Verzeuch, rief er, nur einige Augen: blicke, Emire, höre mich, und ruf den Geist zurücke! Verzeuch! Dich und mein Glück hab ich nicht halb ges Nicht Untreu, Irrthum nur, hat mich von dir verbannt. Als klein, für den Besiß von dir, dahin gegeben. Und Und sage mir, daß mich dein Herz nicht hassen von Kleist.. kann! Sie hatte schon den Geist dem Himmel zugeschickt, Er fiel erstarrt dahin, vor Schrecken und vor Leide. und wo sie starb, konnt er nicht sehn' und nicht vergess Ihr Schloß, sonst seine Lust, in Blüthen ganz versteckt, Der Tod schien ihm ein Glück, das Leben eine Strafe, Bis sein bekriegter Fürst zum Heer ihn gehen hieß, Doch weint er jährlich um ihr Grab an diesem Tage, Wieľan d. (Auf einer der ersten Stufen dichtrischer Vollkommenheit steht Hr. Christoph Martin Wieland, Herzogl. Weis marischer Hofrath, geboren 1733. Keinem Dichter verdankt die erzählende Poesie der Deutschen so viel, alle vorigen Versuche weit übertreffende, Ausbildung als ihm. Seine ernsts haften, moralischen Erzählungen sind zwar Werke seiner früs hern Manier und Jugendperiode, schon im Jahr 1752 ge= fchrieben; aber immer noch der Aufmerksamkeit des Kenners würdig. Von der hier mitgetheilten ist der Stoff aus dem englischen Zuschauer entlehnt.) Balsora. In jener Zeit, da sich die Morgenlånder An Grausamkeit zu übertreffen strebte. Vor seinem Wink erbebten hundert Bölker, Zum Richtplaß hingeschleppt;, so tödtete Sein Schwerdt zween Freunde, die sich zärtlich lieb: ten, Und trennte sie, sie desto mehr zu quålen, |